Süß, saftig, aromatisch

Weihnachtliches Rezept: Winterlich duftender Bratapfel mit cremiger Vanillesauce

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Duftender Bratapfel mit Vanillesauce ist ein Klassiker in der Weihnachtszeit.

von Laura Stunz
Bratäpfel sind der Inbegriff der Winterzeit. Wenn sich ihr wohlig-süßer Duft in der Wohnung verteilt, werden Erinnerungen an Kindheitstage wach. Ein sündhaft leckeres Dessert, welches zum Genießen einlädt.

Der winterliche Bratapfelduft weckt Erinnerungen

"Kinder, kommt und ratet, was im Ofen bratet! Den Zipfel, den Zapfel, den Kipfel, den Kapfel, den knusprigen Apfel." – na, kennen Sie auch noch die bekannten Worte des Gedichts "der Bratapfel"? Das Gedicht, welches von Fritz und Emily Kögel verfasst und erstmals im Jahre 1901 im Kinderbuch „Die Arche Noah“ erschien, gilt als oberdeutsches Volksgut – wie auch immer, beim Duft von süßen Bratäpfeln schwelgen die meisten von uns in Kindheitserinnerungen.

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Elstar, Boskop und Co. - welche Apfelsorte eignet sich besonders gut?

Was darf bei Bratäpfeln in keinem Fall fehlen? Äpfel natürlich. Nicht umsonst ist die Saison der leckeren Süßspeise auch die klassische Zeit der Apfelernte. Während manche Apfelsorten zwar schon im Juli geerntet werden, findet die hauptsächliche Apfelernte jedoch erst im Herbst und Winter statt. Zeit also, sich so richtig mit Apfel-Rezepten auszutoben.

Dabei gibt es wohl kaum etwas besseres als gebackene Äpfel aus dem Ofen. Traditionell werden Bratäpfel aus lagerfähigen, festen und säuerlichen Apfelsorten zubereitet. Besonders gut eignen sich Äpfel mit festem, leicht säuerlichem Fruchtfleisch: Boskop, Holsteiner Cox, Elstar oder Jonathan. Da sie meist größer als ihre Artgenossen sind, lassen sie sich gut füllen. Zudem harmoniert ihre Säure hervorragend mit der süßen Füllung und Sauce. Prinzipiell bringt jedoch jeder Apfel das Potenzial mit sich, zum Bratapfel zu werden.

Der genaue Ursprung des Bratapfel-Rezepts ist unklar. Man munkelt jedoch, es wurde in Bayern erfunden – von hier stammt auch das anfangs erwähnte Bratapfel-Gedicht. Anscheinend entstand es aus der Not heraus, das zahlreiche Fallobst im Garten zu verwerten. Von Apfelmus, -kuchen oder -saft hatte man genug, etwas neues, abwechslungsreiches musste her. Und Abwechslung bringt der Bratapfel in jedem Fall mit sich.

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Bratäpfel sind in verschiedensten Variationen ein Genuss

Klassisch gefüllt wird der Apfel mit einer Reihe an weihnachtlichen Zutaten – Marzipan, Rosinen und Nüsse ergeben zusammen mit etwas Butter, Zimt, Zucker, Nelken und ein wenig Vanille eine köstliche Mischung, welche gut vermengt in den ausgestochenen Apfel gegeben wird. Gebacken mit einem Schuss Apfelsaft wird der Bratapfel zum krönenden Abschluss mit hausgemachter Vanillesoße serviert. Kreative Köpfe können sich bei der Füllung jedoch so richtig ausleben – Schokolade, Nougat, Karamell oder sogar Erdnussbutter harmonieren wunderbar mit der Säure des Apfels, zerbröselte Spekulatiuskekse, Lebkuchen oder Streusel aus Haferflocken sorgen für den gewissen Crunch. Rosinen oder Datteln eignen sich ebenfalls als süße Highlights im Dessert.

Doch Bratäpfel eignen sich auch dazu, deftig gefüllt zu werden. Eine Füllung aus Frischkäse und Honig oder Käse mit Schinken oder Hackfleisch klingt zunächst ungewöhnlich, geht mit dem Apfel jedoch eine wunderbare Geschmackssymbiose ein. Feta, Oliven und Tomaten sorgen für einen mediterranen Touch – sie sehen: Ihrer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Nicht zuletzt ist der Bratapfel ein wahrlicher Augenschmaus. Gekonnt in Szene gesetzt, beeindruckt er spontane Gäste und lädt zum Genießen ein. Guten Appetit.

Rezept für vier weihnachtliche Bratäpfel mit Vanillesauce

Zutaten

  • 4 säuerliche Äpfel (z. B. Boskop)

  • 100 Gramm gehobelte Mandeln

  • 1 Esslöffel Zucker

  • 1 Packung Vanillezucker

  • 60 Milliliter Vollmilch

  • 1 Esslöffel Butter, verflüssigt

  • Brauner Zucker

Für die Vanillesauce

  • 500 ml Vollmilch

  • 2 Eigelb

  • 1 Esslöffel Speisestärke

  • 40 Gramm Zucker

  • 1 Vanilleschote

Zubereitung

  1. Den Ofen auf 180 Grad Umluft vorheizen.

  2. Die Äpfel waschen, gut trocknen und jeweils einen ein bis zwei Zentimeter dicken Deckel abschneiden.

  3. Das Kerngehäuse der Äpfel mit einem Kugelausstecher ausstechen. Alternativ kreisförmig mit einem Messer herausschneiden. Dabei darauf achten, dass der Apfelboden nicht durchstochen wird, damit die Füllung nicht herauslaufen kann.

  4. Das Fruchtfleisch klein schneiden.

  5. Die Mandelkerne in einer beschichteten Pfanne anrösten, herausnehmen und sofort mit Zucker, Vanillezucker, dem Fruchtfleisch und der Milch mischen. Die Mischung in die Äpfel füllen.

  6. Die Äpfel mit der flüssigen Butter bestreichen und etwas Zucker darüberstreuen. In eine ofenfeste Form stellen und für circa 25 Minuten backen.

  7. In der Zwischenzeit die Vanillesauce zubereiten. Dafür eine Vanilleschote längs halbieren und das Mark herauskratzen. Beides zusammen mit der Milch aufkochen lassen.

  8. Eier trennen und das Eigelb mit dem Zucker schaumig schlagen. Die Vanilleschote aus der Milch nehmen und die heiße Milch langsam in die Eimasse rühren.

  9. In einen Topf geben und unter ständigem Rühren auf kleiner Flamme erhitzen, bis die Sauce anfängt, zu binden. Durch ein feines Sieb gießen und abkühlen lassen.

  10. Die Äpfel nach der Backzeit heiß auf tiefe Teller verteilen, mit dem Bratensaft übergießen und mit der Vanillesauce umgießen.

  11. Sofort servieren.