Bluttat an vier Studenten in Idaho

Kaylee und Madison wählten kurz vor ihren Tod neunmal eine mysteriöse Telefonnummer

Was genau geschah in der Tatnacht im Haus der vier getöteten Studenten im US-Bundesstaat Idaho? Auch fast eine Woche nach dem Fund der Leichen haben die Ermittler in der beschaulichen Universitätsstadt Moscow keinen Tatverdächtigen festgenommen. Die Schwester eines der Opfer erklärte nun in einem Interview mit der US-Nachrichtensendung „Inside Edition“, dass zwei der getöteten jungen Frauen noch mehrfach versucht hatten, einen mysteriösen „Jack“ anzurufen.
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November 16, 2022: Four University of Idaho students were found dead Sunday, Nov. 13, 2022. Police are investigating the deaths as a crime. (Credit Image: © Angela Palermo/Idaho Statesman via ZUMA Press Wire) / action press
Mysteriös Bluttat: Vier tote Studenten der University of Idaho in einem Wohnhaus entdeckt
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Mehrere Anrufe mitten in der Nacht

Alivea Goncalvez erklärte in dem Interview, dass ihre Schwester Kaylee zwischen 2.26 Uhr und 2.44 Uhr in der Mordnacht sechsmal Jacks Nummer gewählt habe. Wer dieser Mann ist, weiß offenbar noch niemand. Ihre Freundin Madison habe danach noch dreimal versucht, den unbekannten jungen Mann zu erreichen. Den letzten Anruf machte sie Kaylees Schwester zufolge um 2.52 Uhr. Danach müssen die Freundinnen ins Bett gegangen sein.

Die Polizei geht davon aus, dass der Täter Kaylee, Madison und das befreundete Pärchen Xana und Ethan zwischen drei und vier Uhr nachts tötete. Die vier Studenten schliefen offenbar, denn die Ermittler fanden alle vier erstochen in ihren Betten. Zwei weitere junge Frauen, die in dem Haus wohnten, überlebten die Bluttat – offenbar weil sie abends ihre Zimmertüren abgeschlossen hatten. Medienberichten zufolge sollen die beiden Partygeräusche und Lärm gehört, sich aber nichts dabei gedacht haben. Erst am nächsten Tag gegen Mittag ging ein Notruf bei der Polizei ein.

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Madison Mogen, Kaylee Goncalves, Ethan Chapin und Xana Kernodle wurden tot aufgefunden.
Madison Mogen, Kaylee Goncalves, Ethan Chapin und Xana Kernodle wurden tot aufgefunden.
Instagram/ kayleegoncalves / Instagram/xanakernodle

Eine Studentin soll einen Stalker gehabt haben

Einem Bericht des Senders „Fox News“ zufolge soll es auf dem Campus auch Gerüchte geben, dass Kaylee einen Stalker hatte. Sie habe sich zwei Monate vor ihrem Tod darüber beklagt. Die Polizei hat diese Theorie bisher aber nicht bestätigt.

Kaylee und Madison waren am Abend des 12. November erst gemeinsam in einer Bar, danach noch bei einem Foodtruck, um sich dort etwas zu essen zu kaufen. Videoaufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie sie sich dort noch mit mehreren Menschen unterhalten. Keine der jungen Frauen wirkt verängstigt, alles sieht nach einem gewöhnlichen Partyabend unter Studenten aus. Die beiden sollen sich laut Polizei dann mit einem privaten Fahrdienstvermittler nach Hause gefahren sein. Xana und Ethan sollen auf einer Party gewesen sein, bevor auch sie in die WG zurückkehrten. Ethan soll nicht dort gewohnt, aber die Nacht bei seiner Freundin Xana verbracht haben.

Candles and flowers are left at a make-shift memorial honoring four slain University of Idaho students outside the Mad Greek restaurant in downtown Moscow, Idaho, on Tuesday, Nov. 15, 2022. Police discovered the bodies of the four students at home near campus on Sunday, Nov. 13, 2022, and said the killer or killers used a knife or bladed weapon in the targeted attack. Two of the victims, 21-year-old Madison Mogen and 20-year-old Xana Kernodle, were servers at Mad Greek. (AP Photo/Nicholas K. Geranios)
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RB ER, AP, Nicholas K. Geranios
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Alle Opfer mit mehreren Stichen getötet

Doch nur Stunden später wurden vier junge Menschen tot in ihren Betten gefunden. Laut Polizei richtete der Täter ein regelrechtes Blutbad an. Einige der Opfer hatten laut dem Gerichtsmediziner Abwehrverletzungen. Alle seien mit mehreren Stichen getötet worden, bei keinem der Toten seien Spuren eines Sexual-Verbrechens gefunden worden. Die Polizei warnte die Bevölkerung, vorsichtig zu sein. „Wir können nicht sagen, dass es keine Bedrohung gibt“, erklärte James Fry, der Polizeichef von Moscow. Die Ermittler glaubten zwar immer noch an einen gezielten Angriff auf die vier jungen Menschen, aber solange es keine Festnahme gebe, sei Täter auf freiem Fuß, der „vier schreckliche, schreckliche Taten“ begangen habe. (jgr)