RTL-Reporterin hat die Riesenwellen selbst gesehenSo gefährlich ist der „Todesstrand” auf Island

Todesfalle Touristenhotspot!
Ein Mädchen aus Deutschland ist am berühmten Strand Reynisfjara auf Island ertrunken. Vor den Augen ihrer Familie wurde sie von einer Welle ins Meer gezogen. Auch ich war schon selbst dort und habe die Gefahr unterschätzt.
Traumstrand Reynisfjara wird zum Albtraum
Der schwarze Strand von Reynisfjara, auch „Black Beach” genannt, ist nur eines der vielen Naturhighlights auf Island. Der tiefschwarze Vulkanstrand und die hohen Klippen wirken beeindruckend – ein echter Foto- und Instagram-Traum, der aber ganz schnell zum Albtraum werden kann!
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Neunjährige Deutsche stirbt an Strand in Island
Am Samstag (2. August) war das Mädchen mit ihrer Schwester und ihrem Vater ins Meer gestürzt. Die Polizei und Rettungskräfte wurden alarmiert, auch ein Hubschrauber der Küstenwache war im Einsatz. Erst zwei Stunden, nachdem sie ins Wasser gerissen wurde, fanden Rettungskräfte die Neunjährige im Meer. Im Krankenhaus konnte nur noch der Tod des Mädchens festgestellt werden.
Warnungen am „Black Beach” werden ignoriert
Dass der Strand nicht ungefährlich ist, das ist auch mir vor Ort klar geworden. Im Januar 2023 habe ich eine Rundreise auf Island gemacht und natürlich auch am „Black Beach” gehalten. Große Schilder warnen am Strand vor der Gefahr. Doch ich habe viel mehr auf die ganzen Touristen geachtet. Sie laufen nah am Wasser, machen Fotos und auch ich habe gemerkt, dass man dadurch die eigentliche Gefahr schnell unterschätzt. Wenn andere so nah rangehen, kann ich da doch auch hin, dachte ich mir.
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Ich habe Menschen stürzen sehen
Für Fotos sind mein Freund und ich also immer näher ans Wasser gegangen und haben gemerkt, wie schnell und wie nah dann doch die Wellen kommen können. Vor allem, wenn man durchs Handy guckt oder für ein Foto mit dem Rücken zum Meer steht, bekommt man die Gefahr kaum mit. Bei meinem Besuch sehe ich mehrere Touristen, die hinfallen oder nasse Füße von Wellen bekommen. Denn schnell wegrennen ist hier nicht so leicht.
Der Strand besteht aus Sand und Kies und die Füße sacken bei jedem Schritt etwas ein. Zum Glück wird am Tag meines Besuchs niemand ins Meer gerissen. Die Kraft der Wellen, vor allem zu meiner Reisezeit im Januar, ist gewaltig. Die Wellen sind riesig! Online werden sie auch als „Sneaker-Wellen” bezeichnet. Denn die Wellen des Atlantiks sind gefährlich und treten unerwartet auf. Der Reynisfjara-Strand auf Island wird deshalb auch immer wieder als einer der gefährlichsten Strände bezeichnet.
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Klippen am Strand bergen extreme Gefahr
Nicht nur der Strand ist ein Touristenmagnet, auch die Klippen direkt am Strand sind beeindruckend. Es sind kleine Blöcke, die in unterschiedlichen Höhen am Felsen hochragen. Auf Instagram lassen sich viele Fotos von Menschen sehen, die auf diesen Blöcken in den Klippen sitzen. Auch ich habe mich für ein Foto auf einen Felsblock gesetzt. Hier sind wir aber ganz schnell wieder weggegangen. Denn die Wellen zu der Zeit waren gewaltig. Immer wieder sind hohe Wellen an die Klippen geschlagen. Kaum vorstellbar, wie stark die Kraft der Wellen sein muss, wenn man gegen die Felsen gedrückt wird.

Achtung an Touristenhotspots
Die neunjährige Deutsche ist nicht die Einzige, die am Strand Reynisfjara gestorben ist. Immer wieder kommt es zu Unfällen, und es gab bereits mehrere Todesfälle. Deshalb kann ich nur sagen: Achtung an diesem Touristenhotspot! Der Strand ist auch mit ausreichendem Sicherheitsabstand ein wahres Naturhighlight. Für das perfekte Foto sollte man sein Leben nicht riskieren – und auch ich werde in Zukunft viel bewusster darauf achten, mich nicht leichtsinnig zu verhalten, nur weil es andere tun.