Afghanistan-Flüchtling ist ein Paradebeispiel für gelungene Integration

„Das ist mein Traumjob“: Mohammad hat den vielleicht deutschesten Beruf überhaupt

von Esther Kusch und Clara Draskoczy

Von Null auf Hundert!
Der 25-jährige Mohammad Khalil beweist, wie Integration klappt: 2017 kommt er aus Afghanistan nach Deutschland – ohne die Sprache zu können. Er macht jetzt eine Ausbildung im Rathaus in Limburgerhof in Rheinland-Pfalz. Unter 70 Bewerbern hat er den besten Eignungstest.

Das Wetter und die zurückgelassene Familie - der Anfang war schwer

Als Mohammad Khalil 2017 zusammen mit seinen Eltern nach Deutschland kommt, ist das ein großer Schritt für ihn. Er kennt die Sprache nicht, alles ist neu. „Und dann haben wir uns entschieden. Wir haben gesagt: Ab jetzt müssen wir nicht mehr weinen. Wir müssen jetzt anfangen, die deutsche Sprache zu lernen und uns hier in der Gesellschaft anzupassen." Sein Vater war Ortskraft in Afghanistan, deshalb haben er und seine Familie ein Visum für Deutschland bekommen.

Gerade die erste Zeit in Deutschland sei schwierig gewesen. Sie hätten ihre Familie vermisst, das Wetter schlug auf die Stimmung. Aber Mohammad Khalil lässt sich davon nicht unterkriegen, er will bleiben, will seine Chance in Deutschland nutzen. Jetzt hat er wohl einen der deutschesten Jobs überhaupt – er arbeitet in der Verwaltung eines Rathauses.

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Nach dem Fachabitur bewirbt der 25-Jährige sich um eine duale Ausbildung als Verwaltungsfachangestellter im Rathaus der Gemeinde Limburgerhof in Rheinland-Pfalz. Unter 70 Bewerbern hat er den besten Eignungstest. Vorher hat er bereits ein zweijähriges Praktikum dort absolviert. Seinen Ausbildungsleiter hat das schwer beeindruckt. „Wir haben den Test vor zwei Jahren gemacht, das heißt, er war gerade mal fünf Jahre in Deutschland, hat die deutsche Sprache schon sehr gut beherrscht, hat das beste Diktat, den besten Test geschrieben, eine gute Mathearbeit und im allgemeinen Test, der eigentlich sehr, sehr breit gefächert ist, hat er auch sehr gut abgeschnitten. Und das hat mich dann doch beeindruckt und insofern haben wir uns dann auch für ihn entschieden“, so Uwe Zwirger.

„Wenn man sich bemüht hat, dann erreicht man das"

Von den Kollegen bekommt er auch nur Lob. Er sei sehr aufgeschlossen, sehr selbstständig und es sei sehr angenehm, mit ihm zusammenzuarbeiten, sagen sie. Und Mohammad? Er ist absolut happy. Schon als Kind hatte er der Wunsch in der Verwaltung, im kaufmännischen Bereich zu arbeiten, sagt er. „Das ist mein Traumjob. Und dann habe ich meinen Traum verwirklicht.“

Natürlich sei der Weg nicht einfach gewesen. „Hier in Deutschland ist es halt schwierig, in einem fremden Land von Null anzufangen. Aber das habe ich geschafft. Ich habe Sprachkurse besucht, ich habe meine Deutschkenntnisse verbessert bis zum Niveau C1 und dann Schulbesuch, Fachabitur gemacht und Praktikum“, erzählt er. „Also wenn man sich bemüht hat, dann erreicht man das und das macht natürlich sehr glücklich.“ Seine Geschichte macht auch anderen Mut.

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