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Absoluter Anti-Aging-Hype! Können Kollagen-Präparate wirklich Falten verschwinden lassen?
LED- und Tuchmasken, Pulver, Kapseln und Co. als Anti-Aging-Mittel!?
So gut wie überall finden wir Gadgets und Nahrungsergänzungen mit Kollagen, um Falten und schlaffer Haut den Kampf anzusagen. Zurecht? Oder ist all das völlig überbewertet? Im Video sind drei RTL-Testerinnen dem auf den Grund genommen. Und: Hier erfahrt ihr alles Wissenswerte rund um Kollagen!
Was ist Kollagen überhaupt und wofür ist es so wichtig?
Unser Körper produziert das Protein Kollagen selbst. Es komme in großer Menge in unserem Körper vor, wie Dermatologe Dr. Robert Kasten im RTL-Interview erklärt, „die Haut hat über 70 Prozent Kollagen-Bestandteil”.
Kollagen ist dabei wichtig für die Struktur und Festigkeit von Haut, Haaren, Nägeln, Knochen, Sehnen und Bindegewebe. In Bezug auf die Haut bietet Kollagen Halt und Elastizität, was der Haut ein gesundes, jugendliches Aussehen verleiht.
Problem nur, dass die natürliche Kollagenproduktion mit dem Alter merklich abnimmt. Das führt zum Erschlaffen der Haut und zur Bildung von Falten. Ab dem 25. Lebensjahr verlieren wir pro Jahr 1,5 Prozent Kollagen.

„Das Kollagen ändert sich im Laufe des Lebens in seiner Zusammensetzung und auch in seiner Menge in der Haut. Kollagen hat eine sehr lange Halbwertszeit. 15 Jahre dauert es, bis die Hälfte vom Kollagen ausgetauscht ist. In dieser Zeit können sich verschiedene Schäden ansammeln, wie beispielsweise eine Verzuckerung von Kollagen”, erklärt der Hautarzt.
Außerdem kann die Kollagenproduktion durch Faktoren wie zu viel Sonneneinstrahlung, Rauchen und eine unausgewogene Ernährung beeinträchtigt werden. Aber auch die Wechseljahre wirken sich oft noch einmal zusätzlich negativ auf den Kollagenhaushalt aus: „Dadurch, dass dann das Östrogen weniger wird, ist auch die Kollagenproduktion stärker verringert”, so Kasten.
Tschüss, Falten: Lässt sich der Hautalterung durch Kollagen-Präparate entgegenwirken?
Kollagen und dessen Erhaltung spielen eine entscheidende Rolle für eine straffe und gesunde Haut. Durch die Aufnahme von Nahrungsmitteln, die reich an Kollagen sind und Nahrungsergänzungsmitteln mit Kollagen kann der Kollagenspiegel im Körper erhöht werden, was zu einer Verbesserung der Hautelastizität und -festigkeit führen kann.
„Es gibt keine starke Faltenverbesserung, aber Fältchen verschwinden oft. Wir kombinieren das mit Vitamin-A-Säure, die wir auf die Haut auftragen, für eine zusätzliche Stimulierung der Fibroblasten. Auch Laserbehandlungen oder Radiofrequenz-Microneedling-Behandlungen sind zusätzlich sinnvoll zur Wirkungsverstärkung”, sagt Kasten.
Gegen wenig ausgeprägte Falten können Kollagen-Nahrungsergänzungen also durchaus helfen. Laut dem Dermatologen sollte man dabei aber Geduld haben, denn die Wirkung zeigt sich frühestens nach drei Monaten.
Das bestätigt auch unser RTL-Test: Hier hatte die Einnahme von Kollagenpulver tatsächlich leichte Verbesserungen kleiner Fältchen zur Folge. Ob eine Einnahme von Kollagen-Präparaten auch zur Vorbeugung von Falten sinnvoll ist, ist umstritten.
Lese-Tipp: Der neue Star am Anti-Aging-Himmel? Glycin gegen Falten im Langzeittest
Können Kollagen-Präparate unserer Gesundheit schaden?
Stellt sich nur die Frage, wie gesund solche Kollagen-Präparate sind und ob sie unserer Gesundheit schaden können. Kasten beruhigt: „Kollagen ist ein Eiweiß und man nimmt ja auch Eiweiß über die Nahrung zu sich. Wenn man Allergien hat, kann es aber problematisch werden. Wer beispielsweise eine Fischallergie hat, sollte darauf achten, kein aus Fisch hergestelltes Kollagen zu verwenden”, sagt er.
