Dieser Service ist bald GeschichteAus nach 21 Jahren: Deutsche Post stellt "Einkaufaktuell" ein

ARCHIV - 05.11.2007, Nordrhein-Westfalen, Köln: Eine Gratis-Werbezeitung «Einkauf Aktuell» der Post steckt in einem Briefkasten. Wegen des in Plastik eingeschweißten Werbemagazins «Einkauf aktuell» der Post bereitet eine Bürgerinitiative nun Klagen gegen den Konzern vor. Die Initiative Letzte Werbung kritisiert, dass Haushalte die wöchentliche Wurfsendung auch dann bekommen, wenn sie dem Erhalt schriftlich widersprochen haben. Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die einen blättern es mal durch, die anderen werfen es ungelesen in den Papierkorb: Das Werbeprospekt-Bündel „Einkaufaktuell“ liegt immer samstags im Briefkasten, vor der Tür oder an der Treppe. Für die Post war das lange ein einträgliches Geschäft. Doch bald ist Schluss.
tm shp lof gfh, dpa, Oliver Berg

Abschied von „Einkaufaktuell“: Aus für Werbeprospekte!
Die einen blättern sie mal durch, die anderen werfen sie direkt ungelesen in den Müll: Werbeprospekte. Die Deutsche Post zieht jetzt einen Schlussstrich und stellt ihr Kult-Prospektbündel ein. Warum nach 21 Jahren bald Schluss ist.

"Einkaufaktuell" wird eingestellt: Warum Werbeprospekte nicht mehr so gut ankommen...

Seit 2003 landet das Prospektbündel „Einkaufaktuell“ samstags in den Briefkästen von bis zu 18 Millionen Haushalten. Für die Post war das lange ein gutes Geschäft. Doch das ist Vergangenheit. Die Post will die Prospektsammlung eindampfen. Aber warum?

Firmenkunden wollen weniger für Werbung ausgeben und die Kosten für Energie, Papier und Personal sind gestiegen – für die Post Gründe genug, die Zustellung der Werbebroschüren bald zu beenden.

Die Einstellung falle nicht leicht, sagte der zuständige Post-Manager Benjamin Rasch. „Aber wir müssen auf die Entwicklung reagieren, dass insbesondere der stationäre Handel die Ausgaben für klassische wöchentliche Prospekte zur Handelswerbung reduziert.“ Er betonte allerdings, dass andere Branchen weiter auf Werbepost aus Papier setzten - allerdings nicht in Form von Prospektbündeln, sondern in gedruckten Werbebriefen und Flyern.

Lese-Tipp: Deutsche Post heißt nicht mehr so - an welchen Namen wir uns jetzt gewöhnen müssen

Video-Tipp: Bundesnetzagentur-Chef Müller tadelt Deutsche Post

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Umweltschützer: Brauchen die Wälder im Kampf gegen Klimakrise und nicht in unseren Mülleimern

Immer mehr Unternehmen machen mit ihrem Werbeprospekt-Geschäft Schluss:

  • Vergangenen Monat hatte die Supermarktkette Rewe mitgeteilt, dass sie ihre gedruckten Werbeprospekte einstellt.

  • Die Baumarktkette Obi verteilt schon seit Oktober 2022 keine Werbeprospekte mehr. Die Beispiele verdeutlichen, dass der Bedarf sinkt.

  • Das bekam auch die Deutsche Post zu spüren, das Geschäft mit „Einkaufaktuell“ verschlechterte sich. Dass das Unternehmen die Werbesammlung bald einstellt, sorgt jetzt bei Umweltschützern für Erleichterung.

Umweltschützer kritisieren Papierverschwendung schon länger: „Einkaufaktuell ist ein Symbol für die überholte deutsche Wegwerfgesellschaft“, sagte Viola Wohlgemuth von Greenpeace. „Eine nicht zielgerichtete Printwerbung führt dazu, dass Unmengen an Papier ungelesen in den Mülleimer wandern.“

Das sei eine Verschwendung, die man sich im Kampf gegen die Klima- und Ressourcenkrise nicht leisten könne. Wohlgemuth plädiert dafür, gedruckte Werbung generell zu überdenken. Der Deutsche Dialogmarketing Verband (DDV) teilte mit, dass Unternehmer die Marketing-Kanäle derzeit neu ausrichteten und dass crossmediale Werbung immer wichtiger werde. (dpa/lwe)

Lese-Tipp: Deutsche Post bessert nach: Wieder mehr Filialen in Reichweite - auch auf dem Land!

Deutsche Post stellt Prospekt-Service ein - wie ist Ihre Meinung dazu?

Mehr News-Videos aus den Bereichen Wirtschaft, Finanzen und Mobilität

Playlist 50 Videos

"Retouren-Wahnsinn - Die dunkle Seite des Onlinehandels“ auf RTL+

Zu groß, zu klein, gefällt nicht - jede sechste Online-Bestellung wird zurückgeschickt, bei Kleidung sogar jede zweite. Für den Kunden einfach, für den Handel eine logistische Herausforderung. Denn die Pakete müssen nicht nur abgeholt werden, die Ware muss auch noch geprüft werden. RTL+ zeigt in der Doku "Retouren-Wahnsinn - Die dunkle Seite des Onlinehandels" alles – von der Rücksendung bis zur Verwertung der Ware.