Heimtückischer Anschlag auf Kundgebung in Mannheim
Polizist nach Messer-Attacke in künstliches Koma versetzt

Hat er den feigen Anschlag überlebt?
Der bei einem Messerangriff in Mannheim verletzte Polizist ist in ein künstliches Koma versetzt worden. „Er schwebt weiterhin in Lebensgefahr“, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts (LKA) am Samstag. Eine Meldung, dass der Mann tot sei, wollte die Polizei nicht bestätigen. Die Christliche Polizeigewerkschaft CPV hatte dies in einem Instagram-Post verbreitet. Dieser ist inzwischen wieder gelöscht.

Der Täter hatte am Freitagvormittag Teilnehmer einer islamkritischen Kundgebung auf dem Mannheimer Marktplatz angegriffen und sechs Menschen verletzt, darunter den Polizisten. Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe hat inzwischen Haftbefehl gegen den 25-Jährigen beantragt. Ihm wird versuchter Mord zur Last gelegt.
Einen Tag nach der Messerattacke bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa in Mannheim versuchen die Ermittler weiter zu klären, wie es zu der Bluttat kommen konnte. „Was uns am meisten umtreibt, ist die Frage nach dem Motiv“, hieß es aus dem baden-württembergischen LKA.
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Der von der Polizei niedergeschossene Täter sei operiert worden und zurzeit nicht vernehmungsfähig, die Suche nach seinen Beweggründen daher bislang nicht vorangekommen. Zu seiner Identität machten die Ermittler bislang keine Angaben.
Nach übereinstimmenden Medienberichten handelt es sich um einen 25-Jährigen aus Herat in Afghanistan. Er lebt demnach seit 2014 in Deutschland, zuletzt im Südhessischen Heppenheim. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
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Auch Islamkritiker Michael Stürzenberger bei Attacke verletzt
Nach Pax-Europa-Angaben wurde auch deren Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger verletzt.
Die Attacke sei gezielt gegen den 59-Jährigen gerichtet gewesen, der mit einem Messer im Gesicht verletzt worden sei, so eine Sprecherin. Laut dem LKA-Sprecher handelt es sich bei allen Verletzten außer dem Polizisten um Teilnehmer der Kundgebung. (uvo; dpa)