Krimirezension

„Leichenschilf“ von Anna Jansson: Ein klassischer Schweden-Krimi mit unerwarteter Wendung

Das Buchcover auf dem eine schwedische Landschaft zu sehen ist.
"Leichenschilf" von Anna Jansson
Johannes Wiebel/Anna Jansson, Penguin Random House Verlagsgruppe

Die schwedische Bestseller-Autorin Anna Jansson eröffnet mit dem Krimi „Leichenschilf“ ihre neue Buchreihe rund um den eigenwilligen Kommissar Kristoffer Bark, der das Verbrechen an seiner Tochter Vera aufklären will.

Sichtbarkeit von Psychischen Erkrankungen und deren Folgen

Noch vor ein paar Jahren galten psychische Erkrankungen als „Modeerkrankung“ und wurden nicht ernst genommen. Im Zeitalter von Burn-Outs, Depressionen und Co, hat sich dies ins Positive gewandelt und es ist kein Tabu mehr darüber zu sprechen oder zu schreiben.
Die schwedische Autorin Anna Jansson, lässt die Rolle eines psychisch kranken Charakters aufleben, an dem deutlich wird, welche Auswirkungen es haben kann, wenn diese Erkrankungen nicht richtig behandelt oder die falschen Maßnahmen getroffen werden.

Die unermüdliche Suche nach einer jungen Frau

Kommissar Bark ist seit fünf Jahren auf der Suche nach seiner Tochter, welche nach einem Junggesellinnenabschied am Hjälmarensee spurlos verschwunden ist. Um sie wieder zu finden, setzt er alle Hebel in Bewegung und kehrt jedes Jahr an den Ort des Verschwindens zurück. Von seinen Kollegen bekommt er keine Unterstützung und von den Anwohnern des Sees wird er für verrückt erklärt. Auch seine Ex-Frau ist ihm keine Hilfe, da sie Alkohol und Drogen verfallen ist. Als plötzlich eine Leiche gefunden wird, die seiner Tochter verblüffend ähnlich sieht, hat Bark keinen Zweifel daran, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben müssen. Die erdrückende Situation und der psychische Druck übertragen sich auf Kommissar Barks Gemüt, was sich in unkontrollierten Wutausbrüchen gegenüber seinen Kollegen äußert, sodass er nicht mehr in der Mordkommission arbeiten darf. Die neue Situation trübt seinen Willen jedoch nicht, das Verbrechen an seiner geliebten Tochter aufzuklären.

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Düstere Stimmung bei Kommissar Bark

Nach der erfolgreichen Maria-Wern-Reihe ist der schwedischen Bestseller-Autorin Anna Jansson mit „Leichenschilf“ ein ebenbürtiger Auftakt in die Kommissar-Bark-Reihe gelungen. Ihr reicher Erfahrungsschatz ermöglicht dem Leser komplett in das schwedische Lebensgefühl einzutauchen und mit der eigenwilligen, aber charismatischen Hauptfigur Kristoffer Bark mitfühlen zu können. Sie kreiert mit ihrer bilderreichen Schreibweise eine mystische und dunkle Atmosphäre, die den psychischen Druck und die Schwere der Situation des Kommissars widerspiegeln. Der Spannungsbogen steigert sich zunächst langsam, nimmt aber im Laufe der Geschichte deutlich an Fahrt auf, was es dem Leser erschwert, das Buch aus der Hand zu legen. Durch eine ausführliche Einführung der Charaktere hat man das Gefühl, jeden Einzelnen zu kennen und den Täter schnell entlarvt zu haben. Doch dem ist nicht so, da sich immer neue Indizien ergeben und viele Personen etwas mit dem Verschwinden von Barks Tochter Vera zu tun haben könnten.

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