Lufthansa warnt Mitarbeiter!

Greifen die Klimakleber jetzt IN Flugzeugen an?

Kleben die Klimakleber sich bald nicht mehr auf Rollbahnen fest, sondern IN Flugzeugen?
Die Lufthansa warnt ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor neuen, noch drastischeren Aktionen der Klimaaktivisten. RTL.de liegt die Mitteilung des Konzerns exklusiv vor.

Lufthansa in Sorge: Mitglieder der „Letzten Generation” könnten an Bord kommen

Die Botschaft der Sicherheitsabteilung von Lufthansa (zum Konzern gehört unter anderem auch Eurowings) ist klar und deutlich: „Aktivisten könnten auch reguläre Flugtickets haben und mit der Absicht an Bord kommen, [den Betrieb/ d. Red.] zu stören oder zu unterbrechen.” Im Klartext: Die Experten für Flugsicherheit im Kranich-Konzern befürchten die nächste Stufe der Eskalation. Auch das „Beschmieren von Flugzeugen mit Farbe” schließt Lufthansa nicht aus. Das geht aus dem Warnschreiben hervor.

RTL.de fragt bei der Airline nach: Wie kommt Lufthansa zu dieser Einschätzung, wie gefährdet sind Mitarbeitende und Passagiere? Pressesprecher Michael Lamberty sagt zu RTL.de: „Da es sich um ein Sicherheitsthema handelt, entziehen sich die Fragen einer Beantwortung.“

Rechtsanwalt warnt: Das ist „kein Kavaliersdelikt”

Die Rechtsanwälte Nicole Mutschke (links) und ihr Kollege Henning Linnenberg
Rechtsanwälte Nicole Mutschke und Henning Linnenberg.
Kanzlei Mutschke

Sollten Aktivisten Störaktionen vom Rollfeld ins Flugzeug verlegen, könnte das einen gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr bedeuten. Dazu müssten mehrere Punkte zusammenkommen. Zu dieser Einschätzung kommt Rechtsanwalt Henning Linnenberg aus der Kanzlei Mutschke im Gespräch mit RTL.de: „Die Aktion müsste auch zu einer Sicherheitsbeeinträchtigung und zu einer kritischen Verkehrssituation bzw. zu einer Art ‚Beinahe-Unfall‘ führen. Kommt all dies allerdings zusammen, können den Aktivisten empfindliche Freiheitsstrafen von sechs Monaten bis zu zehn Jahren drohen. Zudem können solche Betriebsstörungen auch als Nötigung strafbar sein, welche mit Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft werden können.

Auch vor dem Beschmieren von Flugzeugen warnt der Jurist: „Das kann unter Umständen den Straftatbestand der Sachbeschädigung erfüllen. Hier kommt es vor allem darauf an, ob die Farbe ohne großen Aufwand entfernt werden kann, oder ob das Flugzeug nicht ohne Substanzverletzung gereinigt werden kann. Wird beispielsweise eine schwer entfernbare wasserfeste Farbe verwendet, könnte eine Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren drohen.” Es handele sich laut Linnenberg in keinem Fall um ein „Kavaliersdelikt”.

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Klimaaktivisten haben in den Sommerferien 2024 die Flughäfen Köln/Bonn und Frankfurt lahmgelegt

Die Warnung an die Lufthansa-Mitarbeitenden kommt nach RTL-Informationen kurz nach den jüngsten Aktionen der Klimaaktivisten. Fünf Mitglieder der „Letzten Generation” hatten vergangenen Dienstag (23. Juli) den Rollweg am Flughafen Köln/Bonn blockiert.

Es gab stundenlange Verspätungen und auch Flugausfälle. Nur einen Tag später schlugen die Klimakleber dann in Frankfurt zu. Auch hier knackten sie problemlos den Zaun und stürmten aufs Rollfeld. Zahlreiche landende Maschinen mussten durchstarten oder ausweichen. Mehrere Stunden lang ging an Deutschlands größtem Flughafen nichts.

Diese Woche blockierten die Aktivisten mehrere Stunden lang den Frachtflugbetrieb in Leipzig/Halle. Der Flughafen kündigte an, sich rechtliche Schritte vorzubehalten. Am Freitag (2. August) entdeckten Polizisten mehrere Menschen auf Fahrrädern in der Nähe des Hamburger Flughafens. Die Verdächtigen hätten laut Polizei in ihren Taschen umfangreiches Equipment bei sich gehabt, „das den Verdacht einer beabsichtigten Blockadeaktion am Flughafen nahelegte”. Darunter seien Bolzenschneider, Westen, Plakate und Sand-Harz-Gemisch gewesen. Die „Letzte Generation” fordert den Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2030. Mit den Störaktionen will sie darauf aufmerksam machen.

Auch „stern TV am Sonntag“ berichtet am Sonntagabend (4. August) um 22 Uhr über dieses Thema: „Ferienärger – Die Klimakleber kleben wieder.“ Dazu wird ein Sprecher der Letzten Generation in der Sendung sein, außerdem CDU-Politiker Wolfgang Bosbach und der Bundesvorsitzende der GdP, Jochen Kopelke.