"Angst ist immer der schlimmste Berater!"

Borreliose nach Zeckenbiss? Doc Fleck erklärt, was Sie wissen sollten

Der Biss oder vielmehr Stich einer Zecke ist nicht nur lästig und schmerzhaft – er kann auch gefährliche Infektionskrankheiten wie FSME (Hirnhautentzündung) oder Borreliose übertragen. Wer eins der kleinen Biester am Körper entdeckt, sollte also schnellstmöglich handeln. Aber ohne dabei in Panik auszubrechen, rät Dr. Anne „Doc“ Fleck eindringlich. Die Präventivmedizinerin erklärt, was nach einem Zeckenbiss zu tun ist und wie Ernährung helfen kann, wenn es tatsächlich zu einer Borreliose-Infektion kommt.

Zecke am Körper? „Die muss so früh wie möglich raus!“

Das Wichtigste beim Thema Zecken ist die Vorsorge, betont Doc Fleck: Gerade in den FSME-Risikogebieten sollte man möglichst lange Kleidung tragen, beim Laufen über Wiesen die Hose in die Socken stecken und Abwehrsprays verwenden.

Sollte es trotz aller Vorsicht zu einem Biss kommen, ist klar: „Die muss so früh wie möglich raus!“, so die Medizinerin im Podcast „Gesundheit und Ernährung mit Brigitte Leben!“. „Denn die Erreger werden in der Regel erst nach zwölf bis 24 Stunden auf den menschlichen Körper übertragen, und je länger das Biest an der Wade suckelt, hat man natürlich das Potenzial“, warnt Doc Fleck.

Zum Entfernen sollte das Tier mit einer Zeckenpinzette oder -karte, die es in der Drogerie oder Apotheke gibt, möglichst weit vorne am Kopf gepackt und vorsichtig herausgezogen werden. Wichtig dabei: Nicht zerquetschen und keine Experimente mit Hausmitteln wie Öl oder Klebstoff! Denn dann könnte die Zecke noch mehr Erreger abgeben. Nach dem Entfernen die Stelle desinfizieren. Entstehen nach dem Biss Symptome wie die sogenannte Wanderröte, sollte schnellstmöglich ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. In der Regel werden dann Antibiotika verabreicht.

Zecken-Impfung: Ja oder nein?

Und was ist mit dem Thema FSME-Impfung zur Vorbeugung? Das müsse je nach Fall entschieden werden – „Nach Gebiet und nach individueller Gesundheit“, stellt Doc Fleck klar. Gegen Borreliose hingegen gibt es keine Impfung. Kommt es hier tatsächlich zu einer Infektion, ist es selbst nach der Gabe von Antibiotika möglich, dass Betroffene langfristig unter Symptomen leiden. Trotzdem: „Angst ist immer der schlimmste Berater“, so die Ärztin, denn sie hebele mögliche Selbstheilungskräfte aus.

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Borreliose-Infektion: Körper durch Ernährung unterstützen

Im Falle einer Borreliose-Infektion – und auch anderer neurologischer Krankheiten – gelte es deshalb vor allem darum, am richtigen Mindset zu arbeiten und das Immunsystem zu stärken. Etwa durch eine Darmsanierung, gesunden Schlaf und die richtige Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren.

Außerdem sei der Bedarf an antioxidativen Wirkstoffen und Vitaminen hoch. „Grünes Blattgemüse hat hier einen besonderen Wert“, empfiehlt die Ernährungsexpertin. „Bei Vitamin C punktet der Schwarzdorn, schwarze Johannisbeere, Petersilie, Kohlgemüse, Kiwi, Zitrusfrüchte.“ Viel Vitamin E stecke vor allem in Weizenkeimöl, Nüssen und Kernen, Spinat, Grünkohl, aber auch Mangos. Auch Carotinoide seien wichtig – Lieferanten sind hier etwa Möhren, Wassermelone, Tomaten oder Aprikosen. (rka)

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