Schützt euren Hund

Zecken-Saison 2025 startet! Worauf Hundehalter achten sollten

von Diana Heuschkel und Anna Kriller

Zecken-Alarm in Deutschland!
Durch Klimawandel und Einwanderung neuer Arten stoßen wir mittlerweile ganzjährig auf Zecken. Wenn der Frost im Winter ausbleibt, gibt es für Zecken kein Halten mehr. Das ist nicht nur für den Menschen gefährlich, sondern auch für unsere Tiere. Beim Gassigehen mit dem Hund gilt aktuell: Augen auf! Was Hundehalter wissen sollten und wie ihr eure Vierbeiner schützt.

Zeckenbiss? Typische Symptome beim Hund

Ihr fürchtet, dass euer Hund von einer Zecke gebissen wurde? Achtet in diesem Zusammenhang auf folgende Symptome bei eurem Tier:

  • Erbrechen

  • Abgeschlagenheit

  • Lahmheit

  • Fieber

  • Schwellung der Lymphknoten

  • Muskelzucken (selten)

  • Atemnot

Die genannten Symptome können bis zu drei Wochen (Inkubationszeit) nach dem Zeckenbiss auftreten. Sucht beim Auftreten der Krankheitsanzeichen unbedingt einen Tierarzt auf, um die Symptome abzuklären.

Lese-Tipp: Mysteriöses Werwolfsyndrom bei Hunden – Finger weg von diesen Knochen!

Im Video: Hundehalter aufgepasst! Auwaldzecke breitet sich weiter aus

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Borreliose und andere Krankheiten: Diese Folgen drohen eurem Hund nach dem Zeckenbiss

Denn wie beim Menschen können Zecken auch beim Hund gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Daraus wiederum kann sich eine Hirnhautentzündung entwickeln, die lebensgefährlich werden kann, wenn sie zu spät erkannt wird. Die Stelle rund um den Stich juckt meist stark, oft lässt sich die Zecke nicht entfernen. Erkrankte Hunde zeigen Symptome wie Fieber und Schlappheit.

Zudem können die kleinen Spinnentiere die sogenannte Hundebabesiose übertragen. Diese Erkrankung wird auch als „Hundemalaria“ bezeichnet und ist lebensgefährlich für die Vierbeiner. Die roten Blutkörperchen werden dabei zerstört, was schließlich zur Blutarmut führt. Ohne Behandlung kann es nach nur wenigen Tagen zum Tod des Tieres kommen. Hundemalaria kann sich durch Fieber und Bewegungsstörungen äußern. Der Hund frisst nicht, nimmt rasch ab und wirkt antriebslos. Der Urin färbt sich dunkel und die Schleimhäute sind häufig blass bis gelblich.

Die Braune Hundezecke bringt zudem auf Menschen übertragbare Krankheiten wie das Mittelmeer-Fleckfieber mit sich, das beim Hund Ehrlichiose genannt wird. Die Symptome können variieren: Lustlosigkeit, Appetitmangel können auftreten, manche Hunde verlieren stark an Gewicht, haben Nasen- und Hautblutungen oder Wassereinlagerungen in den Gelenken.

Lese-Tipp: Hund leckt Gesicht ab? Der Hundekuss kann gefährlich sein

Kälteresistente Zeckenart: Buntzecke wird Hunden gefährlich

Laut dem europäischen Tierparasiten-Expertenrat ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) stellen hierzulande vor allem zwei Zeckenarten eine Bedrohung für Hunde dar: der Holzbock und die Buntzecke. Auch die Braune Hundezecke macht es sich mehr und mehr in Deutschland breit. Ursprünglich stammen die Spinnentiere aus Afrika, wurden aber vor allem von Urlauben mit nach Deutschland geschleppt.

Besonders fies: Die aus dem Mittelmeerraum eingewanderte Buntzecke ist kälteresistenter als heimische Arten. Sie kann auch bei vier Grad Celsius noch aktiv sein, und nächtlicher Bodenfrost scheint ihr nichts auszumachen. Aus diesem Grund müssen Tierhalter auch im Herbst und Winter auf einen möglichen Zeckenbefall achten! Die beiden Unterarten der Buntzecke haben es dabei jeweils auf andere tierische Opfer abgesehen: Während die Schafzecke hauptsächlich Schafe und Pferde sticht, hat es die sogenannte Auwaldzecke auf Hunde abgesehen. Menschen sticht diese Zeckenart hingegen nicht.

Beim Gassigehen: Gibt es Routen, die man meiden sollte?

