„Ist das die mit den hängenden Brüsten?”
Jenny Lange bekommt Hass-Kommentare – wegen ihres After-Baby-Bodys

„Was soll der ganze Scheiß eigentlich?”
Ja, das frage ich mich tatsächlich auch. Jennifer Lange (30) ist vor Kurzem erst Mama geworden. Nun postete die einstige „Der Bachelor“-Kandidatin ein Video auf Instagram. Darauf trägt sie einen Sport-BH und ihren Sohn auf dem Arm. Sie wirkt glücklich, lächelt und tanzt mit ihrem Kleinen. Doch anstatt Liebe und Glückwünsche hagelt es Kritik und Hate – wegen ihres Körpers. Lasst das bitte. Das geht nämlich GAR NICHT! Ein Kommentar.
Können Frauen es einem überhaupt noch recht machen?
„Genau und nach drei Wochen sieht dann der Babybauch so aus, ja neeeee is klar” [sic!], „Was soll der ganze Scheiß eigentlich?”, „Ist das die mit den hängenden Brüsten in dem furchtbaren Hochzeitskleid?”, „Schatz, du musst mehr essen“ – DAS sind nur ein paar der Kommentare, die sich unter Jennifer Langes Bildern versammeln. Und das Schlimme ist: Es schockiert mich nicht mal. Jedes Mal, wenn – vor allem – eine Frau ein bisschen mehr zeigt (oder überhaupt etwas zeigt), wird irgendwas gefunden, worüber man lästern kann. Sie ist zu dick, sie ist zu dünn, sie hat zu kleine, nein, zu große Brüste, ihre Lippen sind gemacht, der Filter zu doll, die Schminke zu krass, die Wimpern zu fake, die Tagescreme aber doch zu natürlich. Na, was denn jetzt?! Können wir Frauen es euch (Männern UND Frauen) überhaupt noch recht machen?
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Abgesehen davon, dass das eigentlich keiner wollen sollte. Denn am Ende sollten wir uns ALLE wohl in unseren Körpern fühlen – und dafür nichts als Applaus bekommen. Aber was, wenn der Körper sich mal verändern sollte? Aufgrund von Krankheiten, Hormonen, Schwangerschaften. Was ist dann? Halten die Menschen dann ihren Mund? Im Fall von Jenny Lange wird klar: nö!
Jennifer Lange bekommt für dieses Video ganz schön viel Hate
Social Media ist keine Meinungs-Müllhalde
Was die Menschen einfach nicht zu verstehen scheinen, ist, dass Social Media keine ungefragte Meinungs-Müllhalde ist. „Wir sind hier aber nicht auf der Straße, sondern auf einer Plattform, wo Leute sich zur Schau stellen. Und dass da die Meinungen auseinander gehen, sollte wohl klar sein!“, schrieb eine Followerin schon zu einem anderen Video der Influencerin - damals war sie noch schwanger. So, als ob es IRGENDWAS rechtfertigen würde. Nein, das tut es nicht. Man sollte weder auf der Straße, noch im Internet beleidigend oder verletzend sein. Und nur weil jemand in der Öffentlichkeit steht oder Bilder von sich postet, heißt das nicht, dass wir das Recht haben, immer wieder unsere Meinung kundzutun.
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Solche Kommentare tun nämlich, Überraschung, weh. Jemandem zu sagen, er wäre zu dünn oder zu dick, kann ganz schön viel anrichten. Was, wenn diese Person mit einer Essstörung kämpft? Oder mal eine hatte? Was, wenn wir jemanden – wegen solcher Kommentare – in eine treiben?
Im Video: Norwegen-Nackedei Jennifer Lange zieht blank!
Jennifer Lange kämpfte schon als Kind mit ihrem Selbstbild
Im Fall von Jenny ist es so: Schon als junge Frau wurde die heute 30-Jährige mit ihrer Figur konfrontiert. „Wir alle haben schon einmal gehört, wie uns gesagt wurde: ‘Du bist zu dick’, ‘Du bist zu dünn' – aber was bringt uns das eigentlich?“, beginnt sie und lenkt den Fokus auf die Wirkung von Worten auf unser Selbstbild. „Als ich acht, neun Jahre alt war, wurde mir von einer nahestehenden Person gesagt: ‘Du bist magersüchtig.’ Wie beeinflusst das ein Kind?“, fragt sie sich nachdenklich. Die ungewöhnliche Reaktion? „Ich wollte dick werden“, gesteht sie.
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Doch heute weiß die leidenschaftliche Zumba-Tänzerin: „Unser Körper ist wundervoll… Jeden Tag leistet er so viel, was wir längst als selbstverständlich sehen. Und mir ist in der Schwangerschaft, während der Geburt und jetzt als Mama nochmal besonders bewusst geworden, was er alles kann und für uns (und andere) tut und dass so viele Prozesse, von ganz alleine ablaufen. Ich find’s einfach krass… Und anstatt uns(eren Körper) mit anderen zu vergleichen, dürfen wir uns immer wieder fragen: Was brauche ich heute? Wie kann ich meinen Körper unterstützen?”
Jenny liebt ihren Körper – der gerade einfach mal ein Kind zur Welt gebracht hat (das ist ein Wunder!!!) – und das sollte uns reichen.