Familie mit acht Monate altem Baby berichtet nach FTI-Pleite

Mitten in der Nacht heißt es: „Zahlt 585 Euro oder ihr müsst gehen!“

Samantha und ihre Familie im Urlaub - sie haben sich an RTL gewandt, weil sie Angst um ihr Geld haben
Samantha und ihre Familie im Urlaub - sie haben sich an RTL gewandt, weil sie Angst um ihr Geld haben.
privat
von Larissa Königs

Sie haben drei kleine Kinder, die völlig übermüdet sind – und stehen vor der Gefahr, nicht ins Hotel zu kommen.
Auch die Familie von Samantha (28) ist, wie so viele, von der FTI-Pleite betroffen. Als sie mit Ehemann Bajram (34) und Kindern im Hotel in Ägypten eintrifft, ist es mitten in der Nacht. Statt der Zimmerschlüssel erhält sie nur eine Rechnung. 585 Euro soll sie zahlen – oder gehen. Ihre Kinder weinen, wollen nur ins Bett. Die Familie zahlt. Jetzt bangen sie um ihr Geld.

Familie reist mit kleinen Kindern mitten ins FTI-Chaos

Eigentlich wollten Samantha und ihr Mann Bajram aus Hannover einfach nur einen schönen Urlaub mit ihren Kindern machen. Zusammen mit den Töchtern (4) und (2) und dem Nesthäkchen (8 Monate alt) flogen sie nach Hurghada in Ägypten. Weder in Deutschland noch in Ägypten am Flughafen gab es Probleme. Doch als sie mitten in der Nacht des 3. Juni im Hotel ankommen, geht das Drama los.

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„Als wir zum Check-in gingen, legte man uns einen Zettel hin, wo eine Summe draufstand“, erinnert sich Samantha im Gespräch mit RTL. Darauf steht eine Zahl: 585.

„Uns wurde gesagt: Entweder ihr zahlt sofort diesen Betrag oder ihr müsst wieder gehen. Mitten in der Nacht, mit drei kleinen Kindern, die völlig übermüdet waren. Wir haben sofort versucht, überall anzurufen, aber haben niemanden erreicht.“ Auch die Bitte, zumindest einen Tag Aufschub zu gewähren, wird ihnen verwehrt.

Schlussendlich bleibt den Eltern keine Wahl. Sie zahlen den Betrag. „Was sollten wir auch sonst machen, um diese Uhrzeit? Wir wussten nicht, wohin.“

Die große Frage: Was ist jetzt mit dem Geld?

Zwei Tage später werden Samantha und ihr Mann durch ein Schreiben informiert, dass die Hotelkosten vom Deutschen Reisesicherungsfonds beglichen werden würden. „Aber da hatten wir ja schon gezahlt!“

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Sie fragen das Hotel, ob sie ihr Geld nun zurückbekommen. „Die haben gesagt, wir müssen uns dann in Deutschland darum kümmern. Aber ich glaube nicht, dass wir dann noch einmal an Geld kommen, das wir in Hurghada gezahlt haben“, befürchtet Samantha.

Das würde vor allem den Kindern schaden. Denn die 585 Euro waren ein Teil des mühsam Ersparteb der Eltern, das sie eigentlich für Wünsche der Nachwuchs verwenden wollten.

Das war unser Taschengeld, mit dem wir eigentlich schöne Ausflüge machen wollten. Und das ist jetzt in den Taschen des Hotels.