Was hat es mit dem fiesen Bakterium auf sich?Denise Verst leidet an Magenkeim! Helicobacter schlummert in jedem Zweiten von uns

Denise Verst auf Instagram
Influencerin Denise Verst alias @mathellaslife erklärt in ihrer Instagram-Story, dass sie Helicobacter-Bakterien in sich trägt und jetzt dagegen vorgehen muss.
instagram.com/mathellaslife
von Vera Dünnwald

Helicobacter pylori – ein Bakterium, dem selbst unsere Magensäure nichts anhaben kann. Wie es in unseren Körper gelangt? Es besteht die Vermutung, dass es fäkal-oral aufgenommen und eine Infektion durch Angewohnheiten wie Rauchen oder Stress begünstigt wird.
Auch Influencerin Denise Verst alias @mathellaslife ist betroffen. In ihrer Instagram-Story erzählt sie: „Ich hab’s gewusst. Ich hab’s einfach gespürt. Ich hab die letzten Wochen schon immer gesagt da stimmt irgendwas nicht.“ Sie musste sich einer Magenspiegelung unterziehen, Kulturen anlegen lassen und jetzt abwarten, welches Antibiotikum greift. Und: Sie leide unter schmerzhaften Krämpfe nach dem Essen. Wir erklären, was es mit Helicobacter genau auf sich hat.

Symptome und Co.: Was man über Helicobacter pylori weiß

Eine Infektion mit Helicobacter pylori gehört zu den häufigsten chronischen bakteriellen Infektionen weltweit. In Industrieländern ist jeder zweite Erwachsene infiziert, teilweise ohne es je zu bemerken. „Helicobacter ist weit verbreitet. Viele Menschen haben jedoch gar keine Beschwerden. Wenn man Beschwerden hat, sollte man schauen, dass das Bakterium schnell ausgerottet wird“, erklärt Dr. Christoph Specht, Medizinjournalist, im RTL-Interview.

Lange Zeit habe man gar nicht gewusst, dass es sich um eine Infektionskrankheit handle, weiß der Experte. Daher sei auch heute noch nicht viel über das Bakterium bekannt, auch die Wirkmechanismen seien weitestgehend unklar. Aber es wird angenommen, dass bei einer Infektion das Absinken des Säuregehalts im Magen die Abwehr unserer schützenden Magenschleimhaut schwächt.

Gleichzeitig entstehen durch den Bakterienstoffwechsel Giftstoffe, die an das umliegende Gewebe abgegeben werden.

Heißt: Beides zusammen führt zu Entzündungsprozessen in der Schleimhaut, die entweder völlig symptomlos bleiben oder aber zu einer chronischen Magenschleimhautentzündung führen können. Eine Infektion kann zudem sogar Magengeschwüre oder Magenkrebs begünstigen.

Nicht immer treten Symptome auf. Anzeichen eines Helicobacter-Befalls können sein:

  • Bauchschmerzen, vor allem im Oberbauch

  • Blähungen

  • Durchfall

  • Übelkeit

  • Erbrechen

  • Sodbrennen / Aufstoßen (Reflux)

  • Völlegefühl

  • Mangelnder Appetit

Wenn die Magenwand bereits beeinträchtigt ist, können unterschiedlich starke Schmerzen nach der Nahrungsaufnahme hinzukommen – so wie bei Influencerin Denise Verst.

Besonders problematisch sei der Reflux, erzählt Dr. Specht: „Wenn die Magensäure durch die Speiseröhre zurück nach oben fließt, also dahin, wo eigentlich gar keine Säure sein darf, kann das, wenn es länger andauert, im schlimmsten Fall zu Krebs führen.“

Lese-Tipp: Ihr Körper wehrt sich gegen feste Nahrung! Kathleen (21) lebt mit seltener Erkrankung

Im Video: Was ist Helicobacter pylori?

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

So wird eine Infektion mit Helicobacter-Bakterien nachgewiesen

Wenn Sie entsprechende Symptomen bei sich feststellen, aber unsicher sind, ob wirklich eine bakterielle Infektion vorliegt, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Nachgewiesen werden kann das Bakterium per Stuhlprobe und mikroskopischer Untersuchung von Gewebeproben, die bei einer Magenspiegelung entnommen werden.

Aber auch eine Blutuntersuchung oder ein Harnstoff-Atemtest kann Auskunft darüber geben, ob sich Helicobacter-Bakterien im Körper befinden.

Ihre Meinung ist gefragt!

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

Wie wird man die Heliobacter-Bakterien wieder los?

Gesundheitslexikon: Helicobacter pylori
Helicobacter-Bakterien siedeln sich im Magen an.
iStockphoto

Wie wird man die Störenfriede wieder los? Hier hilft die Triple-Therapie: Es werden zwei verschiedene Antibiotika verabreicht sowie ein Säureblocker zur Reduzierung der Magensäure.

Dieses Vorgehen beseitigt die Krankheitserreger, lässt bestehende Magengeschwüre abheilen und senkt die Wahrscheinlichkeit, dass sich innerhalb eines Jahres wieder neue Bakterien einnisten. In 90 Prozent der Fälle ist die Behandlung erfolgreich.

Vorbeugen kann man einem Helicobacter-Befall bisher leider nicht, da noch nicht alle Infektionswege bekannt sind. Eine Infektion erfolgt meist bereits im Kindesalter und ist daher nicht wirklich zu vermeiden.

Selbstverständlich sollten Nahrungsmittel und Wasser, die mit Fäkalien verunreinigt sind, gemieden und Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholgenuss, Stress und die Einnahme von magenschädigenden Medikamenten reduziert werden. Weiterhin können Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen eine Ansteckung verhindern.

Lese-Tipp:Frau fallen nach Schmerztherapie die Zähne aus! Die unterschätzte Gefahr von Schmerzmitteln