Bei Kollagenpulvern, -gummibärchen und anderen Ergänzungen sollte man zudem auf eine gute Qualität achten. „Wenn man billiges Kollagen hat, kann man davon ausgehen, dass der Reinigungsgrad nicht ganz gut ist”, betont der Hautarzt. Daher sollte man seiner Empfehlung nach zu höherpreisigen Produkten greifen.
Auch ein wichtiges Thema sind die Zusatzstoffe: „Co-Faktoren der Kollagenbildung, wie Vitamin C, sind fast überall drin. Da sollte man schauen, dass es nicht zu hoch dosiert ist, damit es nicht zu Magenproblemen kommt. Oft sind auch Kupfer und Mangan enthalten. Das sind Co-Faktoren der Enzyme, die das Eiweiß dann aufbauen”, sagt er.
Einige Kollagenpräparate können außerdem künstliche Farbstoffe, Süßstoffe oder Aromen enthalten, die bei einigen Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen könnten. Da Kollagen aus tierischen Nebenprodukten gewonnen wird, gibt es auch immer die Möglichkeit von Kontaminationen, einschließlich Schwermetallen.
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Video-Tipp: Wer niemals zu Kollagenmasken greifen sollte
Das hat es mit den verschiedenen Kollagen-Typen auf sich
Es gibt verschiedene Arten von Kollagen-Nahrungsergänzungsmitteln, die sich durch ihre Quelle und der spezifische Kollagen-Typ unterscheiden. Die gebräuchlichsten Arten sind:
Typ I Kollagen: Dies ist der häufigste Typ. Er kommt in Fisch, Rind, Schwein und Ei vor und ist besonders gut für Haut und Haare.
Typ II Kollagen: Typischerweise aus Hühnerknorpel extrahiert, wird es am häufigsten zur Unterstützung der Gelenkgesundheit verwendet.
Typ III Kollagen: Häufig zusammen mit Typ I gefunden, kommt in Rindern, Schweinen und Fischen vor. Dieser Typ ist gut für Haut, Muskeln und Blutgefäße.
Kollagen einfach zum Einnehmen: Pulver, Snacks und Co. liegen im Trend
Die Kollagen-Ergänzungen kommen normalerweise in Form von Pillen, Kapseln, Pulver und Flüssigkeiten, welche in die tägliche Ernährung eingebaut werden können.
Kollagenpulver
Kollagenpulver wird in Flüssigkeiten, wie Wasser, Saft, Smoothies oder sogar Kaffee, gelöst und kann problemlos in die tägliche Ernährung integriert werden. Es ermöglicht euch eine sehr präzise Dosierung und ist mit am beliebtesten, wenn es darum geht, den Kollagenhaushalt zu unterstützen.
Kollagenpulver von Glow25: Das Kollagenpulver von Glow25 enthält zu 100 Prozent Kollagen-Hydrolysat von Rindern. Man soll hier täglich 15 Gramm (1,5 EL) täglich der 450-Gramm-Packung in ein Getränk einrühren. Pro 100 Gramm hat das Pulver 364 Kalorien. Es soll geschmacksneutral sein. Eine Packung kostet 29,99 Euro und reicht für einen Monat.
Primal Collagen von Primal State: Das geschmacksneutrale Kollagenpulver von Primal State enthält bioaktives Kollagenhydrolysat der Peptide Typ 1 und 3 von grasgefütterten Rindern aus zertifizierter Weidenhaltung. Empfohlen werden hierbei 20 Gramm (2 EL) täglich, die man in einem warmen oder kalten Getränk auflöst. Pro 100 Gramm hat das Kollagenpulver 364 Kalorien. Insgesamt kostet 29,99 Euro und reicht eine Packung für 23 Portionen/Tage.
Premium Collagenpulver mit Hyaluron und Elastin von Nature Love: Das Kollagenpulver enthält 50 Portionen Kollagenhydrolysat (Rind aus Weidenhaltung, Peptide Type 1 und 3), Elastin (Fisch) und Hyaluronsäure. Es ist geschmacksneutral und soll mit 10 Gramm (1 EL) in 300 ml Wasser eingerührt werden. Pro 100 Gramm hat das Kollagenpulver 398 Kalorien. Es kostet aktuell 28,49 Euro bei Amazon.
Kollagenpulver von Sportnahrung Wehle: Eine Packung (1000 Gramm) des Kollagenpulvers mit den Kollagen-Peptiden 1,2 und 3 kostet 32,39 Euro bei Amazon. Das Wehle Collagen Pulver löst sich laut Hersteller innerhalb von Sekunden ohne Klumpenbildung in Heiß und Kaltgetränke auf. Drin ist 100 Prozent reines Kollagenhydrolysat vom Rind. Man soll 20 Gramm (2 EL) täglich in Kaffee, Smoothies oder andere Getränke einrühren. Pro 100 Gramm hat das Kollagenpulver 392 Kalorien.
