Ein Jahr nach der Insolvenz
Neue Krise bei Galeria? Unternehmen äußert sich zu möglichen weiteren Filialschließungen

Endlich zurück in der Erfolgsspur?
Zwölf Monate nach Ende des Insolvenzverfahrens äußert sich der Warenhausbetreiber Galeria zur eigenen Lage – und zu möglichen weiteren Filialschließungen. Denn Berichte über eine neue Krise gibt es längst.
Galeria: Umsatz und Gewinn deutlich eingebrochen?
Das „Handelsblatt” veröffentlichte einen Bericht, wonach Umsatz und Gewinn im Mai und Juni im Vergleich zum Vorjahr deutlich eingebrochen seien. Dazu äußert sich Galeria nicht. Stattdessen gibt es an anderen Fronten jedoch ein Update.
„Galeria hat 83 Filialen, die profitabel laufen. Das ist ein großer Erfolg”, sagt eine Sprecherin. Auf die Frage, ob in absehbarer Zeit erneut eine finanzielle Schieflage drohe, antwortet sie: „Galeria steht auf einem stabilen bilanziellen Fundament, vor diesem Hintergrund sehen wir weiterhin positiv in die Zukunft.” Weitere Filialschließungen seien derzeit nicht geplant.
„Wir performen besser als viele Mitbewerber”, sagt die Galeria-Sprecherin. Angesichts der Konsumflaute sei das bemerkenswert.
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2024 ging Galeria zum dritten Mal in die Insolvenz
Anfang 2024 musste Galeria zum dritten Mal innerhalb von vier Jahren Insolvenz anmelden. Neun Warenhäuser wurden im Zuge des Verfahrens dichtgemacht. Seit zwölf Monaten gehört die Kette der US-Investmentgesellschaft NRDC und einer Beteiligungsfirma des Unternehmers Bernd Beetz.
Ein Jahr ist es nun her, da wagte der große, traditionsreiche Name im deutschen Handel den Neuanfang. Ende Juli 2024 endete das Insolvenzverfahren der Warenhauskette Galeria.
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Galeria: Neue Kooperationen mit Lidl und Decathlon
Der Neustart ist indes längst nicht vollendet: Erst im Laufe des Jahres soll der Umzug des Firmensitzes von Essen nach Düsseldorf abgeschlossen werden. Zuletzt hatte Galeria bekanntgegeben, dass der Sportartikelhändler Decathlon und der Lebensmitteldiscounter Lidl in einige Filialen einziehen würden. Weitere Kooperationen sollen folgen. Von Marken wie Snocks und Copenhagen Studios verspricht man sich, mehr junge Kunden anzuziehen.
Galeria-Warenhäuser sollen Stück für Stück modernisiert werden
Noch ist die Vergangenheit der Kette vielerorts sichtbar. Ob in Würzburg, Köln oder Potsdam: An etlichen Filialen hängen weiterhin die alten Karstadt- oder Kaufhof-Schilder an den Fassaden – obwohl die Marken vor einem Jahr aus dem Firmennamen gestrichen wurden.
Die Galeria-Warenhäuser sollen ohnehin modernisiert werden. 20 von ihnen wurden seit dem vergangenen Sommer bereits umgebaut, vier weitere sollen 2025 noch folgen. Künftig sollen jährlich fünf bis zehn Standorte modernisiert werden. Wie viel und in welche Häuser investiert wurde, verrät Galeria nicht. (nlu/dpa)