Nach Coming-out von JanktoPodolski stärkt schwule Fußballer: „Jeder soll sein Leben leben - auf welche Art und Weise auch immer“

 ZABRZE 20.05.2022 PKO EKSTRAKLASA GORNIK ZABRZE press conference, PK, Pressekonferenz LUKAS PODOLSKI FOT. MICHAL CHWIEDUK / FOKUSMEDIA.COM.PL / NEWSPIX.PL --- Newspix.pl PUBLICATIONxNOTxINxPOL 220520CHW005
Lukas Podolski zog verbal den Hut vor Jakub Jankto für seinen Schritt.
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von Felix Görner und Phillip Oldenburg

Der tschechische Profi-Fußballer Jakub Jantko outet sich als schwul. Für seine Offenheit erntet er Respekt aus der Fußball-Welt, in der Coming-Outs noch immer keine Selbstverständlichkeit sind. Im RTL-Interview lobt auch Lukas Podolski den Mut des 27-Jährigen, gleichzeitig appelliert er an die Gesellschaft – und sagt, warum die Stadt Köln ein gutes Beispiel ist.

Podolski empfindet Jankto als „mutig“

Das Coming-out von Jakub Jankto bewegte die Fußball-Welt! Ob nun Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, Bayern-Trainer Julian Nagelsmann oder Vereine aus der Bundesliga und 2. Bundesliga: Der tschechische Nationalspieler erntete aus dem deutschen Fußball Respekt dafür, dass er seine Homosexualität öffentlich gemacht hat.

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Auch Lukas Podolski empfindet Jankto als „mutig“, was es aus seiner Sicht aber nicht sein dürfte. Denn Podolski ist es völlig egal, welche sexuelle Orientierung jemand hat, wie er im exklusiven Gespräch mit RTL erzählt: „Schwule sollen leben, Lesben sollen Leben, egal, welche Hautfarbe man hat. Jeder soll sein Leben leben - auf welche Art und Weise auch immer.“

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Homosexualität sei für ihn völlig normal, sagt Podolski. Daran hat auch die Stadt Köln ihren Anteil. „Ich komme aus Köln – und wenn man die Stadt kennt, weiß man: die Stadt ist offen, die Stadt ist lebensfroh, die Stadt nimmt jeden auf“, sagt Podolski. Seiner Meinung nach sollte das Thema Outing eigentlich keines sein, über das man spricht. Vielmehr sollte es „das Normalste“ sein. Ist es aber nicht – leider.

Keine Lust auf Versteckspiel

Noch immer gibt es Bereiche, in denen es sogar 2023 noch nicht üblich ist, wenn man homosexuell ist: zum Beispiel im Profi-Fußball. Im Männerprofifußball ist man noch weit davon entfernt, Homosexualität als Normalität wahrzunehmen. Das weiß auch Podolski, der daher auch verbal den Hut vor Janktos „gutem Schritt“ zieht. „Er hat sein Herz geöffnet, ist nun hoffentlich frei vom Kopf“, sagt Podolski über das Outing des Tschechen, der sich nun nicht mehr verstecken müsse.

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Und genau auf dieses Versteckspiel hatte Jankto keine Lust mehr. „Ich bin homosexuell - und ich möchte mich nicht länger verstecken“, sagte der 27-Jährige in einem in den sozialen Medien geposteten Video. Er wolle sein Leben in Freiheit führen, „ohne Angst, ohne Vorurteile, ohne Gewalt, aber mit Liebe“, er.

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Genau diese Freiheit wünscht Podolski Jankto nun. „Er soll Fußball spielen und sein Leben genießen. Also das machen, was Spaß macht“, sagt der Dreifach-Papa.