Das empfiehlt der Reise-AnwaltSchlechte Hotelbewertungen nach Buchung – darf ich meine Reise kostenfrei stornieren?

Sehenden Auges ins Unglück?
Bis der langersehnte Urlaub endlich stattfindet, träumen sich viele Menschen vorab schon mal in die Ferne und schauen sich Bilder und Bewertungen des Hotels im Internet an. Doch was, wenn das gebuchte Traumhotel plötzlich ein Horror-Haus sein soll?
Wie relevant sind negative Online-Bewertungen?
Internetbewertungen sind Fluch und Segen zugleich. Einerseits können sie uns bei Kauf- oder Buchungsentscheidungen helfen, andererseits können sie auch ganz schön verunsichern. Zum Beispiel, wenn der nächste Urlaub bereits gebucht wurde, aber plötzlich negative Rezensionen über das Hotel auf Bewertungsplattformen auftauchen. Verständlicherweise zweifeln Urlauber dann daran, dass das angebliche Traum-Hotel tatsächlich eines ist. Und sie fragen sich: Kann ich noch einen Rückzieher machen?
So nachvollziehbar dieser Wunsch auch sein mag, gelten Online-Bewertungen nicht als Leistungsversprechen und können daher auch nicht als Grundlage für eine kostenlose Stornierung herangezogen werden. Der Grund: Reisende gehen mit dem Reiseveranstalter einen Vertrag ein. Die darin enthaltenen Leistungen werden durch die Reisebeschreibung und die Reisebestätigung des Veranstalters und durch von ihm verwendete Fotos definiert und vertraglich festgelegt.
Im Video: Reisemängel? SO kommt ihr im Urlaub zu eurem Recht
Negative Hotelbewertungen: Das könnt ihr tun
Wer vor Reisebeginn von schlechten Bewertungen und/oder Reisemängeln über das gebuchte Hotel erfährt, der kann den Reiseveranstalter dennoch darüber in Kenntnis setzen und um Aufklärung bitten. Allerdings ist der Veranstalter nicht verpflichtet, dem Wunsch nach einem Zimmer- oder Hotelwechsel nachzukommen. Lehnt er ab, bliebe euch folgende Option: Ihr teilt - am besten schriftlich - mit, dass ihr die Reise nur unter Vorbehalt antreten werdet.
Sollten sich dann nach Ankunft am Urlaubsort die negativen Bewertungen bewahrheiten, könnt ihr sofortige Abhilfe vom Veranstalter bzw. seiner Reiseleitung vor Ort fordern und um einen Hotelwechsel bitten oder eine Preisminderung geltend machen.
Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, sollten Reisende bereits vor der Buchung ausgiebig die Online-Bewertungen des Angebotes prüfen, um mögliche Reisemängel bereits im Vorhinein zu entlarven.
Tipp: Reiseveranstalter nutzen in ihren Angeboten gerne bestimmte Floskeln, die auf den ersten Blick gut klingen, hinter denen sich allerdings eine unschöne Realität verbirgt. Hier haben wir euch gängige Floskeln von Reiseanbietern aufgelistet. Wenn euch diese im Katalog begegnen, solltet ihr im Zweifel noch einmal kritisch nachhaken oder euch gleich für ein anderes Angebot entscheiden.
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