Das sagt die Expertin dazu
Nach 17 Jahren: Warum Sarah Harrison die Pille absetzt

Bei vielen Frauen klingelt jeden Tag, zu einer bestimmten Uhrzeit, der Pillen-Wecker.
Was sich für viele anstrengend anhört, ist auch so. Doch bis heute ist die Pille immer noch eine der sichersten Verhütungsmethoden. Kein Wunder also, dass auch Sarah Harrison (32) 17 Jahre zu der kleinen Tablette gegriffen hat. Doch jetzt ist Schluss damit. Gynäkologin Dr. Judith Bildau schätzt bei RTL die Gefahren und Vorteile der Pille ein.
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Sarah Harrison zur Pille: „Nach 17 Jahren hat’s mir gereicht“
Sie ist verheiratet, lebt mittlerweile in Dubai, hat zwei Kinder und ist erfolgreiche Influencerin und Unternehmerin. Kein Wunder also, dass Fans Fragen haben. Und die beantwortet Sarah Harrison auch gerne. So auch jetzt. In einer Instagram-Fragerunde interessiert einen Fan, warum Sarah nach so vielen Jahren die Pille abgesetzt hat. Sie sei doch gut damit gefahren.
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„Man wird älter und irgendwann habe ich mich mit dem Thema Pille intensiver beschäftigt. Wollte nach so vielen Jahren einfach weg von den Hormonen und diese Tablette, die ich jeden Abend über sooo viele Jahre Abends genommen habe. Ich hab sie echt gut vertragen und ich glaube, für viele ist das auch eine gute Möglichkeit für die Verhütung, aber nach 17 Jahren hat’s mir gereicht“, lautet Sarah Antwort. Wir haben bei Gynäkologin Dr. Judith Bildau nachgefragt: Was sind die Gefahren der Pille, wie lange sollte man sie nehmen und warum steht sie aktuell so sehr in der Kritik?
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RTL: Wie gefährlich ist die Pille?
Dr. Judith Bildau: „Die Pille ist nicht per se ‘gefährlich’, aber sie ist ein Medikament mit Risiken und Nebenwirkungen und kein reines Lifestyleprodukt. Der Vorteil ist der sichere Verhütungsschutz, die positive Wirkung auf Menstruationsschmerzen, einen unregelmäßigen Zyklus und eine starke Blutung. Außerdem wirken einige Pillen gegen Akne und Haarausfall. Zu den möglichen Risiken zählt die erhöhte Gefahr von Thrombosen, die je nach Pillengeneration variiert. Außerdem haben Studien gezeigt, dass vor allem bei jungen Frauen, das Risiko einer Depression, vor allem zu Beginn der Einnahme, steigt. Viele Mädchen und Frauen berichten außerdem über Wassereinlagerungen, Stimmungsschwankungen, Libidoverlust und Kopfschmerzen.“
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Gibt es eine Empfehlung, wie lange man die Pille nehmen sollte?
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Dr. Judith Bildau: „Nein, die gibt es nicht. Fühlt sich eine Frau wohl mit der Pille, die sie einnimmt und liegen keine grundsätzlichen Faktoren vor, die gegen eine Pilleneinnahme sprechen (Gerinnungsstörung, starkes Rauchen, starkes Übergewicht etc.), gibt es keine zeitliche Begrenzung. Ab einem gewissen Alter, wenn es Richtung Wechseljahre geht, haben Frauen naturgemäß ein erhöhtes Risiko für Thrombosen. Dann sollte gemeinsam mit der Frauenärztin geschaut werden, ob, statt der ‘klassischen’ Pille, die sowohl Östrogen als auch Gestagen enthält, eine andere Verhütungsmöglichkeit besser geeignet ist.“
Ihre Meinung ist gefragt!
Was bewirkt die Pille im Körper, wenn man sie (zu lange) nimmt?
Dr. Judith Bildau: „Es geht keine gesundheitliche Gefahr von einer längeren Pilleneinnahme aus. Eine weitere Info: Tatsächlich erhöht sich durch eine Pilleneinnahme die Gefahr von Brust- und Gebärmutterhalskrebs geringfügig. Mit dem Absetzen gleicht es sich innerhalb von fünf Jahren aber wieder an. Was viele nicht wissen, ist, dass die Pille das Risiko für die Entwicklung von Eierstockkrebs, Gebärmutterschleimhautkrebs und Dickdarmkrebs senkt, vermutlich noch bis zu 30 Jahre nach dem Absetzen.“
Welche Verhütungsmethode ist in Deutschland am beliebtesten und zu welcher raten Ärzte und Ärztinnen?
Dr. Judith Bildau: „Obwohl die Beliebtheit in den letzten Jahren deutlich gesunken ist, ist die Pille nach wie vor das beliebteste Verhütungsmittel. Welche Art der Verhütung Ärzte und Ärztinnen empfehlen, hängt ganz stark von der Patientin ab und sollte immer ganz individuell entschieden werden.“
Ist die Pille Ihrer Meinung nach noch zeitgemäß?
Dr. Judith Bildau: „Sagen wir so: Ich bin froh, dass die Pille nicht mehr wie ein ‘Bonbon’ eingenommen wird, sondern mit dem Respekt, mit der wir jeder Medikamenteneinnahme begegnen sollten. Ich halte es allerdings für genauso wenig sinnvoll, die Pille zu verteufeln. Nach wie vor ist sie eines der sichersten Verhütungsmittel und hat schon sehr vielen Frauen das Leben sehr stark erleichtert. Die Pille hat nach wie vor eine absolute Berechtigung. Aber eben nicht alle Frauen dürfen sie einnehmen oder fühlen sich wohl damit.“
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