Seit Jahrhunderten Teil der indischen Ayurveda-MedizinDiese Wirkung im Körper macht Kurkuma so wertvoll für eure Gesundheit

von Ingo Jacobs und Lisa Wagner

Kurkuma – das ist das Geheimnis des gesunden Gewürzes aus der indischen Küche.
Alle Lebewesen und Pflanzen haben sich über Millionen Jahre entwickelt. Und alle Organismen haben dabei Abwehrmechanismen gegen Krankheiten und Infektionen entwickelt. Einige davon haben pharmakologische Eigenschaften, auch für den Menschen. So wie Kurkuma, das indische Gewürz, das zum Beispiel für die gelbe Farbe bei Currys sorgt. Was das Gewürz bewirkt - und was nicht, das seht ihr im Video!

Golden Honey mit Kurkuma: Mittel der traditionellen indischen Heilkunde hat mir geholfen

Im Indien-Urlaub 2012 wurde ich plötzlich sehr krank! Das passiert fast der Hälfte aller Menschen, die Indien besuchen. Der Körper und das Immunsystem werden mit unbekannten Krankheitserregern konfrontiert. Mit 40 Grad Fieber lag ich in unserem Baumhaus-Apartment in einem Natur-Resort in Kerala. Als es mir etwas besser ging, gab mir das Personal eine Mischung aus Honig, Pfeffer und viel Kurkuma-Pulver: Golden Honey. Bald ging es mir viel besser.

Kurkuma (Gelbwurz)
Kurkuma ist ein starkes Antioxidans. Es schützt den Körper vor Schäden.

Aber was macht Kurkuma überhaupt so gesund?

Im Ayurveda, der traditionellen indischen Heilkunde, wird Kurkuma seit Jahrhunderten zur Behandlung verschiedener Gesundheitsprobleme eingesetzt. Verschiedene Studien bestätigen immer wieder die gesundheitsfördernde Wirkung des in der Kurkuma-Pflanze enthaltenen Pflanzenextrakts Curcumin.

Im Video: Goldene Milch mit Kurkuma - so bereitet man den gesunden Drink zu

In Kurkuma enthaltenes Curcumin ist entzündungshemmendes Antioxidans

Fest steht, dass Kurkuma beziehungsweise Curcumin die Verdauung fördert. Es hilft, Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Völlegefühl zu lindern. Darüber hinaus kann Kurkuma laut einer 2017 in der Fachzeitschrift Foods veröffentlichten Studie chronische Entzündungen im Körper reduzieren. Dies beugt entzündungsbedingten Krankheiten wie Arthritis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor.

Eine krebspräventive Wirkung wurde in einer Studie der Universität Michigan nachgewiesen: Demnach integriert unser Körper Curcumin aus der Nahrung in die Wände gesunder Zellen. Dadurch werden diese stabilisiert und vor Bakterien geschützt.

Weiterhin ist Kurkuma ein starkes Antioxidans. Es schützt den Körper vor Schäden durch freie Radikale. Der Alterungsprozess wird verlangsamt und so das allgemeine Krankheitsrisiko verringert.

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Curcumin kann positive Wirkung auf Gehirn und Leber haben

Einige Studien weisen auch darauf hin, dass Kurkuma dazu beiträgt, die Gehirnfunktion zu verbessern. So könnte es bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Parkinson und Alzheimer helfen, indem es die Ablagerung von Eiweißkomplexen verhindert. Es fördert das Wachstum neuer Nervenzellen und soll sogar bei Stimmungsstörungen wie Depression wirksam sein.

Curcumin kann sich auch positiv auf die Gesundheit der Leber auswirken. Laut einer Studie, die 2012 im AAPS Journal veröffentlicht wurde, kann es die Leber vor Schäden, die unter anderem durch Alkoholvergiftungen entstehen, schützen und die Leberfunktion verbessern. Es kann den Körper entgiften, indem es die Produktion von Gallensaft anregt, der bei der Fettverdauung und der Ausscheidung von Abfallstoffen aus dem Körper hilft.

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Am besten wirkt Kurkuma in Kombination mit Pfeffer

Achtung! Curcumin, der Wirkstoff von Kurkuma, wird vom Körper jedoch nicht gut aufgenommen. Piperin, der Wirkstoff des schwarzen Pfeffers, kann die Aufnahme von Curcumin in den Körper deutlich erhöhen.

Außerdem ist Curcumin fettlöslich. Daher ist es sinnvoll, Kurkuma zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit einzunehmen.

Allerdings gilt auch: Der in Kurkuma enthaltene Wirkstoff Curcumin muss in hoher Dosierung als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden, um seine Wirkung entfalten zu können. Was die Dosierung betrifft, so variiert die empfohlene Menge je nach gesundheitlichem Ziel und individuellem Gesundheitszustand stark. In Studien werden häufig Dosierungen von 500 bis 2.000 mg Curcumin pro Tag verwendet. Die Menge an Curcumin im Gewürz Kurkuma ist gering. Ein Teelöffel Kurkuma-Pulver enthält etwa 200 mg Curcumin.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat jedoch zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden eine zulässige Tagesdosis von bis zu 3 mg Curcumin pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Dies entspricht etwa 210 mg für eine 70 kg schwere Person.

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Im Video: Kurkuma-Pfeffer-Tee als Immunbooster

Wirkstoff Curcumin in Kurkuma: Diese Nebenwirkungen können auftreten

Obwohl Kurkuma und Curcumin im Allgemeinen als sicher gelten, ist eine Überdosierung möglich und kann zu Nebenwirkungen führen. Die genaue Menge, die eine Überdosierung darstellt, kann variieren. Einige Quellen weisen darauf hin, dass Dosen von mehr als 2.000 mg Curcumin pro Tag zu Magen-Darm-Beschwerden führen können.

Zu den möglichen Nebenwirkungen einer Überdosierung oder einer langfristigen Einnahme hoher Dosen von Curcumin gehören:

  • Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall und Magenschmerzen

  • Hautausschlag

  • Kopfschmerzen

  • Gelbfärbung der Haut oder der Augen (bei sehr hohen Dosen).

Wichtig zu beachten: Curcumin kann mit bestimmten Medikamenten interagieren, einschließlich Blutverdünnern und säurehemmenden Medikamenten. Das kann zu unerwünschten Nebenwirkungen führen.

Ratsam ist auf jeden Fall, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren. Gemeinsam könnt ihr sicherstellen, dass das Mittel und die Dosierung für die eigenen gesundheitlichen Bedürfnisse geeignet sind.

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