Polizist Rouven Laur starb zwei Tage nach der TatMesser-Angreifer von Mannheim zu lebenslanger Haft verurteilt

Als er starb, stand ganz Deutschland unter Schock!
Der tödliche Messerangriff in Mannheim im Mai 2024 sorgte bundesweit für Aufsehen. Bei einer islamkritischen Kundgebung geht Sulaiman A. (26) auf mehrere Teilnehmer los. Sechs Menschen werden dabei verletzt, darunter auch der Polizist Rouven Laur (29). Er stirbt zwei Tage später im Krankenhaus. Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart ist jetzt das Urteil gegen den Angreifer gefallen.

Angeklagter muss lebenslang in Haft

Das Gericht verurteilt Sulaiman A. wegen Mordes, sowie wegen mehrfachen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu lebenslanger Haft. Außerdem wurde im Verfahren gegen den 26-jährigen Afghanen Sulaiman A. die besondere Schwere der Schuld festgestellt.

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Sulaiman A. erscheint in einer weißen Jacke zur Urteilsverkündung.
THOMAS KIENZLE/Pool via REUTERS

Die Bundesanwaltschaft sieht es als erwiesen an, so dpa, dass Sulaiman A. sich über Jahre radikalisiert und mit der Terrormiliz Islamischer Staat identifiziert hat. Bei der Kundgebung in Mannheim habe er demnach nicht nur den Islamkritiker Michael Stürzenberger von der Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) töten wollen, sondern so viele Islamkritiker und „vermeintlich Ungläubige” wie möglich.

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In der Anklageschrift forderte die Behörde deshalb eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes und versuchten Mordes, sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld bei dem 26-Jährigen. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung so gut wie ausgeschlossen. Die Anwälte der Familie Laur forderten zusätzlich die Anordnung der Sicherungsverwahrung.

Im Video: Angehörige Trauern um Polizist Rouven Laur

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A.s Verteidiger plädieren für lebenslänglich

In den Plädoyers sprachen sich auch A.s Verteidiger für eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes an Rouven Laur aus. Zudem sei der Angeklagte des versuchten Mordes an dem Islamkritiker Michael Stürzenberger schuldig. Mit Blick auf die weiteren Opfer werde von gefährlicher Körperverletzung ausgegangen. Für die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld oder eine Sicherungsverwahrung sprachen sie sich nicht aus.

Angeklagter entschuldigt sich

Während des Prozesses entschuldigt sich der 26-Jährige bei den Opfern der Tat. „Ich habe so viel Leid angerichtet, das werde ich mir nicht verzeihen könnten“, erklärte A. vor Gericht. Der Tag, als die Mutter und die Schwester des getöteten Polizisten Rouven Laur vor Gericht gesprochen hätten, sei der schlimmste Tag in seinem Leben gewesen.

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„Ich wünschte [...], ich hätte niemals diese verrückte Tat begangen“, sagte der 26-Jährige. Er würde sich wünschen, er hätte sich niemals so manipulieren lassen und wäre nie nach Mannheim gefahren. Vor der Tat hatte Sulaiman A. mit seiner Frau und den zwei kleinen Kindern im hessischen Heppenheim gelebt – rund 35 Kilometer nordöstlich von Mannheim. Das Urteil nahm A. regungslos auf. (okr)

Verwendete Quellen: dpa