Das große Fallobst-Einmaleins Pflaumen oder Zwetschgen – wo ist da der Unterschied?

Herrlich schmackhaft und gesund – so versüßen Pflaumen und Zwetschgen uns den Spätsommer und Herbst!
Und genau zur gleichen Zeit tauchen auch immer wieder die Fragen auf: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Pflaumen und Zwetschgen? Worin unterscheiden sich die Früchte, abgesehen von ihrem Aussehen? Welche eignen sich zum Backen, welche zum Einmachen? Die Antworten gibt es oben im Video und unten im Text.

Pflaumen und Zwetschgen an diesen Merkmalen unterscheiden

Pflaumen
Zwetschgen sind ovaler und bläulicher als Pflaumen.
deutsche presse agentur

Fakt ist: Bei der Zwetschge handelt es sich um eine Unterart der Pflaume. Neben der Zwetschge gibt es übrigens sechs weitere Pflaumen-Unterarten: Kriechen-Pflaume, Halbzwetsche, Edel-Pflaume, Spilling, Ziparte und Mirabelle. Die Steinobst-Arten gehören alle zur Gattung Prunus aus der Familie der Rosengewächse. Form, Größe und Farbe variieren stark. Sie sind zwischen einem und acht Zentimeter lang.

Die Pflaume ist größer als die Zwetschge. Sie ist meist blau, dunkelrot oder violett. Pflaumen sind rund und haben eine stark ausgeprägte Furche. Sie haben eine glänzende Schale und sind sehr saftig und süß, wenn sie reif sind. Unreife Früchte können recht sauer schmecken.

Die kleineren Zwetschgen haben eine länglich-ovale Form. Außerdem sind sie in der Regel bläulich-violett und matt. Sie schmecken eher säuerlich, enthalten weniger Wasser als Pflaumen und sind deshalb nicht so saftig. Daher eignen sie sich aber auch besser zum Backen als Pflaumen, weshalb es sich bei „Pflaumenkuchen“ in der Regel um Zwetschgenkuchen handelt.

Süß und gesund: Das bewirken Pflaumen und Zwetschgen in unserem Körper

Aufgrund ihres sehr hohen Fruchtzuckergehalts haben Pflaumen – im Vergleich zu anderen Früchten – einen relativ hohen Kaloriengehalt: 100 Gramm Pflaumen enthalten 47 Kalorien. Dennoch haben sie viele gesundheitliche Vorteile:

  1. Sie sind reich an Ballaststoffen, weswegen sie gut gegen Verstopfung helfen. Bei Verdauungsbeschwerden gelten sie als gute Alternative zu Abführmitteln.

  2. Pflaumen und ihre Unterarten enthalten viel Vitamin C und E sowie wichtige Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Zink.

  3. Das außerdem enthaltene Kalium wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus.

  4. Die in der Schale enthaltenen Antioxidantien beugen Krebs vor und schützen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

  5. Die sekundären Pflanzenstoffe Anthocyane, die in allen blau-violetten Früchten vorkommen, können den Alterungsprozess von Hautzellen verlangsamen.

  6. Pflaumen bestehen zum Großteil aus Wasser, weswegen sie sich auch als Durstlöscher eignen.

Achtung! Auch wenn Pflaumen sehr gut für die Gesundheit des Menschen sind, sollten sie nur in Maßen konsumiert werden. Mehr als zehn Früchte pro Tag können zu Blähungen und Bauchschmerzen führen. Falls ihr das Obst täglich verzehrt, um die Verdauung anzuregen, könnte das zu einer Abführmittel-Abhängigkeit führen, die dem Körper schaden kann.

Die Kerne von Pflaumen enthalten giftige Blausäure und dürfen auf keinen Fall mitgegessen werden. Für Haustiere können die Stiele, Blätter und Kerne sogar hochgiftig sein.

