Aleksandr Perepelenko behauptet, er sei ein Opfer

Mörder auf der Flucht: Jetzt meldet er sich bei RTL-Reporter

Schon seit mehr als fünf Wochen ist er auf der Flucht.
Der verurteilte Mörder Aleksandr Perepelenko (43) entkam bei einem bewachten Freigang, seitdem wendet er sich immer wieder an die Presse. Jetzt hat er sich bei RTL gemeldet – per Telefon.
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Anruf bei RTL-Reporter: Aleksandr Perepelenko wirkt aufgeräumt

Der Anruf einer Nummer aus Italien kommt mitten in einer Redaktionssitzung, Die Verbindung ist schlecht, zunächst sind nur Wortfetzen zu verstehen. Der Mann am anderen Ende der Leitung stellt sich als Aleksandr Perepelenko vor.

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Die Verbindung bricht ab, doch der Anrufer meldet sich erneut. Diesmal dauert das Gespräch mit Aleksandr Perepelenko dann tatsächlich 14 Minuten lang – wenn er es denn wirklich war. Der Mann am Telefon wirkt klar und aufgeräumt. Er war überzeugt von seinen Aussagen, er war überzeugt von seiner Unschuld und hatte auch keine wirren Gedankengänge.

100 Prozent sicher ist es nicht, dass Perepelenko am anderen Ende der Leitung war. Aber RTL ist aus mehreren Videos die Stimme des Mörders bekannt.

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Mörder entkommt auf Freigang in Germersheim

Im Jahr 2012 wird Perepelenko wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt – in den Jahren zuvor hatte er schon eine Haftstrafe wegen Totschlags abgesessen. Er sitzt in der JVA Bruchsal ein. Am 30. Oktober ist er am Sollachsee bei Germersheim (Rheinland-Pfalz) auf einem bewachten Freigang. Doch plötzlich ist der Häftling verschwunden. Auf der Flucht kann er sich von seiner elektronischen Fußfessel befreien, sie wird in der Nähe gefunden.

Zwei Tage jagt die Polizei erfolglos den Mörder, dann bittet sie mit einer Öffentlichkeitsfahndung um Hinweise.

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Nach Flucht aus JVA Bruchsal: Aleksandr Perepelenko sucht Kontakt zu Medien

Aleksandr Perepelenko sucht Kontakt zu den Medien. Am 22. November bekommt RTL ein Foto von Perepelenko zugespielt. Aber nicht direkt von dem 43-Jährigen, sondern über den ehemaligen Mithäftling Oleg Jung.

Er selbst habe nur über andere Personen Kontakt zu Perepelenko, behauptet dieser. Er schickt RTL auch einen Brief vom gesuchten Mörder, in dem sich Perepelenko über seine Haftbedingungen in der JVA Bruchsal beschwert. Er behauptet, er sei ein Justizopfer.

Fahndung nach Mörder: LKA will neue Hinweise prüfen

Am Donnerstag dann der Anruf bei RTL – das Landeskriminalamt Baden-Württemberg sagt dazu: „Es ist ein weiterer Hinweis, dem die Polizei nachgehen wird. Wir bitten um Verständnis, dass aus ermittlungstaktischen Gründen weiterhin keine Angaben zum konkreten Vorgehen des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg gemacht werden können."

In Bezug auf das Telefonat werde „geprüft, ob der Anrufer tatsächlich Aleksandr Perepelenko ist. Der Inhalt des Gesprächs ist der Polizei noch nicht bekannt. Sollten sich hieraus neue Hinweise ergeben, werden diese in die Fahndung mit einbezogen."

Wo sich der Mörder aufhält, ist 39 Tage nach seiner Flucht offenbar noch immer unklar.