Hunderte Vögel plündern Mohnfeld in der Slowakei

Schwäne im Drogenrausch können nicht mehr fliegen

Ein Höckerschwan (cygnus olor) startet am 19.01.2015 in der Nähe von Fährdorf (Mecklenburg-Vorpommern) auf der Ostseeinsel Poel vor einer Gruppe von Singschwänen (Cygnus cygnus). Mehrere hundert Schwäne überwintern derzeit auf der kleinen Insel in der Nähe von Wismar. Foto: Jens Büttner/ZB +++(c) ZB-FUNKREGIO OST - Honorarfrei nur für Bezieher des ZB-Regiodienstes+++
Nach dem sie sich am Mohn gütlich getan haben, sollen viele Schwäne so berauscht sein, dass sie nicht mehr fliegen können.
jbu pzi, picture alliance / ZB, Jens Büttner

Was Holland für Kiffer war, ist die Slowakei für Schwäne: In Patince plündern hunderte Tiere ein Mohnfeld, um sich am Opium der Pflanzen zu berauschen. Anschließend sind sie so benebelt, dass sie nicht weiterzufliegen können, berichtet der SWR.

Bauer darf Schwäne nicht verjagen

Schauplatz der tierischen Drogenparty: das Mohnfeld eines Biobauern nahe der ungarischen Grenze. Bis zu 200 Tiere halten sich dem Bericht zufolge dort auf. Bauer Balint Pem versteht die Welt nicht mehr: "So etwas haben wir noch nicht erlebt. Dass Schwäne auch nur ein Stück vom Mohn abgrasen“, heißt es weiter. Mohnpflanzen sind giftig – bis auf die Samen.

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Dem Biobauer fiel auf, dass viele der Schwäne nicht wegflogen. Experten des zuständigen Veterinäramtes hätten demnach beobachtet, dass die Vögel sich komisch bewegten und wie im Drogenrausch torkelten. Als Ursache komme lediglich das im Mohnsamen enthaltene Opium infrage. Denn Pem verwende keinerlei Chemie.

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Mittlerweile sollen die Drogen-Vögel schon fünf Hektar des Feldes vernichtet haben, einfach weggeschluckt. Ein Ende ist vorerst nicht in Sicht. Weil Schwäne geschützt sind, dürfe Bauer Pem sie nicht verjagen. Er könne lediglich versuchen, sie durch Händeklatschen zu erschrecken. Doch was soll das bringen, wenn sie es nicht schaffen, wegzufliegen?

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Krank wirkende Tiere kommen in eine Art Entzug

Wirkten Tiere krank, würde sie in eine Station zu „Entzug“ gebracht, so der SWR. Dort seien die Kapazitäten jedoch begrenzt. Diese Mohnsaison kann der Biobauer jedenfalls abhaken.

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Er hoffe jetzt, dass der slowenische Staat die Schutzbestimmungen für Schwäne lockert und er sie künftig vertreiben darf, wenn sie zur nächsten Drogenparty angeflogen kommen. (uvo)