Umfrage unter LehrernImmer mehr Fälle von Mobbing und körperlicher Gewalt an Schulen
Nicht jedes Kind geht gerne in die Schule. Denn viele haben Angst vor ihren Mitschülern, werden Opfer von Gewalt. Ob körperlich oder seelisch. Aktuelle Zahlen zeigen, dass jeder dritte Lehrer Mobbing unter seinen Schülern kennt.
Aaron Welsch aus Bergisch Gladbach wurde das Leben oft zur Hölle gemacht. Der Weg in die Schule – für ihn jeden Tag eine Überwindung. Zwei Jahre lang wurde er von seinen ehemaligen Mitschülern gemobbt. In einer WhatsApp-Gruppe der Klasse wurden auch Aarons Eltern beleidigt. Höhepunkt der Erniedrigung: Vor dem Schulkiosk wurde dem heute 18-Jährigen die Hose zerrissen.
Psychische und Physische Gewalt
Der Fall von Aaron ist kein Einzelfall. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung, kurz DGUV, hat mehr als 1.000 zufällig ausgewählte Lehrer befragt. Ein Ergebnis: Vier von zehn Lehrern werden mindestens einmal pro Woche mit dem Thema psychische Gewalt konfrontiert. Die hat nach der Zeit der Corona-Maßnahmen zugenommen, sagt mehr als die Hälfte der Befragten. Darunter fallen Beleidigungen, Mobbing, Cyber-Mobbing und Drohungen. Es gibt aber auch körperliche Gewalt.
Als Ursachen kommen verschiedene Faktoren zusammen. Auch Soziale Medien beeinflussen Gewalt an Schulen. Franka Christen leitet eine Gesamtschule in Mönchengladbach. Sie sagt, Gewalt gab es schon immer, aber „die Qualität ist sicherlich eine andere geworden.“ Denn Täter sind anonymer und es ist leichter im digitalen Raum zu beleidigen als persönlich.
Videos gegen Mobbing
Aaron Welsch macht mit Videos im Netz selbst auf das Thema Mobbing aufmerksam. Er appelliert an die Mobber. Aber will auch Betroffenen Mut machen, sich anderen Menschen anzuvertrauen. Damit der Weg zur Schule nicht jeden Tag aufs Neue Überwindung kostet.
Mehr Infos zu den Erlebnissen von Aaron hat er selbst auf seinem YouTube-Kanal festgehalten.