So antwortet der Kanzler„Herr Merz - würden Sie Ihren Enkeln empfehlen, zum Bund zu gehen?”
Er würde!
Friedrich Merz würde seinen Enkeln den Wehrdienst empfehlen. Auch wenn der Bundeskanzler im Stile eines Berufspolitikers mit einem „aber…“ auf die entsprechende Frage von Talk-Gastgeberin Pinar Atalay in ihrer neuen ntv-Sendung antwortet. Den Ausschnitt aus der Sendung seht ihr in unserem Video.
Merz würde seinen Kindern und Enkeln zum Wehrdienst raten
Pinar Atalay leitet auf das Thema mit dem Hinweis hin, dass Merz der erste deutsche Regierungschef seit vielen Jahren mit eigenen Kindern ist. Außerdem hat er sieben Enkel. Einer davon habe gerade Abitur gemacht, so Atalay, ehe sie fragt: Empfehlen Sie ihrem Enkel Wehrdienst?“
Antwort Merz: „Wenn er mich danach fragen würde, ja. Aber das ist eine Diskussion, die ich in der Familie führe und nicht öffentlich.“ Er hätte jedenfalls „keine Einwände“, wenn seine Kinder oder Enkelkinder Wehrdienst leisten würden, so der Kanzler.
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„Ohne die Freiheit, ohne Frieden in unserem Land, ist alles andere nichts wert“
Sie stelle sich so ein Familiengespräch schwierig vor, entgegnet Atalay. „Die haben mittlerweile durch TikTok und Instagram, vor Augen, was in der Ukraine passiert und mit den jungen Männern dort passiert, was Krieg bedeutet“, führt sie aus. „Eine sicher in vielen Familien nicht ganz leichte Diskussion“, stimmt der Kanzler zu.
Für ihn gehöre dazu, „auch in meiner politischen Führungsverantwortung zu begründen, warum ich es für richtig halte.“ Der Grund: „Ohne die Freiheit, ohne Frieden in unserem Land, ist alles andere nichts wert.“ Deswegen sei das „die Priorität“.
Kritik an Pistorius-Gesetzentwurf
Merz hatte vor wenigen Tagen in der ARD Zweifel an der erhofften Wirkung des auf Freiwilligkeit beruhenden Wehrdienstmodells von Pistorius geäußert. Er vermutet, dass es bei Freiwilligkeit allein nicht bleiben werde, so der CDU-Politiker.
Hintergrund ist das von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) eingebrachte Wehrdienstgesetz. Es sieht vor, dass ab dem kommenden Jahr an alle jungen Männer und Frauen ein Fragebogen versandt wird. Männer müssen ihn ausfüllen, für Frauen ist das freiwillig. Dabei soll das Interesse am Dienst in der Bundeswehr abgefragt werden.
Ein verpflichtender Wehrdienst ist zwar vorgesehen für den Fall, dass Rekrutierungsziele nicht erreicht werden oder die Sicherheitslage höhere Zahlen nötig macht. Es gibt aber keinen Automatismus, keine festgelegte Zahl und keinen festgelegten Zeitpunkt für eine Wehrpflicht. Die Union bezweifelt, dass so die anvisierte personelle Stärkung der Truppe erreicht werden kann und fordert eine Verschärfung des Gesetzes.
Verwendete Quellen: AFP; ntv