Kollege ersticht Frau und verletzt zwei Männer schwer Messerstecher von Mellrichstadt muss nach Tatgeständnis in die Psychiatrie
Mellrichstadt unter Schock!
Ein 21-Jähriger ersticht in der 5.500-Einwohner-Gemeinde eine Kollegin, zwei weitere Mitarbeiter eines Energieversorgers in Bayern werden schwer verletzt. Messerstecher Yannick Z. wird festgenommen und lässt am Tatort viele Fragen zurück, unter anderem die nach dem Motiv für seine brutale Tat. Jetzt wird er vorläufig in einer Psychiatrie untergebracht, entschied ein Ermittlungsrichter am Amtsgericht Schweinfurt .
Messerstecher wählte sein Opfer bewusst
Z. handelte nach eigenen Worten aus einem inneren Drang heraus und suchte sich sein Opfer bewusst aus. Das begründete er bei seiner polizeilichen Vernehmung mit einer psychischen Erkrankung, sagte Oberstaatsanwalt Markus Küstner. Zudem will der Verdächtige Drogen am Tattag und am Tag zuvor konsumiert haben.
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Der 21-Jährige habe die Tat bei seiner polizeilichen Vernehmung eingeräumt und gesagt, „dass er das Klappmesser in der Hand hatte, in das Büro durch die Tür eintrat und dann zielgerichtet auf das weibliche Opfer eingestochen hat”, sagte Küstner. Dies sei heimtückisch gewesen, daher werde dem Deutschen Mord vorgeworfen
„Ich kann es mir beim besten Willen nicht erklären”, sagt ein Nachbar
Für seine Umgebung ist das Geschehen unbegreiflich. Was Yannek Z. zu seiner Wahnsinnstat getrieben haben könnte, kann in der Nachbarschaft, wo er groß geworden ist, niemand sagen. „Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, wirklich nicht erklären, wie das bei einem solchen jungen Mann, ja, zu einer solchen Aktion ausarten konnte”, sagt sein Nachbar Peter. Er kennt Yannick seit dessen fünften Lebensjahr.

Der junge Mann soll glücklich und ausgeglichen gewesen, erst kürzlich mit seiner Freundin zusammengezogen sein. Z. kam wohl als Zehnjähriger zu seinen Großeltern, nachdem seine Mutter an einer Drogenüberdosis gestorben ist. Oma und Opa hätten ihn „liebevoll aufgezogen“, sagt Nachbar Peter.
„Für uns hier in Mellrichstadt ist das Ganze eine Katastrophe”
Bürgermeister Michael Kraus äußerte sich entsetzt. „Das ist ein familiäres Unternehmen. Für uns hier in Mellrichstadt ist das Ganze eine Katastrophe.” Z. hat erst vor zwei Jahren seine Ausbildung in der Firma abgeschlossen und seitdem als Industriekaufmann im Kunden-Service gearbeitet.

Nur durch das schnelle Einschreiten einiger Kollegen konnte der mutmaßliche Täter überwältigt werden. Seitdem befindet er sich in Gewahrsam. Das Tatmotiv ist noch völlig unklar. Die Polizei hat seine Wohnung in Meiningen durchsucht, nur 20 Kilometer vom Tatort entfernt.
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Der Verdächtige hatte am Dienstagmorgen mehrere Kollegen beim Stromversorger Überlandwerk Rhön mit einem Messer angegriffen. Eine 59-Jährige verletzte er tödlich, zwei Männer im Alter von 55 und 62 Jahren schwer. (mit dpa)