Dr. Emi erklärt, was ihr über die Gesichtsrasur wissen müsstDermaplaning ist im Trend! Berechtigter Hype oder Horror für die Haut?

Wer will sie nicht: glatte Haut mit einem ebenmäßigen Teint und einem frischem Glow.
Das verspricht der Skincare-Trend namens Dermaplaning, bei dem das Gesicht rasiert wird. Dadurch sollen abgestorbene Hautschüppchen und feine Gesichtshärchen ganz einfach abgetragen werden – was ihr sogar von zu Hause aus durchführen könnt! Aber: Bevor ihr jetzt anfangt, wild mit einem Rasierer in eurem Gesicht herumzuhantieren, solltet ihr folgende Dinge wissen.
Dermaplaning - die Rasur fürs Gesicht: Das solltet ihr über die Behandlung wissen!
Dr. med. Emi Arpa, Fachärztin für Dermatologie und Venerologie, hat uns im RTL-Interview erzählt, was genau es mit der Gesichtsrasur der Superlative auf sich hat.
Dermaplaning beschreibe ein kosmetisches Verfahren, das ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammt. „Dort hat man tatsächlich ein Skalpell benutzt, um vorsichtig die feinen Vellushaare im Gesicht und damit auch überschüssige Hautschüppchen zu entfernen“, so die Expertin. Auch heute kann man die Schönheitsbehandlung von einem Profi im Kosmetikstudio durchführen lassen.
Danach wirkt die Haut glatter, weshalb der Effekt von Dermaplaning auch mit dem eines Peelings vergleichbar ist. Heißt also: Auch wenn rasiert wird und Haare entfernt werden, steht nicht die Rasur als solche im Vordergrund, sondern das Präparieren der Haut.
Dank Dermaplaning sollen die Inhaltsstoffe unserer Hautpflege noch besser in unsere Haut eindringen können, Make-up soll sich gleichmäßiger auftragen lassen. Schließlich arbeitet man quasi auf einer frischen Leinwand!
Aber: „Das Thema ist umstritten“, so Dr. Emi. „Denn es ist Vorsicht geboten: Nur bei korrekter und sanfter Anwendung ist das Ergebnis eine verfeinerte Haut, auf der sowohl die Hautpflege als auch das Make-up besser sitzen.“ Die Dermaplaning-Behandlung sollte daher nur „gelegentlich“, sprich ca. einmal im Monat, durchgeführt werden.
Lese-Tipp: Pimple Patches – schnelle Hilfe gegen Pickel oder völlig sinnlos?
Dermaplaning in den eigenen vier Wänden: Was ihr beachten müsst
Das Coole ist: Ihr müsst die Gesichtsbehandlung nicht immer im Salon durchführen lassen, sondern könnt das Ganze auch selbst in eurem Zuhause machen.
„Für die korrekte Durchführung zu Hause benötigt man neben einem sterilen Gesichtsrasierer (zum Beispiel aus der Drogerie) zusätzlich ein Gesichtsöl. So kann der Rasierer besser auf der Haut gleiten”, erklärt Dermatologin Dr. Emi.
Beherzigt folgende Tipps:
Geht sehr vorsichtig vor.
Rasiert in Haarwuchsrichtung. Rasiert ihr GEGEN die Haarwuchsrichtung, können Schürfwunden oder im schlimmsten Fall sogar Wundrosen entstehen.
Wichtig: „Bei Beachtung dieser Hinweise kann das Dermaplaning gleichzeitig als mechanisches Peeling dienen und somit zu einem glatten, strahlenden Teint führen. Dieser Trend ist jedoch ein absolutes No-Go für empfindliche Haut mit einer geschädigten Hautbarriere oder bei unreiner, entzündeter beziehungsweise zu Akne neigender Haut.” Denn: Dermaplaning könne in diesen Fällen den Hautzustand verschlimmern, da Bakterien verbreitet werden, wie die Expertin erzählt.
Ansonsten gilt: Bei korrekter Durchführung sei Dermaplaning den Hype wert und für die meisten Hauttypen geeignet, allerdings solle immer der individuelle Hautzustand berücksichtigt werden.
Außerdem müsse man in jedem Fall (!) auf eine richtige Nachbehandlung achten. Dr. Emi sagt: „Dazu gehören eine sanfte Hautpflege-Routine und Sonnenschutz.”