US-Studentenstadt im Ausnahmezustand

Vier Studenten ermordet - und keine Spur von einem Mörder

Der grausame Tod von vier Studierenden an der University of Idaho erschüttert die USA. Kaylee, Madison, Xana und Ethan wurden erstochen in ihren Betten in der kleinen Studentenstadt Moscow entdeckt. Doch die Frage bleibt fast einen Monat nach der Tat immer noch unbeantwortet: Wer hat die vier Freunde in ihrer gemeinsamen Wohnung getötet?

Mitbewohnerinnen der Studenten berichteten von Partygeräuschen und Lärm

In der Nacht vom 12. auf den 13. November kamen Kaylee und Madison gegen 1:45 Uhr morgens nach Hause. Die anderen beiden Opfer, Xana und ihr Freund Ethan, waren ähnlich spät in der gemeinsamen WG eingetroffen. Zu diesem Zeitpunkt hätten die beiden anderen Mitbewohnerinnen bereits geschlafen.

Am Sonntagmittag ging ein Notruf bei der Polizei ein – von den Mitbewohnerinnen der Opfer. Rätselhaft bleibt jedoch, warum dies erst so spät geschah. Die Bluttaten ereigneten sich wohl bereits in den frühen Morgenstunden. Als die Rettungskräfte eintrafen, fanden sie die vier Leichen im Haus.

Die Mitbewohnerinnen hätten zum Zeitpunkt der Morde ihre Zimmertüren abgeschlossen und – laut der Polizei – in der Nacht „Partygeräusche und Lärm“ wahrgenommen.

Der Mörder habe vermutlich den Türcode der WG gekannt

Anzeichen von sexuellen Übergriffen gab es laut den Ermittlern nicht. Auch seien keine Einbruchsspuren oder fehlende Wertgegenstände festgestellt worden. Die Haustür hatte ein Zahlenschloss. Die Polizei vermutet, dass der Täter den Code gekannt haben musste.

Ermittler prüfen auch Hinweise darauf, dass ein möglicher Stalker Kaylee verfolgte . Sie habe die Vermutung vor ihrem Tod auch gegenüber ihrem Vater mehrfach geäußert, doch die Ermittlungen haben diesen Verdacht bislang noch nicht bestätigen können.

Auch der enge Freundes- und Bekanntenkreis, beispielsweise Kaylees Ex-Freund, wurden bereits verdächtigt. Aber: Noch immer gebe es keine neuen Hinweise auf einen möglichen Täter. „Niemand wurde als Verdächtiger ausgeschlossen oder als Person von Interesse betrachtet, gegen jeden wird noch ermittelt“, sagte ein Polizeisprecher.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Zahlreiche FBI-Agenten unterstützen Mord-Untersuchungen in Moscow und anderen Bundesstaaten

Der Campus sei „wie leergefegt, keiner kann sich konzentrieren“, erzählt ein Student. „So ziemlich jeder“ sei aus Angst nach Hause gefahren.

Fünf Fahrzeuge wurden vom Tatort zu einem Lagerort transportiert und werden noch untersucht. Die Ermittlungen seien laut Polizei aber noch lange nicht abgeschlossen. Aktuell ermitteln über 100 Polizisten in dem Fall. Auch das FBI wurde zur Unterstützung gebeten. Der Geheimdienst hilft mit 22 Agenten in der kleinen Studentenstadt und 20 Agenten in anderen Staaten. Ruhe wird in Moscow wohl erst wieder einkehren, wenn der Mörder endlich gefasst ist. (hgr)