Kind (†8) in Frankfurt vor Zug gestoßenUrteil gefallen! ICE-Schubser Habte A. (41) muss in Psychiatrie

 19.08.2020, xblx, Lokales, Prozess: Anklage: Kind im Hbf vor ICE gestossen, v.l. Angeklagter im Gerichtssaal, die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, am 29. Juli des vergangenen Jahres im Frankfurter Hauptbahnhof eine Frau und ihren acht Jahre alten Sohn vor einen Zug gestossen zu haben. Der Junge wurde dabei vom Zug tödlich verletzt. Die Anklage legt dem Mann deshalb u.a. Totschlag und versuchten Totschlag zur Last. Nach fachärztlichen Untersuchungen steht eine psychische Erkrankung des Angeklagten im Raum. Frankfurt am Main *** 19 08 2020, xblx, Local, Trial Prosecution Child pushed in front of the ICE in Frankfurt Central Station, v l Defendant in the courtroom, the public prosecutor accuses the man of having pushed a woman and her ei
Habte A. hatte am 29. Juli 2019 im Frankfurter Hauptbahnhof an Gleis 7 einen achtjährigen Jungen und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE gestoßen.
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Habte A. hatte am 29. Juli 2019 im Frankfurter Hauptbahnhof an Gleis 7 den achtjährigen Leo und dessen Mutter vor einen einfahrenden ICE gestoßen. Der Junge starb, die Mutter wurde vom Zug erfasst, sie überlebte. Danach versuchte der 41-Jährige mit beiden Armen eine 79-jährige Seniorin aufs Gleis zu stoßen, sie kam mit einer Verletzung davon. Dann rannte der Eritreer davon, konnte aber kurz darauf festgenommen werden. Nun wurde das Urteil gegen ihn in Frankfurt gesprochen: Habte A. wird dauerhaft in einer Psychiatrie untergebracht.

Angeklagter habe eine "krankhafte seelische Störung"

ARCHIV - 20.08.2019, Hessen, Frankfurt/Main: Passanten gehen am Gleis 7 des Hauptbahnhofs an einer Gedenkstelle vorbei, an der sich Blumen, Kuscheltiere und Beileidsbekundungen angesammelt haben (Aufnahme mit längerer Verschlusszeit). Am 29. Juli 2019 wurden ein acht Jahre alter Junge und seine Mutter in das Gleisbett gestoßen. Die Frau konnte sich gerade noch zur Seite retten, ihr Sohn wurde von einem ICE erfasst und starb. (zu dpa «Voraussichtlich Urteilsverkündung um tödliche Gleisattacke») Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Zug überrollte das Kind, das noch an der Unfallstelle starb.
ade skm rho, dpa, Arne Dedert

Staatsanwaltschaft, Nebenklage und Verteidigung hatten sich bereits in ihren Plädoyers für eine dauerhafte Unterbringung des Beschuldigten in einer Psychiatrie ausgesprochen. Zuvor war aus dem Gutachten eines psychiatrischen Sachverständigen hervorgegangen, dass der heute 41-Jährige eine Gefahr für die Allgemeinheit darstelle. Nach Einschätzung des Experten ist der Mann schuldunfähig. Der Grund dafür sei eine "krankhafte seelische Störung".

"Er hat völlig fremde Menschen attackiert"

Der Familienvater aus Eritrea hatte eine 40 Jahre alte Mutter und ihren achtjährigen Sohn Leo vor einen einfahrenden ICE gestoßen. Der Junge wurde vom Zug überrollt und starb, die Mutter konnte sich in letzter Minute retten. Habte A. wurde außerhalb des Bahnhofs festgenommen und später in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Die Eltern des getöteten Jungen aus dem Hochtaunuskreis traten in dem Verfahren als Nebenkläger auf. Ebenso wie eine heute 79-Jährige, die der Mann ebenfalls gestoßen hatte. Die Seniorin stürzte auf den Bahnsteig und wurde verletzt.

„Er hat völlig fremde Menschen attackiert“, erklärte der Sachverständige. Zum Tatzeitpunkt habe eine paranoide Schizophrenie in akuter Form vorgelegen. Der Oberarzt in der Psychiatrie, in der sich der Beschuldigte aktuell aufhält, berichtete, der Mann habe sich im jenen Zeitraum verwirrt und computergesteuert gefühlt.

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Habte A. vor Gericht: "Es tut mir unendlich leid"

Der Beschuldigte hatte mehrere Jahre als anerkannter Flüchtling mit seiner Frau und drei kleinen Kindern in der Schweiz gelebt - er galt als gut integriert. Doch dann kam es zu psychischen Problemen, er hörte Stimmen, fühlte sich bedroht. Vor Gericht hatte er Reue gezeigt. „Es tut mir unendlich leid, ganz besonders für die Familie“, ließ Habte A. über seinen Anwalt vor Gericht verlesen.