Mitbewohner sollen zum Tatzeitpunkt zuhause gewesen sein
Polizei: Vier Studenten tot neben Uni-Campus gefunden - sie wurden erstochen!

Sie waren Freunde, zwei von ihnen sogar ein Paar – bis ihr Leben in der Nacht auf Montag plötzlich ein Ende fand. In der Nähe der Universität von Idaho entdeckte die Polizei nach einem Notruf die Leichen von vier Studenten. Nun sprechen die Beamten von einer gezielten Messerattacke und appellierten an die Bürger, aufeinander aufzupassen, weil noch kein Verdächtiger festgenommen wurde. Das gaben Polizei und Universität bei einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt.
Zwei Mitbewohner waren zu Hause, als die Polizei eintraf
Das Moscow Police Department informierte gemeinsam mit der University of Idaho über die neusten Ermittlungen in dem rätselhaften Fall. Am Mittwoch (16.11) stellte sich Polizeichef James Fry den Fragen der Medien. Dabei wurde bekanntgegeben, dass sich zwei Mitbewohner der getöteten Freundesgruppe zum Tatzeitpunkt im Haus befanden. Ob sie auch den Notruf gegen 12 Uhr mittags wählten, wollte Fry nicht bestätigen. Noch ist unklar, warum die Rettungskräfte nicht früher alarmiert wurden.
Der Täter verschaffte sich nach Polizeiangaben Zugang zum Haus, ohne etwas zu beschädigen. Es wird ermittelt, ob die Türen nicht abgeschlossen waren. Durch eine Autopsie der vier Opfer sollen die genaueren Todesumstände geklärt werden. Unter anderem auch, ob alle mit der gleichen Waffe getötet wurden. Am Tatort werden noch Spuren gesichert, die bei der Aufklärung des Falles helfen könnten.
Universität in Idaho verstärkt Sicherheitsmaßnahmen nach der Bluttat
Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt keine größere Gefahr für die Gesellschaft bestehe, forderte die Polizei Moscow alle Anwohner der Stadt auf, auf sich selbst, sowie auf Bekannte und Verwandte aufpassen. Zwar gehen die Ermittler von einem gezielten Angriff auf die vier Studenten aus, allerdings wurde bisher noch kein Verdächtiger festgenommen. Der Killer der vier sei also noch auf freiem Fuß.
Der Direktor der University of Idaho, Scott Green, drückt zum Beginn der Pressekonferenz sein Beileid für die Angehörigen aus. Unter Tränen entschuldigt er sich bei ihnen für das, was sie gerade durchmachen müssen. Die Universität habe seit dem Vorfall ihre Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Rund um die Uhr bewache ein Sicherheitsteam die Studenten, so Green. Außerdem können sie zu jeder Zeit einen der Begleiter kontaktieren, der sie wie ein Bodyguard über den Campus führt, damit sich alle sicher fühlen. Den Studenten wurde es dem Uni-Direktor zufolge auch freigestellt, weiter zum Unterricht zu gehen oder nach Hause zu fahren. Außerdem werde therapeutische Hilfe auf dem Campus angeboten.
Behörden über Mordwerkzeug: "eine scharfe Waffe, wie ein Messer, wurde verwendet"
Laut der Polizei wurden am Tatort keine Waffen gefunden. Die Ermittler gehen aber davon aus, dass die Opfer von einer scharfen Waffe, „wie ein Messer“, getötet wurden. Vermutlich seien die Opfer in den frühen Morgenstunden gestorben. Die Leichen seien allerdings erst gegen Mittag gefunden worden.
Außerdem gehen die Beamten momentan von einer gezielten Attacke auf die Gruppe aus. Somit bestehe wohl keine Gefahr für die anderen Anwohner der Stadt. Aktuell laufen die Ermittlungen noch.
USA: Bürgermeister spricht von „Verbrechen aus Leidenschaft“
Am Sonntagabend ging bei der Polizei der US-Stadt Moscow zunächst ein Notruf wegen einer bewusstlosen Person ein. Als die Beamten wenig später bei der genannten Adresse auftauchten, fanden sie allerdings nicht einen ohnmächtigen Menschen vor – sondern vier Leichen.
Die Todesursache der vier Studenten nannte die Polizei zunächst nicht, die Beamten leiteten allerdings Mordermittlungen ein. Es handle sich nicht um einen gemeinsamen Suizid, erklärte die zuständige Gerichtsmedizinerin.
Der Bürgermeister von Moscow sprach von einem „Verbrechen aus Leidenschaft“. In der Stadt mit rund 25.000 Einwohnern hatte es seit 2015 keinen Mordfall mehr gegeben.
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Studenten in Moscow: „Die Umstände machen uns Angst“

Obwohl bislang keine Festnahme erfolgte, teilte die Universität via Twitter mit, es gebe „keine bestehende Gefahr.“ Die Vorlesungen an der Hochschule wurden zunächst abgesagt.
„Die Umstände machen uns Angst“, sagt die Studentin Paige Carter, die in der Nähe wohnt, der „New York Times“. „Wir haben kaum Informationen bekommen. Deshalb wissen wir nicht wirklich, was wir denken sollen.“
„Sie sagen, dass es ein Mordfall ist. Sie sind sich hundertprozentig sicher. Aber es soll keine Gefahr herrschen?“, macht sich auch Student Bailey Briggs Sorgen. „Was soll denn das heißen?“
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Polizei identifiziert vier Leichen
Die Polizei identifizierte die Leichen und teilte am Montag mit, dass es sich bei den Toten um den 20-jährigen Ethan Chapin, die 20-jährige Xana Kernodle, die 21-jährige Madison Mogen und die 21-jährige Kaylee Goncalves handelt. Alle vier waren offenbar miteinander befreundet, Ethan und Xana zudem in einer festen Beziehung miteinander.
Die vier Freunde studierten Marketing und Sport, alle vier waren außerdem Mitglieder einer Studentenverbindung auf dem Campus.
Schwester: „Sie war unsere Verteidigerin und Beschützerin"
„Worte können das Licht, das diese Studenten in unsere Welt getragen haben, nicht angemessen beschreiben oder das Leid dieser tragischen Umstände ausreichend lindern“, erklärte Universitätspräsident Scott Green in einer Mitteilung.
„Sie war so stark. Sie hat alles getan, was sie sich vorgenommen hatte. Sie hat sich nicht zurückgehalten, sie war eine absolute Draufgängerin und immer auf der Suche nach einem Abenteuer“, sagte die Schwester von Kaylee dem Fernsehsender „KREM2“. „Sie war unsere Verteidigerin und Beschützerin.“ (jda)