„A Lidl bit günstiger“

Ikea schießt im Preiskampf gegen Discounter

ARCHIV - 14.04.2023, Nordrhein-Westfalen, Köln: Ein Firmenlogo steht vor der Ikea-Filiale Köln Godorf. Der Möbelhändler will in diesem Jahr weitere sogenannte Planungsstudios in Innenstädten eröffnen. (zu dpa: «Ikea will mehr Planungsstudios eröffnen») Foto: Oliver Berg/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ikea schlägt im Preiskampf gegen den Discounter Lidl zurück.
dpa, Oliver Berg
von Amina Gall

Wo gibt es das größte Schnäppchen?
Das ist momentan die Frage in einer Werbeschlacht zwischen dem Discounter Lidl und dem Möbelhaus Ikea. Um diese Produkte geht es.

Lidl schießt in Prospekt gegen Ikea

Im aktuellen Prospekt wirbt Lidl für drei günstige Garderobenmöbel: eine an der Wand montierbare Ablage, einen Garderobenständer und einen Schuhschrank. Die Lidl-Möbel haben verblüffende Ähnlichkeit mit Produkten von Ikea und scheinen sich nur in einem wesentlichen Detail zu unterscheiden – dem Preis. Zwischen fünf und 30 Euro liegt der Preisunterschied, auch das zeigt der Lidl-Prospekt, denn hier werden nebeneinander die Lidl- und die Ikea-Produkte mit den Preisen abgebildet.

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Mit diesem Angebot wirbt Lidl im aktuellen Prospekt.
Screenshot lidl.de

Ikea reagiert und senkt Preise

Ikea reagiert mit Gegenwerbung und senkt die Preise noch unter das Angebot von Lidl. Mit dem Titel „A Lidl bit günstiger“ wirbt das Möbelhaus auf seiner Website für die Garderobenmöbel. Beide Angebot sind allerdings zeitlich begrenzt.

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Ikea reagiert direkt auf das Lidl-Angebot und senkt die Preise.
Screenshot ikea.com

Das Netz feiert die Aktion. Unter einem Post auf der Plattform X (vormals Twitter) schreibt ein User: „Lidl hat für uns alle einfach den Ikea Preis gedrückt, danke Lidl.“ Andere wundern sich, dass das Möbelhaus die Preise spontan so sehr nach unten korrigieren kann. „Feier ich, aber da wird einem auch bewusst, wie krass die Gewinnmarge eigentlich ist, wenn sie sich leisten können, die Artikel so vom Originalpreis drücken zu können“, schreibt ein User unter demselben Post. Ein anderer geht davon aus, dass Ikea mit der Aktion zwar mit den einzelnen Produkten vielleicht einen Verlust machen wird, dadurch aber das eigentlich Ziel der Kampagne erreicht: Aufmerksamkeit und mehr Kunden in den Läden.

Lese-Tipp: Lidl äußert sich nach Ärger um Billig-AirTags

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Lidl setzt immer wieder auf Vergleiche

Vergleichende Werbung ist in Deutschland erlaubt, unterliegt aber strengen Regeln. Zum Beispiel muss sie sich auf Produkte beziehen, die „für den gleichen Bedarf oder dieselbe Zweckbestimmung“ gedacht sind, heißt es im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb.

Mit vergleichender Werbung kennt sich Lidl aus. Der Discounter schießt gerne mal gegen die Konkurrenz, um auf eigene Angebote aufmerksam zu machen. 2019 hat Lidl in einer großen Kampagne mit Werbesprüchen wie „Lidl lohnt sich. Aldi anderen sind teurer“ oder „Teurer wäre Edekadent“ auf sich aufmerksam gemacht.