Verstärkter Angriff der kleinen BiesterÄrzte und Biologen warnen vor Start der Zecken-Saison

KORREKTUR: Abgebildet ist eine seltene Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus). Sie ist Überträger der Hundemalaria und der Pferdepiroplasmose sowie des Q-Fiebers. ARCHIV - Eine Zecke auf einem Blatt am 28.04.2014 in einem Garten in Sieversdorf (Brandenburg). Zecken können Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. Allein in Deutschland gibt es etwa zehn Zeckenarten. Foto: Patrick Pleul/ZB (zu dpa «Weniger Borreliose-Fälle in Brandenburg» vom 07.01.2015) +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++
Zecke auf einem Blatt

Auch die kalten Wintertage konnten den unbeliebten Insekten nichts antun: Trotz gelegentlicher Minusgrade haben sich Zecken bei uns in Deutschland rasant vermehrt, insgesamt war der Winter einfach mal wieder zu lasch. Also müssen wir uns auch in diesem Frühling und Sommer auf die Gefahren, die die kleinen Biester mit sich bringen, einstellen.
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Neue Risikogebiete - auch Landkreis Fulda betroffen

Während es vor zwei Jahrzehnten noch hieß: Je weiter nördlich man in Deutschland lebt, desto geringer ist die Gefahr, dass eine Zecke Borreliose oder FSME überträgt, gelten heute andere Regeln. Die vom Robert Koch-Institut ständig aktualisierte Karte der FSME-Risikogebiete zeigt die Ausweitung der Gefahrenzonen. 2021 für Hessen hinzugekommen: der Landkreis Fulda. Als hessische Risikogebiete für die Übertragung von FSME durch Zecken gelten außerdem:

  • Kreis Bergstraße

  • Stadt Darmstadt

  • Kreis Darmstadt-Dieburg

  • Kreis Groß-Gerau

  • Kreis Marburg-Biedenkopf

  • Main-Kinzig-Kreis

  • Odenwaldkreis

  • Stadt Offenbach

  • Kreis Offenbach

Hilfe Zeckenbiss! - Das sollten Sie beachten

Zecke auf der Hand
Mit einer Pinzette lassen sich Zecken gut entfernen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa-tmn
deutsche presse agentur

Sie verstecken sich gerne an den Achseln, in den Kniekehlen, im Schambereich, am Bauchnabel, in den Bauchfalten und hinter den Ohren. Dort sollte man nach einem Waldspaziergang oder auch einem längeren Aufenthalt im Garten oder auf einer Wiese besonders gründlich nach Zecken suchen. Wir haben Tipps, wie Sie bei einem Fund reagieren, Symptome erkennen - und vorbeugen können:

1. Entfernen: Wer eine Zecke am Körper entdeckt, sollte sie schnell entfernen.

Dafür am besten eine Pinzette, Zeckenkarte oder Zeckenzange verwenden, rät das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Dabei die Zecke langsam und senkrecht herausziehen und Drehbewegungen vermeiden, damit der Kopf nicht abgerissen und der Körper des Tieres nicht zerquetscht wird - da sonst Krankheitserreger in die Wunde gelangen können.

Auf Hausmittel wie Öl, Kleber, Nagellack oder Benzin verzichtet man lieber. Die Zecke könnte dadurch sogar vermehrt eventuell infiziertes Sekret abgeben. Am Ende die Einstichstelle desinfizieren und mit einem Wundschnellverband versorgen. Die Zecke töten.

2. Beobachten: Erste Symptome zeigen sich oft zwei bis drei Wochen später. Bildet sich um die Einstichstelle ein roter Kreis, kann dies laut DRK ein Anzeichen für Borreliose sein. Diese Krankheit trete häufiger als die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf.

Die Symptome beider Krankheiten sind vergleichbar mit einer Grippe: Oft treten Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen auf. Dann sollten Betroffene unbedingt zum Arzt gehen.

3. Vorbeugen: Gegen FSME gibt es eine Impfung. Die Ständige Impfkommission (Stiko) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt sie Menschen, die sich in Risikogebieten aufhalten.

Ein verlässlicher Schutz besteht nach drei Teilimmunisierungen - davon werden die ersten beiden über ein bis drei Monate verteilt. Die dritte folgt nach weiteren neun bis zwölf Monaten. Diese Grundimmunisierung hält mindestens drei Jahre. Danach sollte man diese regelmäßig auffrischen lassen - je nach Alter alle drei bis fünf Jahre.

Damit man gar nicht erst gestochen wird, sollte man dichtes Unterholz und hohes Gras eher meiden. Lange Hosen und geschlossene Schuhe sind bei Waldspaziergängen ratsam. Auch Zecken-Schutzmittel zum Einreiben oder Aufsprühen können die Blutsauger vom Körper fernhalten.