Wer seinem Hund den passenden Auslauf ermöglichen möchte, habe es leider schwer, Zecken zu umgehen, gibt Dr. Ursula von Einem, vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte, im RTL-Interview zu bedenken. „Insbesondere an Waldrändern und auf Wiesen befinden sich Zecken an den Grashalmen und im Gestrüpp und warten darauf, vom Fell der Tiere mit abgestreift zu werden.“

Man könne zwar versuchen, diese Bereiche zu vermeiden, doch völlig zeckenfreie Gassi-Routen gebe es gemeinhin nicht, so die Expertin. „Außer man hält sich ausschließlich auf Asphalt auf“. Umso wichtiger ist es, vor, beim und nach dem Gassigehen die richtigen Vorkehrungen zu treffen.

Wie schützen Tierhalter ihre Hunde am besten?

Woman checking body of cocker spaniel to find bugs inside
Untersucht das Fell eures Hundes nach jedem Spaziergang auf Ungeziefer.
AlexLypa.com, Alex Lypa (Alex Lypa (Photographer) - [None]

Schon vor dem Spaziergang gibt es einiges, was Hundehalter tun können, um einen Zeckenbiss zu verhindern. „Wichtig ist eine geeignete und konsequente Zeckenprophylaxe mit Präparaten in Form von Spot Ons, Tabletten oder Wirkstoffhalsbändern“, empfiehlt Tierärzteverband-Sprecherin Dr. Ursula von Einem. Die Expertin rät, die Auswahl des passenden Präparates für den Hund vorher mit dem Tierarzt zu besprechen, um dieses genau auf das Tier abzustimmen.

Ebenso sind die tägliche Inspektion und die Pflege des Fells nach der Gassirunde entscheidend. „Ein Abkämmen oder Absuchen der Beine nach dem Spaziergang kann dabei helfen, Zecken vor dem Biss abzusammeln. Auch die beliebtesten Stellen für Bisse sollten dabei angeschaut werden: Kopf, Ohren, Achseln, Schultern“, rät von Einem.

Lese-Tipp: Border Collie ist entthront! Welche Hunderasse laut Studie am schlauesten ist

Eure Meinung ist gefragt!

Nach Zeckenbiss: Welche Impfung lohnt sich?

Zeckenbisse beim Hund können einige Krankheiten zur Folge haben! Vor allem bei Jagdhunden wird daher die Impfung gegen Borellien regelmäßig angewendet. Die fiesen Bakterien werden von Zecken auf den Vierbeiner übertragen und können schwere Infektionen auslösen. Informiert euch beim Tierarzt, ob die Impfung auch für euren Vierbeiner sinnvoll ist.

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (Stiko Vet) empfiehlt in ihrer Leitlinie zur Impfung von Kleintieren einen engen Impfrhythmus gegen die Lyme-Borreliose: „Die Erstimpfung erfolgt ab einem Alter von zwölf Wochen, die zweite Impfung drei bis fünf Wochen später, die dritte Impfung wird sechs Monate nach Beginn der Grundimmunisierung gegeben, und die vierte Impfung ein Jahr nach Beginn der Grundimmunisierung. Wiederholungsimpfungen erfolgen jährlich vor dem Höhepunkt der Zeckenaktivität im März/April“.

Welche Impfungen beim Vierbeiner außerdem wichtig sind, lest ihr hier.

Zecke am Hund: Was tun und wann zum Arzt?

„Die Zecke kann mit einer geeigneten Zeckenpinzette oder Zeckenkarte einfach im rechten Winkel zur Haut herausgezogen werden“, sagt Tierärzteverband-Sprecherin Dr. Ursula von Einem. Wichtig sei, den Kopf der Zecke dabei nicht zu quetschen, weil dadurch die Übertragung von Erkrankungen wahrscheinlicher wird. Wenn der Kopf abreißt, sich die Bissstelle im Nachhinein entzündet oder die Zecke nicht entfernt werden kann, sei der Gang zum Tierarzt angezeigt.

Lese-Tipp: Zecken bei Hunden - wie werde ich die Parasiten sofort los?

Zeckenbiss beim Hund: Wann enden sie tödlich?

Je nachdem, wie fit der betroffene Vierbeiner ist, desto weniger gefährlich ist ein Zeckenbiss für ihn. Allerdings kann Borreliose bei Hunden zum Tod führen. Und insbesondere eine Infektion mit dem Krankheitserreger von Hundemalaria kann ebenfalls zum Tod führen. Bei schweren Verläufen können zudem neurologische Schäden bei Hunden zurückbleiben. Umso wichtiger ist es, das Tier nach jedem Spaziergang auf Zecken zu untersuchen.

*Wir arbeiten in diesem Beitrag mit Affiliate-Links. Wenn ihr über diese Links ein Produkt kauft, erhalten wir vom Anbieter eine Provision. Für euch entstehen dabei keine Mehrkosten. Wo und wann ihr ein Produkt kauft, bleibt natürlich euch überlassen.