Auch Mallorca und Formentera betroffenIbiza-Touristen trauen sich nicht mehr ins Meer – das steckt dahinter

Auf Ibiza breitet sich eine Schlangen-Plage aus. Was Touristen jetzt wissen müssen.
Auf Ibiza breitet sich eine Plage aus. Was Touristen jetzt wissen müssen.
picture alliance / imageBROKER | Marco Simoni

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Britische Ibiza-Touristen berichten von einem erschreckenden Zusammentreffen mit einer fast zwei Meter langen Schlange im Meer. Und das ist kein Einzelfall: In den sozialen Medien finden sich mehrere ähnliche Berichte. Einige Touristen hätten mittlerweile große Angst, überhaupt noch ins Meer zu gehen. Auch Experten zeigen sich alarmiert.

Touristen schockiert über Riesen-Schlangen auf Ibiza

„Unglaublich ... wie viele Schlangen es gibt. Ich habe schon Angst zu baden”, zitiert Mirror einen Ibiza-Touristen. Ein anderes Paar sei mit einem Boot aufs Meer gefahren und habe im Boot plötzlich eine große Schlange gefunden. Wieder andere berichten davon, wie sie Schlangen im Meer haben schwimmen sehen.

Ja, auf Ibiza breitet sich gerade eine invasive Schlangenart aus. Laut lokaler Medienberichte handle es sich um die sogenannten Hufeisen- und Treppennattern. Um die Jahrtausendwende seien sie durch Pflanzenimporte auf die Insel gekommen. Zu lange hätten die Behörden der Ausbreitung nur zugesehen, anstatt etwas dagegen zu unternehmen. Mittlerweile ist sogar die Rede von einer regelrechten Plage.

Auch das lokale Nachrichtenportal berichtet von diversen Schlangensichtungen – in den Straßen der Stadt, im Meer und sogar in Wohnungen.

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Schlangen-Plage auf den Balearen: Auch auf Mallorca wurden die Nattern gesichtet

Die Hufeisennatter hat sich auf Mallorca zur Plage entwickelt
Die Hufeisennatter macht den Balearen seit Jahren Probleme.
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Mit diesem Problem ist Ibiza aber keinesfalls allein. Auch das Mallorca Magazin berichtet über Sichtungen der invasiven Schlangenart. Ein Passant habe in Santa Maria vor wenigen Tagen ein rund zwei Meter langes Exemplar mitten auf der Straße gefunden, eine andere Schlange sei bei einem beliebten Aussichtspunkt in Santa Ponça von Touristen und Einheimischen gesichtet worden.

Auch auf Mallorca sei die Population der Hufeisennatter in die Höhe geschnellt, seit die ersten Tiere auf die Insel kamen. Das Problem bestehe auch darin, dass die Nattern keine natürlichen Feinde haben. Das Magazin berichtet, dass auch die Insel Formentera mit der Plage zu kämpfen habe.

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Ibiza und Formentera fürchten um ihr Symbol-Tier

Die Pityusen-Eidechse gilt als Symbol von Ibiza und Formentera.
Die Pityusen-Eidechse gilt als Symbol von Ibiza und Formentera.
picture alliance / blickwinkel/B. Trapp | B. Trapp

Die Schlangen machen jedoch nicht nur den Touristen zu schaffen, sondern auf Ibiza und Formentera auch der einheimischen Eidechse, die das Symbol der beiden Inseln ist.

Das Problem: Die Eidechsen sind das bevorzugte Nahrungsmittel der gefürchteten Nattern, wie das Portal Ibiza Heute erklärt.

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Um sie zu schützen und die Schlangen-Plage in den Griff zu bekommen, seien schon im vergangenen Jahr Fallen verteilt worden, mit denen die Schlangen eingefangen werden sollen. Zudem sollen „Schiffe, die Pflanzenkübel, vor allem Olivenbäume, transportieren” kontrolliert und gegebenenfalls in Quarantäne geschickt werden, bevor sie zu den Inseln fahren.

Die Biologin Antònia Maria Cirer habe im Interview mit Ibiza Heute erklärt, dass sich die Anzahl der Schlangen erst dann auf natürliche Weise reduzieren würde, wenn sie nicht mehr ausreichend Nahrung finden.

Bis dahin müssen Touristen wohl oder übel damit rechnen, den rund zwei Meter langen Reptilien zu begegnen.

Ist die Hufeisennatter gefährlich für Menschen?

Solltet ihr einer Hufeisennatter begegnen, solltet ihr ihr auf keinen Fall zu nah kommen.

Hufeisennattern sind zwar nicht giftig und somit lebensbedrohlich für den Menschen, aber trotzdem leicht reizbar. Und gereizt beißt diese Schlangenart gerne zu – das kann ziemlich schmerzhaft für das Opfer sein. Menschen sollten sich daher vor der Hufeisennatter in Acht nehmen.