Messer-Mord 2019: Altbundespräsidentensohn erstochenMörder von Fritz von Weizsäcker tot in Haft aufgefunden

Am 19. November 2019 erstach Gregor S. den damals 59-jährigen Prof. Fritz von Weizsäcker bei einem Vortrag. Der später verurteilte Mörder stach dem Universitätsprofessor und Sohn des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1920-2015) das Messer in den Hals. Auch einen anwesenden Polizisten stach er nieder. Der Mann überlebte. Ein Gericht verurteilte Gregor S. zu 12 Jahren Haft samt Unterbringung in einer psychiatrischen Anstalt. Jetzt wurde der Weizsäcker-Mörder tot aufgefunden.
Gregor S. tot in psychiatrischer Einrichtung gefunden
Während des Prozesses wurde Gregor S. in einem Gutachten eine psychische Störung attestiert. Daher saß er seine Strafe in einem Maßregelvollzug für psychisch kranke Straftäter in Berlin ab. Dort wurde er am 18. April tot aufgefunden.
Die Pressesprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Anna Theresa Lorenz, erklärte RTL am Freitagmittag: „Der Patient Gregor S. ist am 18.04.2022 vom Pflegepersonal in seinem Bett leblos aufgefunden worden. Die Todesursache ist uns derzeit nicht bekannt.“ Zuerst hatte die „BIld“-Zeitung über den Todesfall berichtet.
So erlebte der verletzte Polizist den Prozess
Die Messer-Tat 2019
Mit einem Klappmesser ging Gregor S. im November mutmaßlich auf Fritz von Weizsäcker los, stach ihm in den Hals - der Chefarzt für Innere Medizin starb noch am Tatort. Er hielt in der Berliner Schlosspark-Klinik gerade einen Vortrag. Außerdem griff Gregor S. laut Staatsanwaltschaft auch einen zufällig anwesenden Polizeibeamten an, der dem Mediziner zur Hilfe kommen wollte. Der Beamte wurde schwer an Hals und Oberkörper verletzt, konnte Gregor S. mithilfe anderer Vortragsbesucher aber überwältigen.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der 57-Jährige im Internet den Vortragstermin in der Schlosspark-Klinik recherchiert. Zuvor soll er sich das Messer, das später als Tatwaffe diente, in Rheinland-Pfalz gekauft haben. Anschließend fuhr er rund 600 Kilometer mit der Bahn nach Berlin.
Als Motiv hatte die Generalstaatsanwaltschaft Berlin eine "wahnbedingte allgemeine Abneigung" gegen die Familie Weizsäcker festgehalten. (tgr, lra)