Sie hatte „Elternkompetenztest” nicht bestanden! Dänische Behörden nehmen Mutter (18) ihr Baby weg – jetzt die Wende!
Ihr unermüdlicher Kampf hat sich ausgezahlt!
Am 11. August bringt Ivana Nikoline Brønlund (18) ihre Tochter Aviaja-Luuna zur Welt. Doch die beiden haben keine Zeit, sich kennenzulernen. Dänische Behörden entziehen der jungen Mutter nur eine Stunde nach der Geburt ihr Kind – angeblich fehlen Ivana die nötigen Kompetenzen zum Muttersein. Seither kämpft sie um ihr Recht und um ihr Kind – mit Erfolg! Die ganze Geschichte gibt’s auch im Video.
Dänemark: Happy End nach wochenlangem Kampf
„Ich hoffe, mein kleines Mädchen kommt zurück. Ich vermisse sie jeden Tag”, sagt Ivana Brønlund in einem Interview kurz nach der Geburt ihrer kleinen Tochter. Zusammen mit Unterstützern und ihrer Anwältin zieht die 18-Jährige in den vergangenen Wochen vor einen Beschwerde-Ausschuss. In Grönland und Dänemark finden zudem Proteste statt.
Sechs Wochen lang kämpft Ivana unermüdlich darum, ihre Tochter zurückzubekommen. Nun hat der Ausschuss entschieden: Mutter und Tochter gehören doch zusammen! Ein Happy End in einem Fall, der weltweit für Empörung gesorgt hat.
18-Jährige fällt durch „Elternkompetenztest” – was genau war passiert?
Ivana Nikoline Brønlund (18) wurde in der grönländischen Hauptstadt Nuuk als Tochter grönländischer Eltern geboren. Mittlerweile lebt die 18-Jährige jedoch bei einer Adoptivfamilie in Dänemark. Ein Land, in dem es den sogenannten „Elternkompetenztest” (forældrekompetenceundersøgelse, kurz FKU) gibt.
Seit Juni habe sich die werdende Mutter dafür einer Reihe von Tests unterziehen müssen. Einem Stern-Bericht zufolge habe es sich um Tests gehandelt, mit denen kognitive Fähigkeiten, Persönlichkeitsmerkmale, emotionale Funktionen und soziale Kompetenzen überprüft werden.
Im Juni habe Ivana die Tests abgeschlossen und drei Wochen vor der Geburt hätten die dänischen Behörden entschieden: Die 18-Jährige sei nicht in der Lage, Mutter zu sein.
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„Mein Herz ist so gebrochen, ich weiß nicht, was ich ohne sie tun soll”
Grund für diese Einschätzung ist nicht etwa das junge Alter der Grönländerin. Wie es heißt, habe man bei Ivana ein Trauma festgestellt, das ihr durch ihren Adoptivvater zugefügt wurde, der wegen sexuellen Missbrauchs im Gefängnis sitzt.
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In einem Interview mit dem Guardian sagte Ivana: „Ich wollte keine Wehen bekommen, weil ich wusste, was danach passieren würde. Ich hielt mein Baby in meiner Nähe, solange es in meinem Bauch war.” Nur eine Stunde nachdem die kleine Aviaja-Luuna am 11. August das Licht der Welt erblickt hatte, wurde sie ihrer Mutter weggenommen. „Mein Herz ist so gebrochen, ich weiß nicht, was ich ohne sie tun soll.”
Nur alle zwei Wochen habe Ivana ihre Tochter für gerade einmal zwei Stunden sehen dürfen.
Gesetz verbietet „Elternkompetenztests” an Grönländern
Ivanas Fall hat in mehreren Ländern für Proteste gesorgt. Denn laut eines im Mai in Kraft getretenen Gesetzes dürfen derartige „Elternkompetenztests” gar nicht an Grönländern durchgeführt werden. Sie seien rassistisch und für Menschen mit Inuit-Hintergrund kulturell ungeeignet.
Warum wurde Ivana, die in Grönland als Tochter grönländischer Eltern zur Welt kam, dennoch diesem Test unterzogen? Wie es heißt, hätten die dänischen Behörden erklärt, dass die 18-Jährige nicht grönländisch genug sei. Eine Einschätzung, die nun offenbar widerlegt wurde.
Verwendete Quellen: Stern, Guardian