Hoffnung für Familien der vermissten Passagiere

Was ist mit Flug MH370 passiert? Nach zehn Jahren könnte sich das Rätsel lösen

ARCHIV - 29.07.2015, Frankreich, La Reunion: Techniker tragen ein Wrackteil, die Flügelklappe eines Flugzeugs, über einen Strand bei Saint-Andre de la Reunion. An diesem Freitag jährt sich zum zehnten Mal das Verschwinden der Boeing-Maschine, mit 239 Menschen an Bord. (zu dpa: «Ein Mysterium seit zehn Jahren: Was geschah mit Flug MH370?») Foto: Raymond Wae Tion/MAXPPP/QUOTIDIEN DE LA REUNION/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Schicksal des Fluges MH370 ist eines der größten Rätsel der Luftfahrtgeschichte.
dpa, Raymond Wae Tion

Wird das größte Rätsel der Luftfahrtgeschichte bald gelöst?
Die Maschine MH370 mit 239 Menschen an Bord ist seit zehn Jahren verschollen. Spekulationen gibt es viele. Konkrete Hinweise darauf, was wirklich mit dem Flug passiert ist, jedoch keine. Zehn Jahre nach dem Verschwinden soll eine neue Suchaktion gestartet werden – dieses Mal mit Erfolg?
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US-Spezialfirma: „Kein Fund, keine Bezahlung“

239 Menschen aus 14 Ländern sind verschwunden. Angehörige und Freunde haben die Hoffnung nicht aufgegeben. Sie warten noch immer auf Antworten: Was ist mit dem Flug MH370 der Malaysia Airlines am 8. März 2014 auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking passiert? War es ein Unglück, eine Entführung oder wurde das Flugzeug abgeschossen?

Lese-Tipp: Hinweise auf vermissten Flug MH370: Hat Fischer Kit Olver das Wrack gefunden?

Die Suche nach dem Flugzeug soll nun möglicherweise wieder aufgenommen werden. Das kündigte der malaysische Verkehrsminister Anthony Loke vor einigen Tagen an. Es gebe ein Angebot der US-Spezialfirma Ocean Infinity: die Suchaktion müsse nur bezahlt werden, falls das Unternehmen fündig werde. „Das Verkehrsministerium ist bereit, Ocean Infinity nach Malaysia einzuladen, um den Vorschlag ‘Kein Fund, keine Bezahlung’ zu diskutieren“, so Loke.

Dank neuester Forschungsergebnisse und modernster Technologien gebe es Fortschritte bei der Lösung des Rätsels. Details und einen genauen Zeitrahmen nannte der Verkehrsminister aber nicht. Sobald der endgültige Vorschlag von Ocean Infinity vorliege, werde er dem Kabinett zur Genehmigung vorgelegt, erklärte er und fügte hinzu: Er hoffe, dass das Flugzeug endlich lokalisiert werden könne, damit die Wahrheit nach den langen Jahren der Ungewissheit ans Licht komme.

Im Video: Crash bei Starkregen! Flugzeug kommt von Landebahn ab

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Rückblick: Trümmerteile an Küsten entlang des Indischen Ozeans angeschwemmt

Die Boeing 777 hebt am späten Abend problemlos vom internationalen Flughafen in Kuala Lumpur ab. Um 1.19 Uhr ist der erfahrene Kapitän Zaharie Ahmad Shah zum letzten Mal aus dem Cockpit zu hören: „Good night, Malaysian Three Seven Zero.“ Kurz darauf wird der Transponder abgeschaltet - ein Gerät, das der Flugsicherung am Boden Daten zur Erkennung übermittelt. Wer den Aus-Knopf drückt und warum, ist bis heute ungeklärt. Etwa zwei Stunden nach dem Start verschwindet das Flugzeug von den letzten Radarschirmen. Sieben Stunden lang empfängt ein Satellit dann noch sogenannte Ping-Signale von der Maschine. Etwa so lange dauert es, bis der Tank leer gewesen wäre.

Lese-Tipp: Ingenieur findet genaue Absturzstelle von Flug MH370 - hat er Recht?

An Küsten entlang des Indischen Ozeans werden später Trümmerteile angeschwemmt. Vom Hauptrumpf des Flugzeugs, den Insassen und dem Flugrekorder fehlt aber jede Spur. Malaysia, China und Australien starten eine zwei Jahre lange Unterwassersuche, die 2017 ergebnislos abgebrochen wird. Eine damalige Suchaktion von Ocean Infinity bringt ebenfalls keine Ergebnisse. Vermutet wird aber weiterhin, dass die Boeing ins Meer gestürzt ist und jetzt irgendwo in großer Tiefe auf Grund liegt.

Hinterbliebene in China ziehen vor Gericht

Mit mehr als 150 Passagieren war die Zahl von Menschen aus China unter den Opfern am höchsten. Viele Opfer stammen auch aus Malaysia (50) sowie aus Indonesien (7) und Australien (6). In Peking, wo die Maschine nie ankam, gab es in den Jahren nach dem Unglück immer wieder Proteste von Hinterbliebenen. Einige wollten der Darstellung nicht folgen, die Maschine sei verschwunden, und hofften, sie sei an einen unbekannten Ort gebracht worden - und ihre Angehörigen seien noch am Leben.

Lese-Tipp: Flug MH370: Rätsel um verschwundene Malaysia-Airlines-Maschine laut Absturzermittler gelöst

Im November vergangenen Jahres startete ein Gerichtsverfahren in der chinesischen Hauptstadt. Die Hinterbliebenen klagen dort auf Schadenersatz. Die Airline hat bereits Geld gezahlt, in den Augen mancher wohl zu wenig. Was die Kläger erreichen können, ist unklar. In anderen Staaten wiesen Gerichte solche Verfahren bereits mit der Begründung ab, dass derartige Klagen in Malaysia verhandelt werden müssten. Chinas Außenministerium betonte zum Prozessbeginn, aufmerksam darauf zu achten, wie die nachfolgenden Vorgänge im Fall MH370 behandelt würden. (gsc, mit dpa)

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