"Es gibt extrem viel Wasser auf der Fahrbahn"Riesen-Aquarium mit einer Million Liter Wasser in Berlin geplatzt
Was für eine Zerstörung: Das Großaquarium im Sea Life nahe dem Berliner Dom mit einer Million Liter Wasser und 1.500 Fischen ist geplatzt. Teile des Hotels, in dem der riesige Wassertank stand, wurden massiv beschädigt. Zwei Menschen wurden verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei sprach von einem sehr lauten Knall, der zu hören war. Bei der Feuerwehr ging um 5.43 Uhr der Alarm ein. Teile der Fassade des Hotels, in dem sich das Aquarium befand, seien auf die Straße geflogen. Große Mengen Wasser strömten aus dem Gebäude.
Hotelgast: "Das ist eine komplette Trümmerlandschaft“

Seit Stunden sind Polizei und Feuerwehr mit jeweils etwa 100 Kräften im Einsatz. Ursache für die Katastrophe könnte eine Materialermüdung sein, sagte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Hinweise auf einen Anschlag gibt es laut Polizei nicht.
Berlins Regierende Bürgermeisterin sagte nach einem Besuch des Unglücksortes: „Wir haben großes Glück gehabt.“ Wäre die Katastrophe „nur eine Stunde später passiert, müssten wir hier über furchtbare menschliche Schäden berichten."
Gwendolin Szyszkowitz war Gast im Hotel und schilderte RTL, was sie erlebte: „Ich habe einen ganz lauten Knall gehört – wie bei einem Gewittersturm.Ich dachte zuerst, es wäre ein Erdbeben. Dann habe ich aus dem Fenster geschaut und gesehen, dass die ganze Straße voller Trümmerteile liegt, Einrichtungsgegenstände wie Sofas, Türen.“ Auf den Gängen habe es überall stark nach Rauch gerochen. „Man kann dann in den Innenhof gucken, wo dieses Aquarium ist. Das ist eine komplette Trümmerlandschaft.“
Rettungshunde durchsuchen zerstörtes Erdgeschoss von Berliner Hotel

Nach Angaben der Feuerwehr wurde der Riesenbehälter mit einer Million Liter Wasser sehr schnell zerstört. „Wenn das Aquarium defekt ist, dann platzt das schlagartig“, sagte ein Sprecher. „Das ist nicht ein kleiner Riss, aus dem das Wasser austritt, sondern das komplette Aquarium ist schlagartig geplatzt.“ Alle Fische, etwa 1.500, die dort lebten, sind tot.
Ein großer Teil des Wassers lief durch die Türen im Erdgeschoss auf die Straße und dort in die Gullys. In den Kellergeschossen habe man wenig Wasser gefunden. Das zerstörte Erdgeschoss wurde mit Rettungshunden nach Menschen abgesucht.
Aquarium geplatzt: „Es ist alles zerstört im Innenraum. Da liegen tote Fische"

Wegen der schweren Schäden mussten die Gäste des umgebenden Hotels das Gebäude verlassen. Knapp 300 Menschen waren zum Unglückszeitpunkt im Hotel. Mehrere von ihnen berichteten von einem explosionsähnlichen Knall zwischen 5.30 und 5.45 Uhr. „Wir haben uns richtig erschrocken“, sagte eine junge Frau. Es habe zunächst keine Informationen vom Hotel gegeben, schilderten mehrere Gäste. Die Rezeption sei über das Festnetz nicht erreichbar gewesen. „Nach 8.00 Uhr kam dann die Info, dass wir raus müssen.!
Karin Wicki und Sandra Hoffmann aus der Schweiz schilderten: „Es ist alles zerstört im Innenraum. Da liegen tote Fische. Die ganzen Möbel sind zerstört. Die Scheiben sind zerstört. Überall Scherben.“
Großaquarium fasste eine Million Liter Wasser

Das geplatzte Aquarium war ein Behälter aus Acrylglas, der 16 Meter hoch war und einen Durchmesser von 11,5 Metern hatte. Besucher konnten in einem Aufzug durch das Innere des Aquariums hindurch fahren.
In dem Becken lebten etwa 1.500 Fische von über 100 verschiedenen Arten. Gefüllt war das Aquarium mit einer Million Liter Salzwasser. Das wären 1.000 Kubikmeter Wasser mit einem Gewicht von 1,000 Tonnen.
Archiv-Video: RTL-Reporter erklärt das Riesen-Aquarium
Das zerstörte Aquarium stand innerhalb des Lichthofs des Hotels, das zu dem Komplex gehört. Es trug den Titel Aquadom und liegt neben dem benachbarten Sea Life. Die dortigen Aquarien wurden nach bisherigen Erkenntnissen nicht zerstört.
Laut Eigenwerbung war der AquaDom das „größte freistehende zylindrische Aquarium der Welt“ und sei seit 2020 bis in den Sommer diesen Jahres umfassend modernisiert worden. (dpa/uvo)