Kampfsport-Studios sind geschlossenIllegale Straßenkämpfe gegen den Corona-Frust: Männer in Belgien prügeln sich in provisorischen Käfigen
Junge Männer prügeln sich in Käfigen, ihre Körper sind nicht geschützt. Drumherum johlen Zuschauer und feuern die Kämpfer an. Solche Szenen, die man aus der Sportart Mixed Martial Arts (MMA) kennt, spielen sich auch auf Belgiens Straßen ab: Seit Sporthallen und Kampfsport-Studios wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind, dienen offenbar illegale Straßenkämpfe dem Frustabbau. Regeln gibt es dabei nicht, wie ein Rechtsanwalt im Video erklärt.
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Käfige aus Bauzäunen errichtet
Die Käfige wurden aus Bauzäunen errichtet, ein Schiedsrichter pfeift den Kampf an. Zwischen 200 und 1.000 Euro sollen die Kämpfer dafür bekommen. Angeworben werden sie über die sozialen Medien und haben oft keine Erfahrung mit dieser Art von Kampf. Die meisten der verbotenen Veranstaltungen werden von der Polizei beendet.
Profikämpfer: Leuten fällt "Decke auf den Kopf"
Charly Menama, MMA-Europameister 2018, lehnt die Straßenkämpfe ab. Er kann sich aber erklären, was die Menschen antreibt. "Das sind Außenseiter", sagt er. Weil sie derzeit nicht trainieren könnten, seien die Kämpfe für sie ein Weg, sich auszudrücken. "Das sind impulsive Leute. Zuhause fällt ihnen die Decke auf den Kopf", erklärt der MMA-Champion. Sie suchten nach einem – wenn auch dummen – Weg, "alles herauszulassen, was sich aufgestaut hat".
Straßenkämpfern droht Anklage wegen Körperverletzung
Die Kämpfer riskieren nicht nur ihre Gesundheit, sondern machen sich auch strafbar. Da ist der Verstoß gegen die Corona-Regeln fast eine Randnotiz: Ihnen drohen Anklagen wegen Körperverletzung, Sachbeschädigung und Ruhestörung.