Zoo verfüttert Haustiere an Löwen und Tiger
„Ich würde sogar meinen Hund spenden” – Besucher unterstützen dänischen Zoo

Ist es ein makaberes Vorgehen oder der normale ökologische Kreislauf?
Nach einem Aufruf eines dänischen Zoos nach Haustieren, die an die Raubtiere verfüttert werden können, hagelt es Hassnachrichten aus aller Welt. RTL macht sich auf den Weg nach Aalborg und geht dem skurril klingenden Vorhaben auf den Grund.
Spenden können von der Steuer abgesetzt werden
In einem Moment schaut das Meerscheinchen seinem Besitzer noch mit erwartungsvollem Blick in die Augen, im nächsten Moment wird es Tigern im Käfig zum Fraß vorgeworfen! Es klingt völlig absurd, doch ein Zoo in Dänemark macht das zur Realität. Hühner, Kaninchen, Meerschweinchen und sogar Pferde können „werktags zwischen 10 Uhr und 13 Uhr ohne Termin abgegeben werden”, heißt es auf der Website des Zoos. Und es wird noch verrückter!
„Raubtiere brauchen ganze Beutetiere - einschließlich Fell, Knochen und Organen - da sie zur Bereicherung, Ernährung und zum Wohlbefinden beitragen. Indem wir zulassen, dass notwendige Tötungen Teil der Nahrungskette werden, vermeiden wir Verschwendung und schaffen stattdessen einen sinnvollen Abschied, von dem sowohl die Raubtiere im Garten als auch die Natur profitieren können”, schreiben sie weiter.
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Man solle das Tier in einer Pappschachtel vorbeibringen – lebend. „Wenn Sie Ihre Sozialversicherungsnummer angeben, können Sie einen Steuerabzug von 100 DKK pro gespendetem Tier erhalten”. Worte, bei denen Tierschützern der Atem wegbleibt – auch wenn es sich um kranke Tiere handelt, die am Ende ihres Lebens sind.
Zu einem persönlichen Interview ist der Tierpark nicht bereit. Doch auf RTL-Anfrage beschwichtigt er sein Vorhaben schriftlich: „Es ist sinnvoll, Tiere, die aus verschiedenen Gründen eingeschläfert werden müssen, auf diese Weise sinnvoll zu verwenden. In Dänemark ist diese Praxis weit verbreitet, und viele unserer Gäste und Partner schätzen die Möglichkeit, hierzu beizutragen”. Vor Ort erfährt RTL: Die Zoobesucher unterstützen die Verfütterung tatsächlich!
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Zoobesucher: Verfütterung sei „eine gute Idee”

Ein Besucher ist von dem Prinzip der Verfütterung so begeistert, dass er es sogar mit seinem geliebten Haustier unterstützen würde. „Ich würde sogar meinen Hund spenden”, sagt der Däne im Gespräch mit RTL. Er denkt, dass das eine gute Möglichkeit für den Zoo sei, genug Futter für die Tiere zu bekommen. „Wenn die Familien damit einverstanden sind, ihre bereits toten Tiere zu spenden, dann denke ich, dass es eine gute Idee ist”, sagt er.
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Ein anderer Besucher kann die hitzige Debatte derzeit ebenfalls nicht nachvollziehen. „Ich würde sagen, es ist ein Teil der Natur. Es ist ein Teil des Lebenszyklus der Tiere. Es ist also nichts Verrücktes. Es passiert die ganze Zeit in der Tierwelt”, sagt er. Seiner Meinung nach können die Haustiere durch die Verfütterung auch im hohen Alter nützlich sein.