Gericht lässt Verdächtigen wieder laufen

Versuchte Entführung? Mann presst Kind (13) Tuch mit Chemikalie ins Gesicht

Der 13-Jährige erlebte die Momente voller Angst.
Der 13-Jährige konnte den Angreifer abwehren.
CNN

„Ich hatte wirklich Angst!“
An einer Bushaltestelle wartet ein 13-Jähriger auf seinen Bruder, möchte mit ihm nach Hause fahren. Plötzlich taucht ein fremder Mann auf und drückt dem Jungen ein in Chemikalien getunktes Tuch ins Gesicht! Nur gerade so kann das Kind eine mögliche Entführung verhindern.

Polizei findet chemische Reinigungsmittel bei Verdächtigem

„Es ist im Grunde so, als würde man sich seiner größten Angst stellen. Auch die Art, wie der Typ mich angesehen hat“, erzählt der 13-Jährige dem US-Sender CNN. „Mein Herz schlug schnell“ – und das aus gutem Grund.

Der Mann aus Boston (Massachusetts, USA) soll ein rotes Tuch mit Chemikalien begossen haben, um damit am 28. Juli auf den Jungen loszugehen und ihn womöglich zu betäuben. „Er hat versucht, es mir ins Gesicht zu drücken, also habe ich ihn weggestoßen und bin zur Polizei gegangen.“

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Der Verdächtige wurde festgenommen, ist aber wieder auf freiem Fuß.
Der Verdächtige wurde festgenommen, ist aber wieder auf freiem Fuß.
CNN

Der US-Amerikaner beschreibt den Angreifer als älteren Mann in einem Hawaiihemd, nur Stunden später gelingt den Beamten eine Festnahme. Der 69-jährige Willie Cowart spaziert in der Nähe des Tatorts in einem solchen Hemd herum, wird von der Polizei aufgegriffen und wegen Körperverletzung mit einer gefährlichen Waffe angeklagt. In seinem Auto entdecken die Beamten chemische Reinigungsmittel. Vor Gericht habe er auf nicht schuldig plädiert, berichtet CBS News.

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Familie reagiert ängstlich auf Gerichtsentscheidung

„Das sind seltsame und äußerst beunruhigende Tatsachen“, erklärt Kevin Hayden, Bezirksstaatsanwalt von Suffolk County, am Montag (4. August) in einer Stellungnahme. „Man braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie beängstigend es für diesen jungen Mann gewesen sein muss, an einer Straßenecke zu stehen und plötzlich auf so bizarre Weise angesprochen zu werden. Ich bin dankbar, dass er keine offensichtlichen Verletzungen davongetragen hat.“

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Der Junge wurde an einer Bushaltestelle im Bostoner Stadtteil Roxbury angegriffen.
Der Junge wurde an einer Bushaltestelle im Bostoner Stadtteil Roxbury angegriffen.
CNN

Trotz der so erschreckenden Umstände lässt der Richter den Tatverdächtigen auf persönliche Bürgschaft laufen, weist ihn an, sich von dem 13-Jährigen und dem Ort des Vorfalls fernzuhalten, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Am 29. Oktober muss Cowart für eine weitere Anhörung vor Gericht erscheinen.

Die Familie reagiert voller Angst auf die Entscheidung. „Ich kann nicht nach draußen gehen“, fürchtet sich der Junge. Seine Mutter habe ihm verboten, bis zu seinem 20. Lebensjahr „alleine nach draußen“ zu gehen. „Und wenn die Schule vorbei ist, darf ich nicht draußen bleiben.“ (fkl)