Feiernde Menschen und politische Debatten
Assad-Diktatur in Syrien gestürzt – wie geht es weiter mit Syrern in NRW?
Auf NRWs Straßen feiern Tausende den Sturz der Assad-Diktatur. Doch was bedeutet das Ende des Regimes für Syrer bei uns in NRW?
„Er hat unser Leben kaputt gemacht“
Jabbah Abdullah ist seit zehn Jahren in Köln. Der Syrer war vor dem Assad Regime aus seiner Heimat geflohen. Er wurde verfolgt, weil er für Freiheit demonstrierte. In der Domstadt stellt er Kunst-Ausstellungen zusammen und arbeitet für ein Museum. Der 36-Jährige sagt, er fühle sich gut integriert und sicher. Er habe eine zweite Heimat gefunden. Trotzdem will Jabbah Abdullah nach Syrien zurückkehren: „Ich möchte diese Idee, diese diktatorische Macht, die Spuren, die die Diktatur hinterlassen hat, wie das Saidnaja Gefängnis oder andere Gefängnisse, wo seit 30, 40 Jahren Menschen leiden, da möchte ich ein Museum draus machen [...] damit die Leute das nicht vergessen. Damit die Syrer immer das Bild vor sich haben: es war hier eine Diktatur und er hat unser Leben kaputt gemacht."
Millionen Menschen feiern den Sturz des Diktators
Als die islamistischen Kämpfer kurz vor Damaskus stehen, flieht Präsident Assad aus seinem Palast. Vermutlich hält er sich seit dem Wochenende in Russland auf. Nicht nur in Syrien feiern Millionen Menschen den Sturz des Diktators. Auch auf den Straßen NRW's. Am Sonntag (08.12.) waren es zum Beispiel mehr als zehntausend Menschen in Essen. Das Regime rund um Assad ist zwar Geschichte. Doch wie geht es weiter in Syrien? Sind die Hoffnungen auf eine bessere, friedliche und gerechte Zukunft berechtigt? Für viele nicht. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge legt laufende Asylverfahren am Montag (09.12.) erst mal auf Eis.
Im Video: Interview mit NRW-Fluchtministerin
Gregor Golland, stellvertretender Fraktionsvorsitzende der CDU im Landtag fordert weitere Konsequenzen für Syrer, die in Deutschland leben. Andere Stimmen fordern einen Aufnahmestopp für Syrer in Deutschland. Die NRW-Fluchtministerin Josefine Paul (Grüne) will die Lage vor Ort erst mal beobachten.
Im Interview erzählt Jabbah Abdullah, dass er aus seinem Umfeld viele Menschen kennt, die zurück wollen. So wie er auch.
Im Video: Interview mit Generalsekretär der NRW-CDU
Über den Machtwechsel und die Folgen für Syrer in Nordrhein-Westfalen konnten wir mit Paul Ziemiak sprechen. Er ist Generalsekretär der NRW-CDU. Die Fragen stellt RTL WEST Reporter Marcel Cholewa.