Tod durch Beschneidung?Baby nach Genitalverstümmelung verblutet

Furchtbarer Verdacht!
In Gambia (Westafrika) soll ein erst einen Monat altes Mädchen nach einer Genitalverstümmelung verblutet sein. Die Menschen im Land sind empört: Die Genitalverstümmelung ist in Gambia seit 2015 verboten. Eine Obduktion soll jetzt klären, ob eine Beschneidung der Grund für den Tod des kleinen Mädchens war.
Zwei Frauen festgenommen
Das kleine Mädchen wird wegen schweren Blutungen in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Banjul gebracht. Dort konnte jedoch nur noch der Tod festgestellt werden, wie BBC berichtet. Eine Autopsie soll jetzt klären, ob eine Genitalverstümmelung, auch FGM (englisch: female genital mutilation) genannt, der Grund dafür war. Die afrikanische Polizei hat zwei Frauen wegen mutmaßlicher Beteiligung am Tod des Babys festgenommen.
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Obwohl das Ergebnis der Autopsie noch aussteht, bringen bereits jetzt viele Menschen in Gambia den tragischen Tod des Mädchens mit einer möglichen Genitalverstümmelung in Verbindung. Der gefährliche Eingriff in Gambia verboten. Doch er findet im Verborgenen wohl weiter statt. Laut Statistiken sind hier rund drei Viertel aller Mädchen und Frauen im Alter von 15 und 49 beschnitten. Damit gehört Gambia zu den zehn Ländern mit der höchsten FGM-Rate. Weltweit gibt es mehr als 200 Millionen Betroffene.
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Schrecklicher Eingriff im Deckmantel der Tradition
„Kultur ist keine Entschuldigung, Tradition ist kein Schutzschild, das ist schlicht und einfach Gewalt“, bezieht die der Frauenrechtsorganisation WILL in einer Mitteilung Stellung. Die am häufigsten genannten Gründe für die Durchführung von Genitalverstümmelungen seien religiöse Überzeugungen oder falsche Vorstellungen über Hygiene. Oft sei es aber auch ein Mittel, die Jungfräulichkeit eines Mädchens oder einer Frau zu bewahren und sie somit „heiratsfähig“ zu machen. Gegenüber BBC sagt WILL-Gründerin Fatou Baldeh außerdem, dass die Zahl von Genitalverstümmelungen bei Babys zunehme: „Eltern glauben, dass die Wunden ihrer Töchter schneller heilen, wenn sie sie schon als Babys beschneiden. Aufgrund der gesetzlichen Regelungen glauben sie aber auch, dass es viel einfacher ist, die Beschneidung in so jungem Alter zu verbergen, sodass niemand davon erfährt“, heißt es.
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Die Genitalverstümmelung ist in Gambia seit 2015 verboten. Den Tätern drohen Geld- und Gefängnisstrafen von bis zu drei Jahren. Allerdings sei es laut BBC im Jahr 2023 lediglich zu zwei Strafverfolgungen und einer Verurteilung gekommen.