Fluggäste schildern Horror-Szenen

Todesdrama auf Lufthansa-Flug: Passagier spuckt Blut und bricht zusammen

 Munich, Germany - December 12, 2019: An Airbus A380-841 from Lufthansa takes off from Munich Airport. The aircraft with registration D-AIMH has been in service for the German airline since July 2011. Luftverkehr
Der 63-Jährige starb an Bord eines A380 der Lufthansa (Symbolbild).
www.imago-images.de, imago images/Andreas Haas, Andreas Haas via www.imago-images.de
von Daniel Kandora und Sebastian Stöckmann

Die anderen Fluggäste mussten alles mitansehen.
Ein Passagier (63) ist auf einem Lufthansa-Flug von Bangkok nach München zusammengebrochen und gestorben. An Bord sollen sich dramatische Szenen abgespielt haben.
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Flug LH773: 63-Jähriger wirkt schon beim Einsteigen apathisch

Der Airbus A380 der Lufthansa soll am Donnerstag um 23.40 Uhr pünktlich abheben. Auch Martin Missfelder (53) und seine Frau Karin (55) aus dem schweizerischen Birmensdorf gehen an Bord des Fluges LH773. Dem Portal Blick erzählen sie von den folgenden, dramatischen Stunden: Schon beim Einsteigen fällt dem Ehepaar auf, wie schlecht der 63-Jährige in der Reihe schräg vor ihnen zurecht ist. „Er hatte Kaltschweiß, atmete viel zu schnell, war bereits apathisch“, erinnert sich Karin Missfelder.

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Im Video: Drama über den Wolken

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Lufthansa-Kapitän ruft nach einem Arzt

Auch eine Flugbegleiterin sorgt sich um die Gesundheit des Deutschen, der in Begleitung einer philippinischen Frau reist. Die Flugbegleiterin will ihn dennoch fliegen lassen. Karin Missfelder, Pflegefachfrau am Unispital in Zürich, interveniert: Ein Arzt müsse sich unbedingt um den Mann kümmern.

Der Kapitän sieht sich den Passagier kurz an. „Er hat dann über die Lautsprecher nach einem Arzt gerufen – und ein junger, etwa 30-jähriger Mann aus Polen mit schlechtem Englisch hat sich den Deutschen angeschaut“, berichtet die Schweizerin. Aber der Pole fragt nur kurz nach dem Befinden des 63-Jährigen, fühlt seinen Puls und gibt sein Okay.

Notfall im Flugzeug: „Es war der absolute Horror“

A Thai anti-government protestor uses binoculars to monitor police movement during the sixth day at the besieged Suvarnabhumi International Airport in Bangkok, Thailand, 30 November 2008. Brushing off bomb attacks on his followers and mounting damages done to the country, a core leader of the People's Alliance for Democracy (PAD) vowed to remain at Bangkok's airports until they were victorious in toppling the government. EPA/RUNGROJ YONGRIT +++(c) dpa - Bildfunk+++
Die Maschine kehrte nach dem Todesfall nach Bangkok zurück (Archivbild).

„Man hat ihm dann ein bisschen Kamillentee gegeben, aber er hat schon da Blut in den Beutel gespuckt, den ihm seine Frau hingehalten hat“, erzählt Martin Missfelder. Die Flugzeugcrew hätte ihm zufolge noch reagieren können, doch der Flieger startet. Der Zustand des 63-Jährigen verschlechtert sich dramatisch, er spuckt große Mengen Blut. Missfelder: „Es war der absolute Horror, alle haben geschrien.“

Eine halbe Stunde lang versucht die Crew, den Mann wiederzubeleben. Letztlich sei aber klar gewesen, dass er keine Chance habe, sagt Karin Missfelder. „Es war totenstill an Bord.“ Der tote Passagier wird in die Bordküche getragen, die Lufthansa-Maschine fliegt nach Bangkok zurück. Über Lautsprecher informiert der Kapitän die Fluggäste über den Todesfall.

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Chaos am Flughafen von Bangkok

Am Flughafen von Bangkok habe Chaos geherrscht, berichtet das Ehepaar. Nicht nur, dass sich niemand um die Passagiere gekümmert habe: Die Ehefrau des verstorbenen Deutschen habe allein durch den Zoll gehen müssen, sagt Martin Missfelder zu Blick. „Sie stand da ganz allein und apathisch, musste alle Formalitäten über sich ergehen lassen.“

Er erwartet eine Entschuldigung von der Airline, auch an die Witwe des 63-Jährigen: „Dass die Lufthansa keine Maßnahmen hat in seinem solchen Fall, dass sich niemand um rund 30 traumatisierte Passagiere ringsherum kümmert, das geht nicht.“

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Lufthansa bestätigt RTL Todesfall auf Flug von Bangkok nach München

Die Lufthansa bestätigt auf RTL-Anfrage den Todesfall auf dem Flug LH773. An Bord habe sich „ein medizinischer Notfall eines Passagiers“ ereignet, heißt es in dem Statement. „Trotz sofortiger und umfassender Erste-Hilfe-Maßnahmen durch die Crew und eines Arztes an Bord verstarb der Passagier während des Fluges. Die Crew entschied sich nach 1,5 Stunden Flugzeit zur Umkehr nach Bangkok, wo das Flugzeug normal und sicher landete. Dort wurde den Anweisungen der medizinischen Einsatzkräfte und der thailändischen Behörden Folge geleistet.“ Die Passagiere des gestrichenen Fluges seien inzwischen auf andere Flüge umgebucht worden.

„Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen des verstorbenen Fluggastes. Außerdem bedauern wir die Umstände, die den Passagieren dieses Fluges entstanden sind“, erklärt die Lufthansa. Man könne jedoch wegen der Privatsphäre „grundsätzlich bei medizinischen Notfällen keine weiteren Details“ nennen.