Kollagenkapseln und -tabletten
Sie sind tragbar und bequem, besonders wenn ihr viel unterwegs seid. Der Nachteil könnte sein, dass ihr mehrere Tabletten auf einmal einnehmen müsst, um die empfohlene Tagesdosis zu erreichen.
Kollagentabletten von WeightWorld: Insgesamt bekommt ihr 180 Kollagentabletten mit Meeres-Kollagen Hydrolysat Typ 1 und 3 (1800 mg), sowie Vitamin C (36 mg) pro drei Tabletten (empfohlene Tagesmenge). Die Tabletten reichen so für zwei Monate.
Hyaluronsäure-Kollagen-Komplex von natural elements: Mehr als nur Kollagen bekommt ihr bei diesen Kapseln: Die empfohlene Tagesdosis (2 Kapseln) entspricht 1.000 mg Kollagenhydrolysat, 200 mg Natriumhyaluronat, 30 mg Silicium, 25 mg Vitamin C, 10 mg Zink, 145 µg Biotin und 55 µg Selen. Eine Packung reicht für zwei Monate.
Kollagen-Getränke
Sie sind fertig gemischt und enthalten oft zusätzliche Vitamine oder Inhaltsstoffe für die Hautgesundheit. Diese sind jedoch meist teurer als Kollagenpulver oder -pillen.
Kollagen-Trinkampullen von Sanhelios: Hier erhaltet ihr 30 Trinkampullen mit 500 mg Premium-Kollagen-Peptiden sowie Biotin, Kupfer, Vitamin C, Blütenhonig und Gelée Royale.
Flüssiges Kollagen von Swedish Collagen: Die 500ml-Flasche enthält 12.500 mg flüssiges Meereskollagen, als auch Vitamin C, Vitamin D, Biotin und Hyaluronsäure. Pro Portion trinkt ihr dabei 25 ml, sodass die Flasche für 20 Tage reicht.
Kollagenriegel und -snacks
Es gibt auch einige Fun-Food-Optionen wie Riegel oder Gummies, die Kollagen enthalten. Sie sind allerdings eher als Ergänzung und nicht als Hauptquelle für Kollagen in der Ernährung zu betrachten.
Kollagenriegel (Himbeere) von IronMaxx: Die 12 Riegel (40 Gramm) enthalten jeweils 5 Gramm Kollagen aus gras-gefütterten Rindern. Sie sind laut Hersteller zuckerarm und kommen ohne Palmöl aus. Ein Riegel hat 170 Kalorien.
Kollagen & Hyaluron Gummibären von Bears with Benefits: Die zuckerfreien Gummibärchen enthalten Kollagenpeptide (2500mg), Hyaluronsäure sowie Vitamin C, E und das Coenzym Q10. Die Tagesdosis sind hier vier Stück, sodass eine Packung mit 90 Stück 22,5 Tage lang reicht. Die Gummibärchen schmecken dabei nach Kirsche.
Den Kollagenhaushalt ankurbeln – weitere effektive Tipps und Tricks für ein jugendliches Aussehen
Wem die dauerhafte Einnahme von Kollagen-Präparaten zu teuer wird oder wer darauf verzichten möchte beziehungsweise muss, ist nicht automatisch im Nachteil.
Denn der Lebensstil, die Gene und auch andere Beauty-Behandlungen können einen enormen Einfluss darauf haben, wie alt oder jung wir aussehen. Viel Schlaf, gesunde Ernährung und keine Zigaretten sind absolut essenziell – und das nicht nur um Kampf gegen Falten, sondern auch für eure Gesundheit. Ihr solltet dabei vor allem auf Zucker verzichten: „Zucker vernetzt die Kollagenfasern und schränkt sie in ihrer Funktion ein”, warnt Kasten.
Lese-Tipp: Das bringen Kollagenmasken wirklich
Regelmäßige Gesichtsmassagen können die Kollagenproduktion anregen. Beauty-Injektionen mit Hyaluronsäure helfen ebenso bei der Kollagenbildung: „Das Hyaluron fördert die Kollagenbildung, weil es zwischen die Zellen fließt und sie auseinander drückt. Durch den mechanischen Stress fangen die Zellen an, Kollagen zu bilden”, sagt der Hautarzt.
Allerdings sind solche Unterspritzungen und andere Beauty-Behandlungen natürlich viel teurer und auch risikoreicher als ein gesunder Lebensstil!
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