Private Ermittlergruppe macht spannenden Fund bei StendalNeue Spur zur vermissten Inga? Vier Spürhunde schlagen an einer bestimmten Stelle an

Stendal ist dick verschneit, aber davon lassen sich die Leichenspürhunde nicht aufhalten.
Über acht Jahre nach dem Verschwinden der kleinen Inga Gehricke hat eine private Ermittlergruppe in der Nähe des Städtchens in Sachsen-Anhalt noch einmal nach Spuren des vermissten Mädchens gesucht. Offenbar mit verblüffendem Ergebnis: Vier Suchhunde schlugen an einer bestimmten Stelle an, wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet. „Ich bin mir zu 85 Prozent sicher, dass dort etwas ist“, sagte Axel Hehl, der Gründer der Hundestaffel, der Zeitung. Könnte das der Schlüssel zur Lösung des Falls sein?
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Vermisste Inga: Leichenspürhunde schlagen an bestimmter Stelle an
Die Hunde des Teams der Victim Recovery Dogs sind laut dem Bericht speziell darauf abgerichtet, Partikel zu erschnüffeln, die bei der Verwesung eines menschlichen Körpers entstehen. Die Gruppe will nun mit den feinen Hundenasen dabei helfen, das vermisste Mädchen aufzuspüren. Könnte Inga an der Stelle gewesen sein, die die Hunde jetzt angezeigt haben? Oder liegt dort sogar eine Leiche vergraben? Hat der Fund überhaupt etwas mit dem Fall zu tun?
Diese Fragen müssen nun weitere Ermittlungen klären. Die private Ermittlungsgruppe hat ihre Erkenntnisse der Suchaktion an die Polizei weitergegeben, wie Steffen Tzschoppe, der Anwalt von Ingas Bruder, auf RTL-Anfrage mitteilte. Weitere Details möchte er nicht zu der Suche nennen, damit die nicht auch an den Täter gelangen.
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Private Gruppe nimmt Bodenproben von Fundstelle
Die Stelle, die die Hunde so interessant fanden, liegt in der Nähe des Ortes, an dem Inga vor acht Jahren zuletzt lebend gesehen wurde. Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, wurden Bodenproben genommen. Wenn dort tatsächlich eine Leiche liege, könne man das am pH-Wert des Erdreichs erkennen. Die Analysen der Proben hätten aber nur kleine Abweichungen ergeben. Es bleiben also noch viele Fragen offen.
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Auch nach Ingas Verschwinden hatte die Polizei bereits mit Hunden nach dem Mädchen gesucht. Gefunden wurde das Mädchen trotzdem nicht. Haben Axel Hehls Hunde jetzt Jahre später wirklich noch eine Chance, brauchbare Spuren zu finden? Hunde-Trainer Axel Hehl meint ja. Im Interview mit der Zeitung erklärt er, dass seinen Tieren winzigste Partikel ausreichen. Auch nach Jahren könnten sie noch tierische von menschlichen Überresten unterscheiden.

Witterten Mantrailer-Hunde 2015 bereits etwas Verdächtiges?
Und die Hunde, die die Polizei vor Jahren in dem Gebiet eingesetzt habe, seien Mantrailer-Hunde, keine Leichenspürhunde gewesen. 2015 hätten auch sie sich an einer Kreuzung nahe der neuen Fundstelle auffällig verhalten, berichtet die Zeitung. Haben die Hunde bereist damals etwas gewittert? Die Mantrailer-Hunde hätten sich laut Mitteldeutscher Zeitung damals geweigert, weiterzugehen. Das könne daran liegen, dass sie nicht auf tote, sondern auf lebendige Menschen trainiert seien. Leichengeruch sei abstoßend für die Hunde, erklärt eine Hundeführerin aus der Gruppe der Zeitung.
Inga Gehricke seit acht Jahren spurlos verschwunden
Inga Gehricke verschwand am 2. Mai 2015 bei einem Familienausflug. Das Mädchen spielte mit anderen Kindern in einem Waldstück bei Stendal. Danach verliert sich ihre Spur. Eine aufwändige Suche in dem gut 3.500 Hektar großen Gebiet begann, die Ermittler setzten Hubschrauber und Suchhunde ein. Der Fall war Thema in TV-Sendungen, mögliche Verbindungen zu anderen Fällen wurden geprüft. Sogar Christian B. – der Verdächtige im Fall der vermissten Madeleine McCann – taucht in den Akten auf. Er lebte zum Zeitpunkt von Ingas Verschwinden nur rund 100 Kilometer entfernt.
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Ob an der neuen Spur etwas dran ist, müssen nun weitere Ermittlungen klären. Steffen Tzschoppe hofft, dass sich die Polizei den Bereich genauer ansieht und dort vielleicht sogar gräbt, wie er der Zeitung sagte. (jgr)