Mutiert das Virus?WHO besorgt! Immer mehr Katzen in Polen sterben an Vogelgrippe

Immer mehr Katzen sterben in Polen an der Vogelrippe. Die Zahl der Todesfälle ist so sprunghaft angestiegen, dass sich nun auch die WHO meldet – und eine offizielle Warnung für Katzenhalter herausgibt. Die Befürchtung: Das Virus könnte mutieren und demnächst noch leichter auf den Menschen übertragbar sein.
WHO: Länder sollen ihre Überwachung verschärfen
In Polen sind mehr als 20 Katzen an einer Infektion mit dem Vogelgrippevirus H5N1 gestorben. Das beunruhigt Halterinnen und Halter sowie die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die deshalb eine formelle Meldung über den Krankheitsausbruch veröffentlicht hat. Das soll andere Länder veranlassen, die Überwachung zu verschärfen. In Deutschland gibt es nach Angaben des für Tiergesundheit zuständigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) bislang keine H5N1-Nachweise bei Haustieren.
Aus dem Umfeld der Katzen in Polen hat sich nach vorläufigen Erkenntnissen kein Mensch mit dem Virus angesteckt. Die WHO schätzte das Risiko einer Ansteckung im Allgemeinen als gering, für Tierbesitzer und Tierpflegepersonal als gering bis moderat ein.
Im Video: Immer mehr Viren springen von Tier auf den Menschen
Passt sich das Virus an Säugetiere an?
Die Vogelgrippe zirkuliert seit Jahrzehnten vor allem unter Wildvögeln, wobei die Zahl zuletzt explodiert ist. „So viele Fälle bei Wildvögeln hat es nie zuvor gegeben“, so das FLI. Seit 2020 ist die Virusvariante 2.3.4.4b in Umlauf, mit der sich vermehrt auch Säugetiere infizieren. Experten befürchten, dass sich die H5N1-Viren mit der Zeit so an Säuger anpassen, dass sich die Tiere - und dann möglicherweise auch Menschen - in großem Stil gegenseitig anstecken. Bislang sind einzelne Ansteckungen bei Menschen bekannt, nicht aber eine Übertragung von Mensch zu Mensch. „Weitergehende Mutationen wurden bisher bei den untersuchten Sequenzen in Polen nicht beobachtet“, so das FLI.
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Da das Virus auch in Deutschland auftritt, seien einzelne Infektionen bei Katzen, etwa durch den Kontakt zu erkrankten Wildvögeln, nicht völlig auszuschließen, so das Institut. Hunde hingegen seien nicht besonders anfällig für Vogelgrippeviren.
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Vogelrippe bei Katzen: Das sind die Symptome
In Polen waren erste Berichte über eine rätselhafte tödliche Krankheit bei Katzen Mitte Juni in einem Tierärzte-Forum aufgetaucht. Zu den Symptomen gehören Steifheit der Gliedmaßen, Atemnot, Krämpfe und epileptische Anfälle. Ende Juni gab das Hauptveterinäramt bekannt, dass in neun von elf untersuchten Proben verendeter Katzen das Vogelgrippevirus entdeckt worden war.
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Die polnischen Behörden empfehlen besorgten Katzenhaltern, ihre Tiere möglichst nicht aus dem Haus zu lassen und nicht in Kontakt mit Wildvögeln und Wildtieren zu bringen. Hat die Katze Auslauf auf dem Balkon, sollte der Boden vorher desinfiziert werden. Eine weitere Empfehlung lautet: Schuhe, die außer Haus getragen wurden, außerhalb der Reichweite von Katzen aufbewahren. (dpa/jbü)