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Pflaumen- und Zwetschgen-Saison

Julian Stratenschulte
Die Hochsaison von Pflaumen ist klassischerweise im Spätsommer.
deutsche presse agentur

Pflaumen haben je nach Sorte verschiedene Erntezeiten. Generell dauert die Saison von Juli bis Oktober. In Deutschland werden Pflaumen vor allem in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg angebaut und geerntet. Die häufig in deutschen Supermärkten angebotene japanische Pflaume, die groß, rund und weißfleischig ist, ist bereits ab Ende Mai und bis Mitte November erhältlich.

Der beste Zeitpunkt, um einen Pflaumenbaum zu schneiden, ist nach der Ernte. Der Frühling gilt ebenfalls als eine gute Zeit, allerdings solltet ihr darauf achten, dass keine Frostgefahr besteht, denn Frost kann sich ungünstig auf die Heilung der Schnittwunden auswirken.

Das solltet ihr beim Einkauf von Pflaumen und Zwetschgen beachten

Reife Pflaumen erkennt ihr daran, dass diese auf Fingerdruck leicht nachgeben. Zu festes Fruchtfleisch deutet auf unreife Früchte hin, die noch mehrere Tage lang nachreifen müssen. Auch eine tiefe, rot-bläuliche Farbe weist auf den richtigen Reifegrad der Früchte hin. Zum Zeitpunkt des Einkaufs sollte die natürliche Wachsschicht der Pflaumen unbeschädigt sein und die Früchte sollten einen angenehmen Duft besitzen.

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Pflaumen richtig lagern und haltbar machen

Pflaumen, die noch nicht komplett reif sind, können bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, um etwas nachzureifen. Danach sollten sie im Kühlschrank gelagert werden, wo sie je nach Sorte bis zu eine Woche lang frisch bleiben. Um lange Freude an den Früchten zu haben, könnt ihr die Pflaumen einfrieren, und auch Zwetschgen einmachen ist sehr einfach.

Möchtet ihr Zwetschgen einfrieren, solltet ihr dafür reife, unversehrte Früchte auswählen und diese waschen, halbieren und entkernen. In einem geeigneten Behälter halten sich die gefrorenen Früchte etwa ein Jahr lang.

Wer das Obst zubereiten und haltbar machen will, kann ganz einfach Zwetschgen oder Pflaumen einkochen. Einer der einfachsten Wege dafür ist es, die Früchte in Gläsern im Ofen zu erhitzen. Neben Zucker und Wasser kommen in manchen Rezepten auch saisonal passende Zutaten wie Zimt, Rotwein oder Rum zum Einsatz. Das Einmachen ist die ideale Methode, Pflaumen zu verarbeiten, um noch das ganze Jahr das leckere Obst genießen zu können.

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Zubereitung von Pflaumen und Zwetschgen

Pflaumen sollten vor dem Verzehr oder der Weiterverarbeitung unter fließendem Wasser gewaschen werden.
Pflaumen sollten vor dem Verzehr oder der Weiterverarbeitung unter fließendem Wasser gewaschen werden.
iStockphoto

In der Küche lassen sich sowohl frische als auch getrocknete Pflaumen verarbeiten. Enthalten die Früchte eine künstliche Wachsschicht, sollte diese vor der Zubereitung gründlich entfernt werden. Dafür eignet sich ein mit warmem Wasser befeuchtetes Küchentuch, mit dem das Obst vorsichtig gereinigt werden kann. Sind die Pflaumen nur mit ihrem natürlichen Schutzfilm bedeckt, reicht es, sie kurz unter fließendem Wasser zu waschen.

Klassische Rezepte mit Pflaumen und Zwetschgen

Die wohl beliebteste Variante Pflaumen zu verarbeiten ist der Pflaumen-Streuselkuchen.
Die wohl beliebteste Variante Pflaumen zu verarbeiten ist der Pflaumen-Streuselkuchen.
beats3, iStockphoto

Der klassische Pflaumenkuchen ist besonders beliebt. In vielen traditionellen Rezepten wird das Obst mit buttrigen, süßen Streuseln bestreut. Um dem Gericht einmal eine etwas andere Note zu verleihen, könnt ihr es mit Schokolade zubereiten. Ob ihr Zwetschgenknödel oder Pflaumenmus kochen möchtet – die süßen Früchte werden euch und eure ganze Familie begeistern.