"Seine Geschichte ist tragisch"

Tierheim-Mitarbeiter schockiert! Labrador Coco ist alkoholabhängig

Hund
Schweres Schicksal! Labrador Coco musste wegen Alkoholsucht behandelt werden
Woodside Animal Welfare Trust, Woodside Animal Welfare Trust, Woodside Animal Welfare Trust
von Laurien Weinbrenner

Hinter Labrador Coco liegen harte Zeiten: Der süße Hund mit den braunen Augen muss nicht nur den Tod seines Besitzers und seines Hundekumpels verkraften, sondern sich auch den Symptomen eines Alkoholentzugs stellen. Was hinter der schier unglaublichen Geschichte steckt.

Noch nie zuvor passiert: Alkoholkranker Hund im Tierheim von England

Mit einem Facebook-Artikel macht die Tierschutzorganisation Woodside Animal Welfare Trust aus England auf die traurige Geschichte von Hund Coco aufmerksam. „Alkoholentzug bei Hunden, eine Premiere für uns“, heißt es auf deren Website. Dass ein Vierbeiner mit Entzugssymptomen zu ihnen komme, sei für das Tierheim eine völlig neue Erfahrung gewesen: „Coco ist seit über einem Monat bei uns und benötigt seit seiner Ankunft intensive Pflege. Seine Geschichte ist tragisch“, schreiben die Verantwortlichen. Denn: Nach dem Tod seines Besitzers wurde der Labrador gemeinsam mit einem anderen Hund im Tierheim abgegeben.

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Hunde leiden unter Anfällen und Entzugserscheinungen

Laut dem Facebook-Beitrag leiden beide Tiere immer wieder unter Anfällen, trotz direkter Notversorgung vor Ort ist der zweite Hund nicht mehr zu retten und stirbt. Coco kämpft, wird rund um die Uhr versorgt und aufgepäppelt. Irgendwann bemerken die Tierschützer das Unglaubliche: „Es stellte sich heraus, dass der Hund unter Symptomen litt, die auf einen Alkoholentzug hindeuteten. Er verbrachte vier Wochen sediert, um die Entzugserscheinungen zu lindern und das Risiko weiterer Anfälle zu verringern“. Tierärztin Dr. Tanja Pollmüller alias Doc Polly ist entsetzt und erzählt im RTL-Interview, dass ihr so ein Fall in den vergangenen 16 Jahren als Tierärztin zum Glück noch nie untergekommen sei: „Alkohol ist absolutes Gift für Hunde“. Und sie erklärt, wie in so einem Notfall schnell zu handeln ist: „Die Entgiftung funktioniert durch Infusionstherapie. Das bedeutet man gibt viel Flüssigkeit über die Vene in den Körper. Außerdem muss man Begleitsymptome wie z.B. Übelkeit mit behandeln.“

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Cocos Rettung kam wohl in letzter Minute

Inzwischen hat sich Coco erholt, kommt ohne Medikamente aus und verhält sich wie ein normaler Hund. Dennoch wird er aktuell noch nicht zur Adoption freigegeben, da er auf Grund seiner Erfahrungen traumatisiert und ängstlich ist. Wie es überhaupt soweit kommen konnte, darüber können die Tierpfleger nur mutmaßen: „Niemand kennt die Einzelheiten, wie diese Hunde in diese Situation mit Alkohol geraten sind, aber wir wissen, dass Coco ohne unsere Fürsorge diese herzzerreißende Tortur wahrscheinlich nicht überlebt hätte.“ Zum Hintergrund: Anders als beim Menschen kann die Leber eines Hundes Alkohol nicht abbauen – der Stoff wird damit schnell zur tödlichen Falle für die Tiere.