Maddie angeblich überfahren, Leiche ins Meer geworfen
Deutsche Ermittler sollen Hinweis ignoriert haben - es geht NICHT um Christian B.!

Ist ihre Leiche vor 18 Jahren ins Meer geworfen worden?
Der Fall Maddie ist seit fast zwei Jahrzehnten ein ungelöstes Rätsel, das viele Menschen elektrisiert - und vielleicht nie gelöst wird. Deutsche Ermittler sind sicher, dass der in Niedersachsen inhaftierte Christian B. das Mädchen ermordet hat. Beweise dafür haben sie bislang nicht vorgelegt. Nun werfen portugiesische Medien den Behörden vor, eine angeblich vielversprechende Spur nicht weiterverfolgt zu haben!
Betrunkene Deutsche soll Maddie totgefahren haben
Laut der größten Zeitung des Landes, Correio da Manha, habe sich 2018 eine Frau bei der Polizei gemeldet. Grund: Ihre Schwägerin habe Maddie überfahren. Gemeinsam mit dem Bruder der Frau habe die Todesfahrerin Maddies Leiche ins Meer geworfen. Das Ehepaar habe damit vertuschen wollen, dass sie betrunken am Steuer einen Unfall gebaut hatte.

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Dem Bericht zufolge ist die Fahrerin Deutsche. Deswegen hätten sich die portugiesischen Ermittler an ihre deutschen Kollegen gewandt und diese gebeten, dem Hinweis nachzugehen. Ihr Vorschlag: Die deutsche Polizei solle einen verdeckten Ermittler in das Umfeld der Todesfahrerin einschleusen und versuchen, mehr über den angeblichen Unfall herauszufinden. Das sei abgelehnt worden.
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Kritik an deutschen Ermittlern
Jetzt wirft der Correio da Manha den deutschen Ermittlern unter Federführung der Staatsanwaltschaft Braunschweig vor, sich zu sehr auf den in deren Augen Hauptverdächtigen zu konzentrieren: Christian B., der aktuell wegen Vergewaltigung einer 72-Jährigen im Gefängnis sitzt. Die portugiesische Polizei habe die Unfall-Theorie bisher nicht kommentiert, so das Blatt weiter.
In der abgelaufenen Woche hatten portugiesische und deutsche Beamte in einer größeren Aktion im Süden Portugals nach Hinweisen zu dem seit 2007 verschwundenen Mädchen gesucht. Die Maßnahme in der beliebten Urlaubsregion war auf Ersuchen der deutschen Behörden Anfang der Woche gestartet worden. Bisher ist nicht bekannt, was die deutschen Ermittler veranlasste, die Aktion in die Wege zu leiten. Ob es zuvor etwa neue Hinweise gegeben hatte, wurde nicht mitgeteilt.
Ex-Polizist hält Kate und Gerry McCann für schuldig
Diese neuerliche Suchaktion war vom ehemaligen Maddie-Ermittler in Portugal scharf kritisiert worden. Er habe „noch nie so schlechte Arbeit gesehen wie von der deutschen Polizei“, zitiert die norwegischen Zeitung Dagbladet Ex-Polizist Goncalo Amaral. „Eine so groß angelegte Suchaktion war nicht notwendig“, mäkelte er demnach. „Ein Flugzeug mit Bodenradar hätte ausgereicht und das Suchgebiet verkleinert.“ Er und seine Kollegen hätten das Gebiet damals bereits durchsucht.
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Amaral war 2007 aus dem Polizeidienst entlassen worden, nachdem er seinerzeit die britische Polizei scharf kritisiert hatte. Später veröffentlichte er ein Buch über den Fall und äußerte wiederholt den Verdacht, ihre Eltern Kate und Gerry McCann hätten Maddie umgebracht.
Maddie-Verdächtiger Christian B. könnte spätestens 2026 freikommen
Madeleine, von aller Welt Maddie genannt, war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag spurlos aus einer Ferienanlage in Praia da Luz verschwunden. Deutsche Ermittler vermuten, dass sie von Christian B. entführt und ermordet wurde. Zuständig ist die Strafverfolgungsbehörde aus Niedersachsen, weil der Verdächtige seinen letzten deutschen Wohnsitz in Braunschweig hatte.
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Der vorbestrafte Sexualstraftäter verbüßt derzeit eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer damals 72-jährigen Amerikanerin in Praia da Luz - dem Ort, in dem Madeleine verschwand. Es gibt keine Anklage gegen ihn im Fall Maddie; es gilt die Unschuldsvermutung. B. könnte spätestens Anfang 2026 freikommen.