Droht uns jetzt ein Preis-Hammer?Bertolli-Chef warnt vor Olivenöl-Knappheit: "Die Lücken in den Supermarktregalen werden noch größer"

Olivenöl wird bald knapp und teuer.
Und nicht nur das: Dem Deutschland-Chef von Bertolli bereitet die sinkende Qualität Sorgen. Was Verbraucher bereits in einigen Wochen erwartet.
Preise für Olivenöl steigen weiter
Der weltweit größte Olivenölabfüller Deoleo geht davon aus, dass Olivenöl noch teurer werden wird.Deoleo-Deutschlandchef Tomislav Bucic im Interview mit dem Spiegel: „Bislang sind die Preise im Regal binnen einem Jahr um 21 Prozent gestiegen, die Rohware kostet aber 50 Prozent mehr.“
Die Folge: „Die Verbraucherpreise werden also wahrscheinlich noch steigen.“ Zu Deoleo gehört unter anderem die Marke Bertolli.
Laut Bucic gibt es beim Olivenöl-Sortiment schon jetzt mehr Lücken in den Supermarktregalen als noch vor drei Monaten. „Und diese Lücken werden im Spätsommer und Herbst noch größer werden.“
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"Unsere größte Sorge ist die Qualität des Olivenöls"
Grund für steigende Preise und knappe Ware ist die schlechte Ernte in der Saison 2022/2023 in mehreren wichtigen europäischen Anbauländern.
Allein in Spanien, dem wichtigsten Anbauland der Welt für Olivenöl, haben die Bauern im vergangenen Jahr 56 Prozent weniger geerntet als normal. „Spanien als weltweit führender Olivenölproduzent hat einen wesentlichen Einfluss auf den globalen Markt“, erklärt der Olivenöl-Hersteller Jordan. „Die aktuell niedrigen Ernteerträge, in Verbindung mit der pessimistischen Prognose für die nächste Saison und einer schwachen Ernte in Italien im vergangenen Jahr, treffen auf eine weiterhin hohe Nachfrage, was zu einem enormen Preisdruck führt.“
Bertolli-Chef Bucic sieht noch ein weiteres Problem: „Unsere größte Sorge ist die Qualität des Olivenöls, das in den kommenden Monaten in den Regalen landet.“ Hersteller müssten sich fragen, wo sie „vor der nächsten Ernte genug hochqualitatives Öl herbekommen“.
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In Deutschland werde fast ausschließlich Olivenöl der höchsten Güteklasse – nativ extra – verkauft. Dieses bekomme in schlechten Erntejahren aber schneller geschmackliche Fehler und könne damit die Anforderungen an die höchste Güteklasse nicht mehr erfüllen. Deshalb sei es „gerade schwierig, die zwölf Monate Haltbarkeit eines Nativ-extra-Olivenöls zu garantieren“, so Bucic im Gespräch mit dem Spiegel.
Höhere Preise, geringe Verfügbarkeit und sinkende Qualität – für Olivenöl-Fans bietet die zweite Jahreshälfte keine schöne Aussichten. Noch sind die Regale gut bestückt und die eigenen Vorräte können aufgefüllt werden.
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