Nach Verschwinden von Tochter Rebecca Reusch Brigitte Reusch: Enkel lernen, nicht mit fremden Männern mitzugehen

Früher war es laut im Haus der Familie Reusch. Seit Rebecca nicht mehr da ist, sei es plötzlich still geworden. Am 18. Februar 2019 verschwand die Schülerin aus Berlin spurlos aus dem Haus ihrer Schwester und deren Ehemann. Die Familie der 15-Jährigen geht auch nach zehn Monaten davon aus, ihre "Becci" lebend zu finden. Doch die Abwesenheit der heute 16-Jährigen präge das Familienleben, das erzählte Mutter Brigitte Reusch im Interview mit RTL. Auch ihre erst zweieinhalbjährigen Enkelkinder wüssten über Rebecca Bescheid. Und damit sie behütet aufwachsen können, bekommen sie schon jetzt eine wichtige Lektion.

Sie gucken sich in Rebeccas Zimmer um

Bei Rebeccas Verschwinden waren sie nicht mal zwei Jahre alt. Trotzdem erinnern sich die Enkel von Brigitte Reusch an ihre Tante Rebecca und fragen regelmäßig, wo sie denn sei. "Die gehen gerne in Rebeccas Zimmer und gucken sich dann um. Dann sagt auch meine Enkeltochter: Becci ist weg. Und dann sage ich: Ja, Becci ist weg, aber wir suchen sie", so die Mutter. Man sei in der Familie immer offen mit Problemen umgegangen - auch den Kindern gegenüber. Deshalb wolle man auch die kleinen Enkel nicht ausschließen, wenn es um Rebecca ginge.

Auch, wenn das Thema Rebecca in der Familie ständig präsent sei, wolle sie, so Brigitte Reusch, dass ihre Enkel "behütet aufwachsen". Dafür zähle für sie auch, dass man sie vor Fremden warne. "Das hatten wir früher mit unseren Kindern auch: Geh nicht mit fremden Männern. Das werden wir auch mit denen jetzt anfangen. Dass sie behütet sind", sagte sie.

Rebecca
Rebecca Reusch wird seit dem 18. Februar 2019 vermisst.
privat

"Natürlich dürfen wir auch lachen"

Wenn man versuche, den Alltag so normal wie möglich zu bewältigen, gebe es aber auch mal komische Situationen, so Brigitte Reusch. "Wenn wir lachen, dann kommt das irgendwann hoch… dürfen wir das eigentlich?", erzählte sie. Gute Laune zu haben, obwohl die Tochter seit zehn Monaten verschwunden sei, fühle sich komisch an. Trotzdem: "Natürlich dürfen wir auch lachen, weil die Kleinen sollen auch unbeschwert aufwachsen."

Zu den Festtagen wünscht sich Brigitte Reusch dieses Jahr nur eins: "Wir hoffen, dass wir persönlich eine kleine Weihnachtsgeschichte erleben."

Eine Chronik zum Fall Rebecca zeigen wir in der großen RTL-Doku bei TVNOW.