Kein lästiges Nasebohren mehr? Corona: App könnte bald den Stäbchentest ersetzen

Kein lästiges Schlangestehen vor der Teststation mehr, kein unangenehmes Nasebohren mit dem Teststäbchen. Für viele von den ständigen Corona-Tests genervte Menschen könnte eine App, die Corona-Symptome allein mit einer Stimmprobe erkennt, die Lösung sein.
Stimm- statt Stäbchentest?
Künstliche Intelligenz (KI) soll’s möglich machen: Die Firma „AudEERING“ bei München hat das ehrgeizige Ziel, mit einer App den Corona-Selbst-Test mit Nasenstäbchen überflüssig zu machen. Wie die „Kleine Zeitung“ berichtet, soll die App durch Audio-Sprachanalysen Corona-Symptome allein am Klang der Stimme und des Hustens identifizieren. Diese Audio-KI analysiert über 6.000 Parameter der menschlichen Stimme und erkennt feinste Unterschiede. Die Technologie wird bereits zur Behandlung anderer Krankheiten wie beispielsweise Parkinson oder Demenz eingesetzt.
„Wir können das Virus hören“

Ärzte im chinesischen Wuhan hatten bereits zu Beginn der Corona-Pandemie Audio-Dateien von mehreren hundert Corona-Patienten erstellt. Die Lungenfachärzte dort sagten: „Wir können das Virus hören“. Über eine Kooperation mit den Universitäten in Augsburg und Tokio kamen die Dateien zu AudEERING. Bei der Analyse der Aufnahmen zeigte sich, dass die besondere Art des Hustens und auch sogenannte „Soundevents“ wie Lungenrasseln oder Niesen über die KI-basierte Analyse erkannt werden. Also ob eine Person aufgrund ihrer Erkrankung beispielsweise schläfriger klingt oder wegen der Beeinträchtigung des Atmungssystems schwerer atmet oder gepresster spricht. Aufgrund dieser Erkenntnisse entwickelt AudEERING zur Zeit eine App, die anhand von Stimmproben eine Corona-Infektion ausmachen kann.
Wie funktioniert die App?
Die Anwendung der App, mit dem noch etwas sperrigen Namen AI-SoundLab ist denkbar einfach: Man benötigt lediglich sein Smartphone. Man spricht ca. drei bis vier Minuten hinein, Ziel ist es aber, die Sprechzeit auf maximal eine Minute zu verkürzen. Nach Anleitung muss man lesen, bis 60 zählen oder "ahhhh" sagen. Mit diesem Sprachtest werden sogenannte Biomarker gemessen, die individuell unterschiedlich gewichtet werden. Vorerkrankungen wie Asthma oder Rauchen spielen mit hinein, aber auch das Alter und das Gewicht. Denn jede Krankheit hat motorische, kognitive und physiologische Auswirkungen, auch auf die Stimme. So kann man auch Krankheiten wie Parkinson oder Demenz an der Stimme erkennen.
Was sind die Vorteile der App?
Sollte die App tatsächlich funktionieren und als Massentest zugelassen werden, liegen die Vorteile auf der Hand:
Ortsunabhängig - man kann den Test überall durchführen, man benötigt lediglich das Smartphone dazu
Null-invasiv ohne Stäbchen und lästiges Nasebohren
Zeitsparend – das Ergebnis kommt sofort
Ressourcenschonend und nachhaltig: eine Menge Plastik, das bei den Selbsttests anfällt, fällt weg
Keine Beeinträchtigung des Ergebnisses durch Virusmutationen
„In einer perfekten Zukunft würden zum Beispiel schon beim Frühstück die Kinder einen kurzen Sprachtest über die App machen, ob sie in Kindergarten und Schule gehen können. Gerade in diesem Bereich spart das Zeit und Nerven – auch beim Lehrpersonal. Und auch umwelttechnisch bietet die App eine nachhaltige Alternative“, sagt AudEERING-Gründerin Dagmar Schuller im Gespräch mit RTL.
Sprachdaten-Spender werden weiterhin gesucht
Noch bestehe „eine Unschärfe“ bei der Erkennungsleistung der App, das sei jedoch „immer so und immer, wenn sich jemand selber testet, gibt es diese Unschärfen, die App ist noch nicht so akurat wie ein PCR-Test, trotzdem bewegt sie sich in die Richtung von 90 Prozent“, so Dagmar Schuller.
Je mehr Menschen freiwillig ihre Sprachdaten spenden und analysieren lassen, desto schneller schreitet die Entwicklung der App voran. Bislang wurden 22.000 Sprachspenden gesammelt und analysiert. Vor allem Covid-19-infizierte Spachspender mit milden Symptomen werden gesucht, um die Auswertung noch genauer zu gestalten. Bei starker Symptomatik ist die Analyse wesentlich eindeutiger. Auf der Homepage von AudEERING kann man sich mit seiner Mailadresse anmelden und an der Studie teilnehmen.
Ein Partner für eine klinische Studie ist bereits gefunden. Im Anschluss an diese Studie würde die App medizinisch zertifiziert. Bei AudEERING hofft man auf eine Zulassung als Massentest in der zweiten Jahreshälfte. (psc)
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